Unternehmen müssen im Zuge der digitalen Transformation ihre IT-Infrastruktur umfassend modernisieren, das haben die meisten Organisationen auch erkannt, wie sich an den Ergebnissen der IDC Studie „Next Generation Datacenter in Deutschland 2018“ ablesen lässt. Die Rahmenbedingungen stimmen: Anbieter haben innovative Technologien zu Lösungen entwickelt, die sehr viele Anforderungen der Unternehmen abdecken. Veränderte und neue Prozess- und Wertschöpfungsketten in der Nutzung der Informationstechnologie und Daten treiben diese Entwicklung zusätzlich an. Die Modernisierung der Data Center hin zum Data Center der nächsten Generation hat hierzulande gerade erst begonnen und wird die IT- und Fachabteilungen in den nächsten drei bis fünf Jahren sicher umfassend beschäftigen.
Die Schlagzahl in den Unternehmen selbst ist allerdings noch zu gering. IT-Verantwortliche müssen jetzt prüfen, wie sich die Lösungs-Roadmaps ihrer Infrastruktur-Anbieter und Cloud- und Rechenzentrumsprovider für die nächsten Jahre darstellt, um die Service-Delivery im Hinblick auf die digitale Transformation und die damit verbundenen Herausforderungen optimal zu gewichten. Die hohe Komplexität der Data Center Transformation hat Einfluss auf die gesamte Service-Delivery und gehört aus diesem Grund auf die CIO-Agenda.
Damit es mit dem Next Generation Data Center klappt, hat IDC einige Empfehlungen zusammengestellt:
Betrachten Sie das Next Generation Data Center als Schlüsselfaktor einer erfolgreichen Digitalisierung: Das Next Generation Data Center ist mehr als eine Optimierung oder Erweiterung vorhandener IT-Infrastruktur. Seine Ressourcen sind konsequent auf die Erfordernisse der digitalen Transformation wie Skalierbarkeit, Flexibilität und Agilität hin ausgerichtet. Die erfolgreiche Integration und Orchestrierung der unterschiedlichen Lösungen wird dabei zum Schlüsselfaktor und gelingt nur, wenn Sie sich auf Basis einer übergeordneten Road Map für die passenden Lösungen und Services entscheiden.
Evaluieren Sie den Status Ihres Data Centers und aller externer Dienste und Services: Isolierte Anwendungen und Infrastrukturen, horizontales und vertikales Silodenken der Fachbereiche, Schatten-IT und intransparente IT-Beschaffungsprozesse machen den IT-Betrieb in vielen IT-Organisationen unflexibel und teuer. Starten Sie mit einer sorgfältigen und Bestandsaufnahme aller IT- und Fach-Services. Erstellen Sie einen Business Case, um Vorteile und Nachteile der verschiedenen Technologien und Lösungsansätze herauszuarbeiten und Investitionen zu rechtfertigen.
Prüfen Sie den Wert der verschiedenen Technologien mit Blick auf Ihre spezifischen Anforderungen: Die Studie gelegt klar, dass für verschiedene Anforderungen unterschiedliche Lösungsansätze gibt. Prüfen Sie also im Detail wie Software Defined Infrastructure, hyperkonvergenten Lösungen, Cloud Computing und Providerangebote am besten unterstützen. Berücksichtigen sie neben Technologien und Lösungen auch Prozesse und organisatorische Aspekte. Einzelne Aktivitäten müssen sorgfältig geplant und ihre Auswirkungen auf den IT-Betrieb und die Business-Unterstützung evaluiert werden.
Vermeiden Sie eine Vendor Lock-In: Das Thema Vendor Lock-In gehört bei der Flexibilisierung der IT-Infrastrukturen auf die Agenda, denn die Entscheidung für einen Anbieter bedeutet ein Stück weit eine Bindung an ihn. Häufig wird aber nicht berücksichtigt, dass viele Anbieter im Umfeld von SDI und hyperkonvergenten Systemen unterschiedliche Hypervisor unterstützen und Ihnen hier Flexibilität bieten. Mit einer Multi-Hypervisor-Strategie vermeiden Sie die Dominanz eines Produkts. OpenStack basiert auf Open Source und hat sich als wichtige Architekturkomponente etabliert. Zudem haben alle relevanten Anbieter ihre Lösungen über Schnittstellen für Standards geöffnet. Die Multi Cloud und Colocation Services unterstützen einen Multivendor-Ansatz für eine breitere Auswahl an Lösungen.
Entwickeln Sie für Ihre relevanten Workloads einen Migrationspfad in die Cloud: In den Data Centern dominieren nach wie vor on-premises Infrastrukturen. Aber viele Services und Workloads verschieben sich mittelfristig in die Cloud. Das verändert die Nutzung von IT-Infrastrukturen. Die Entkoppelung von Hard- und Software ermöglicht das architektonische und IT-technische Grundgerüst für effiziente Cloud-Strukturen für die zentrale und Fachbereichs-IT und über Unternehmensgrenzen hinaus. Führen Sie Cloud Readiness Assessments durch. Für die Migration benötigen Sie Fachwissen und Experten. Entwickeln Sie diese Ressourcen rechtzeitig, um nicht in Engpässe zu laufen.
- Heinz-Jörg Robert, Axians
"Der Weg zu einem einheitlichen Hybrid-Cloud-Betriebsmodell wird die Agenda der IT-Abteilungen 2018 dominieren." - Uwe Müller, Cisco
"Die Verwaltung von hybriden Umgebungen erfordert Management-Systeme, die in der Lage sind, multiple Clouds und verschiedene Technologien unter eine einheitliche Oberfläche zu stellen.“ - Peter Dümig, Dell EMC
"Ein zentraler Trend sind hyperkonvergente Infrastruktur-Lösungen. Hier beobachten wir ein starkes Wachstum und großes Interesse an solchen Lösungen als Plattform für Virtualisierung und Software Defined Storage (SDS) in allen Ausprägungen." - Michael Homborg, Fujitsu
„In den Bereichen Server, Server-Virtualisierung und Datacenter setzen sich 2018 insbesondere drei Trends fort: Software-Defined Datacenter (SDDC), die Implementierung von modularen Servern sowie der Einsatz von OpenStack als universeller Cloud-Plattform.“ - Stefan Weber, HPE
„Hybride IT-Infrastrukturen umfassen nicht mehr nur das lokale Rechenzentrum und verschiedene Clouds, sondern zunehmend auch IT außerhalb der Rechenzentren, sprich: Edge Computing direkt am Ort der Datenentstehung, in Fabriken, Stadien oder Einkaufszentren. Durch die Verzahnung von verschiedenen Formen von lokaler IT und Clouds steigt aber die Komplexität." - Ingolf Wittmann, IBM
"Aktuelle und kurzfristige Themen sind Edge Computing, Persistent Memory und Docker. In Zeiten von IoT und Industrie 4.0 fallen unglaublich viele Daten von Sensoren und Geräten an, welche in Echtzeit verarbeitet werden müssen. " - Dieter Stehle, Lenovo
„2018 werden sich IT-Verantwortliche im Bereich Server bzw. Server-Virtualisierung ganz stark mit schlüsselfertigen Lösungen auseinander setzen. Die Modularität und Skalierbarkeit hyperkonvergenter Lösungen gewinnt künftig eine immer stärkere Bedeutung. Im Bereich Datacenter spielen 2018 unserer Ansicht nach die Hybrid Cloud sowie As-a-Service Angebote und Managed Service Provider eine ganz wichtige Rolle." - Michael Haderer, Thomas Krenn
„Allgemeine IT-Trends wie Machine Learning, IoT, und Industrie 4.0 bestimmen 2018 auch die Trends in der Serverlandschaft. Dafür müssen schnell wachsende Datenmengen sowohl gespeichert als auch analysiert werden."