Tipps von IDC

In 5 Schritten zum Next Generation Data Center

24.04.2018
Von 
Matthias Zacher ist Senior Consulting Manager bei IDC.
Wir sagen Ihnen, wie Sie ein modernes Rechenzentrum schaffen und worauf Sie dabei achten müssen

Unternehmen müssen im Zuge der digitalen Transformation ihre IT-Infrastruktur umfassend modernisieren, das haben die meisten Organisationen auch erkannt, wie sich an den Ergebnissen der IDC Studie „Next Generation Datacenter in Deutschland 2018“ ablesen lässt. Die Rahmenbedingungen stimmen: Anbieter haben innovative Technologien zu Lösungen entwickelt, die sehr viele Anforderungen der Unternehmen abdecken. Veränderte und neue Prozess- und Wertschöpfungsketten in der Nutzung der Informationstechnologie und Daten treiben diese Entwicklung zusätzlich an. Die Modernisierung der Data Center hin zum Data Center der nächsten Generation hat hierzulande gerade erst begonnen und wird die IT- und Fachabteilungen in den nächsten drei bis fünf Jahren sicher umfassend beschäftigen.

Die Schlagzahl in den Unternehmen selbst ist allerdings noch zu gering. IT-Verantwortliche müssen jetzt prüfen, wie sich die Lösungs-Roadmaps ihrer Infrastruktur-Anbieter und Cloud- und Rechenzentrumsprovider für die nächsten Jahre darstellt, um die Service-Delivery im Hinblick auf die digitale Transformation und die damit verbundenen Herausforderungen optimal zu gewichten. Die hohe Komplexität der Data Center Transformation hat Einfluss auf die gesamte Service-Delivery und gehört aus diesem Grund auf die CIO-Agenda.

Damit es mit dem Next Generation Data Center klappt, hat IDC einige Empfehlungen zusammengestellt:

Betrachten Sie das Next Generation Data Center als Schlüsselfaktor einer erfolgreichen Digitalisierung: Das Next Generation Data Center ist mehr als eine Optimierung oder Erweiterung vorhandener IT-Infrastruktur. Seine Ressourcen sind konsequent auf die Erfordernisse der digitalen Transformation wie Skalierbarkeit, Flexibilität und Agilität hin ausgerichtet. Die erfolgreiche Integration und Orchestrierung der unterschiedlichen Lösungen wird dabei zum Schlüsselfaktor und gelingt nur, wenn Sie sich auf Basis einer übergeordneten Road Map für die passenden Lösungen und Services entscheiden.

Evaluieren Sie den Status Ihres Data Centers und aller externer Dienste und Services: Isolierte Anwendungen und Infrastrukturen, horizontales und vertikales Silodenken der Fachbereiche, Schatten-IT und intransparente IT-Beschaffungsprozesse machen den IT-Betrieb in vielen IT-Organisationen unflexibel und teuer. Starten Sie mit einer sorgfältigen und Bestandsaufnahme aller IT- und Fach-Services. Erstellen Sie einen Business Case, um Vorteile und Nachteile der verschiedenen Technologien und Lösungsansätze herauszuarbeiten und Investitionen zu rechtfertigen.

Prüfen Sie den Wert der verschiedenen Technologien mit Blick auf Ihre spezifischen Anforderungen: Die Studie gelegt klar, dass für verschiedene Anforderungen unterschiedliche Lösungsansätze gibt. Prüfen Sie also im Detail wie Software Defined Infrastructure, hyperkonvergenten Lösungen, Cloud Computing und Providerangebote am besten unterstützen. Berücksichtigen sie neben Technologien und Lösungen auch Prozesse und organisatorische Aspekte. Einzelne Aktivitäten müssen sorgfältig geplant und ihre Auswirkungen auf den IT-Betrieb und die Business-Unterstützung evaluiert werden.

Vermeiden Sie eine Vendor Lock-In: Das Thema Vendor Lock-In gehört bei der Flexibilisierung der IT-Infrastrukturen auf die Agenda, denn die Entscheidung für einen Anbieter bedeutet ein Stück weit eine Bindung an ihn. Häufig wird aber nicht berücksichtigt, dass viele Anbieter im Umfeld von SDI und hyperkonvergenten Systemen unterschiedliche Hypervisor unterstützen und Ihnen hier Flexibilität bieten. Mit einer Multi-Hypervisor-Strategie vermeiden Sie die Dominanz eines Produkts. OpenStack basiert auf Open Source und hat sich als wichtige Architekturkomponente etabliert. Zudem haben alle relevanten Anbieter ihre Lösungen über Schnittstellen für Standards geöffnet. Die Multi Cloud und Colocation Services unterstützen einen Multivendor-Ansatz für eine breitere Auswahl an Lösungen.

Entwickeln Sie für Ihre relevanten Workloads einen Migrationspfad in die Cloud: In den Data Centern dominieren nach wie vor on-premises Infrastrukturen. Aber viele Services und Workloads verschieben sich mittelfristig in die Cloud. Das verändert die Nutzung von IT-Infrastrukturen. Die Entkoppelung von Hard- und Software ermöglicht das architektonische und IT-technische Grundgerüst für effiziente Cloud-Strukturen für die zentrale und Fachbereichs-IT und über Unternehmensgrenzen hinaus. Führen Sie Cloud Readiness Assessments durch. Für die Migration benötigen Sie Fachwissen und Experten. Entwickeln Sie diese Ressourcen rechtzeitig, um nicht in Engpässe zu laufen.