PC & Peripherie

Im Home-Office? Fünf Wege, um Ihren PC zu optimieren

08.11.2020
Von Friedrich  Stiemer
Ganz gleich, ob Sie unter Selbstquarantäne oder staatlich verordneter Isolierung stehen – jetzt ist die Gelegenheit, um aufgeschobene Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dazu zählt oft der PC, um den Sie sich nun kümmern können.
Im Home-Office? Fünf Wege, um Ihren PC zu optimieren
Im Home-Office? Fünf Wege, um Ihren PC zu optimieren
Foto: LStockStudio - shutterstock.com

1. Dateien sammeln: Sich um die Organisation all Ihrer Dokumente und Ordner zu kümmern, ist ein lohnendes Projekt, wenn Sie zusätzliche Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Nach jahrelanger Verwendung landen die meisten Dokumente, Fotos und Videodateien oft auf mehreren, unterschiedlichen Speichergeräten. Auf diese Weise können sich im Laufe der Zeit Daten auf alten Laptops, Desktop-PCs sowie einer ganzen Reihe externer Speichermedien wie etwa Festplatten oder USB-Sticks ansammeln.

Und genau jetzt ist ein guter Zeitpunkt gekommen, um diese Sammlung auf einem Desktoprechner, einer leistungsfähigen externen Festplatte mit viel Kapazität oder einem NAS (Network Attached Storage) zu zentralisieren. Starten Sie nunmehr am besten damit, sämtliche Dateien auf externen Festplatten oder USB-Sticks auf einen zentralen Speicherort zu übertragen. Sollten Sie dabei von Windows eine Warnung erhalten, dass sich bereits eine bestimmte Datei auf dem Computer befindet, laden Sie diese trotzdem als Duplikat. Denn es könnte sich hier um eine ältere (oder neuere) Version mit Informationen handeln, die Sie vielleicht behalten möchten.

2. Ordnung schaffen: Im ersten Moment klingt das nach einem Durcheinander von doppelten Dateien, wie etwa "Mein Report", "MeinReport(2)". Das ist aber nicht weiter schlimm. Wichtig ist vielmehr, dass Sie sämtliche Dateien an einem Ort sammeln. Wenn das geschehen ist, geht es ans Sortieren. Hierzu überlegen Sie sich eine passende Organisation Ihrer Daten. Sobald die Struktur feststeht, ordnen Sie als Nächstes die Dateien ein. Führen Sie sich dabei die Duplikate zu Gemüte und löschen Sie diejenigen, die Sie nicht mehr benötigen. Wenn das erledigt ist, können Sie die Inhalte auf Ihren Festplatten und Altgeräten löschen. Dieser Vorgang löst bei Ihnen wahrscheinlich ein wenig Unbehagen aus, doch er lohnt sich, weil damit in Zukunft weniger Datenchaos herrscht.

3. Einen Backup-Plan erstellen: Nach diesem Aufwand sollten Sie sicherstellen, dass die Daten nicht aus irgendwelchen Gründen verloren gehen. Deshalb ist es jetzt wichtig, dass Sie sich einen soliden Backup-Plan überlegen. Dies bedeutet, dass Sie Kopien Ihrer Daten idealerweise an drei verschiedenen Orten speichern: auf Ihrem PC, auf einem lokalen und auf einem externen Gerät.

Auch wenn Ihnen das zunächst einmal übertrieben erscheinen mag, ist es jedoch das, was man unter einer gut organisierten Redundanz versteht. Ein NAS oder eine externe Festplatte ist die einfachste Möglichkeit, lokale Sicherungen zu erstellen, da Sie die Dateiverlaufsfunktion von Windows 10 benutzen können. Für eine Offline-Datensicherung lässt sich ein Cloud- Backup-Dienst wie von Acronis oder Dogado verwenden.

Wenn ein Clouddienst nichts für Sie ist, können Sie eine andere externe Festplatte einsetzen, müssen das Laufwerk allerdings auch an einem anderen Ort aufbewahren, wie zum Beispiel in einer Schreibtischschublade in der Arbeit. Das Problem bei diesem Ansatz besteht aber darin, dass Sie ständig das Offline-Backup zur Hand haben müssen, um sämtliche neue Dateien auf beiden externen Laufwerken abzuspeichern. Ein Onlinedienst macht diese Aufgabe wesentlich einfacher. Des Weiteren können Sie Online-Backups verschlüsseln, um Ihre Dateien noch besser zu schützen. Merken Sie sich das Passwort für die Verschlüsselung gut, sonst sind die Daten verloren.

Oft sind Dateien auf unterschiedlichen Laufwerken verteilt. Ordnung gibt es erst dann, wenn Sie alle Inhalte an einem zentralen Speicherort konzentrieren.
Oft sind Dateien auf unterschiedlichen Laufwerken verteilt. Ordnung gibt es erst dann, wenn Sie alle Inhalte an einem zentralen Speicherort konzentrieren.

4. Passwort-Management: Zugangsdaten lassen sich bei der Fülle von Diensten, die Sie täglich nutzen, nur schwer im Kopf behalten. Daher verwenden viele Menschen oft lediglich zwei oder drei Passwortvarianten für sämtliche Konten. Leider ist das kein idealer Ansatz. Der Grund: Wenn ein Hacker jemals eines dieser Passwörter herausfindet, sind die restlichen Konten leichte Beute für ihn.

Es erfordert entweder großes Engagement oder einen Passwort-Manager, um neue Passwörter für jede einzelne Website zu erstellen und sie ordentlich zu verwalten. Die Rede ist hier allerdings nicht vom Passwortmanager in Ihrem Webbrowser. Vielmehr ist es ein Programm für mehrere Geräte, das Ihre Passwörter speichert, Sie automatisch einloggt (oder Ihre Kontodaten ausfüllt) und bei Bedarf neue, sichere Passwörter generiert. Einen Passwortmanager können Sie auch dazu benutzen, um sichere Notizen, WLAN-Passwörter, Bankdaten und mehr zu speichern.

Für zusätzliche Sicherheit können Sie überdies ein Hardware-Authentifizierungsgerät wie einen Yubikey in Betracht ziehen. Da diese Geräte eine Zwei-Faktor-Authentifizierung erfordern, stellen sie eine ausgezeichnete Option zum Schutz von Onlinekonten dar.

5. Rechner entstauben: Desktop-PCs und Notebooks sind auf einen steten Luftstrom angewiesen, um das Innere ausreichend kühlen und Abwärme konstant nach außen führen zu können. Wenn sich zu viel Staub an den Lüfterblättern, Kabeln, Gehäuseinnenräumen oder auch an den Komponenten festsetzt, ist dieses Kühlverfahren mit der Zeit gestört. Und das kann die Leistung Ihres Computers beeinträchtigen oder - in extremen Fällen - sogar die Komponenten beschädigen.

Wie oft Sie Ihren Rechner reinigen sollten, hängt von der Umgebung ab, in der er sich befindet. Setzen Sie den Rechner zum Beispiel in einem heißen, staubigen Umfeld ein, müssen Sie ihn öfter reinigen als jemand, dessen PC an einem eher staubarmen Ort aufgestellt ist.

Um Ihren Computer richtig zu reinigen, benötigen Sie einige Hilfsmittel - darunter eine Dose Druckluft, einen Schraubenzieher zum Öffnen des Gehäuses sowie ein Mikrofasertuch. Haben Sie das Rechnergehäuse für die Reinigung erst einmal geöffnet, bietet das gleichzeitig eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Kabelmanagement zu verbessern. Schnappen Sie sich ein paar Kabelbinder und ordnen Sie die Kabel so an, dass diese aufgeräumt und aus dem Weg sind. Besitzer eines Mac-Books oder eines Laptops können ebenso Druckluft verwenden, um auch die Mobilrechner zu entstauben.

Hoffentlich helfen Ihnen einige dieser Ideen, Ihren PC besser zu organisieren (oder sauberer zu halten), wenn Sie nun zusätzliche Stunden zu Hause verbringen. Hier haben wir noch weitere Anregungen für Sie: Stellen Sie sicher, dass Ihre Antivirensoftware auf dem aktuellsten Stand ist, sichern Sie das heimische WLAN ab oder aktualisieren Sie die Hardware Ihres PCs. Mit unseren Vorschlägen können Sie die Arbeit mit dem PC im eigenen Zuhause durchaus verbessern. Wenn sich der Alltag dann wieder normalisiert, haben Sie außerdem einen aufgeräumten Rechner, eine gut organisierte Dateistruktur sowie mehr Sicherheit und eine saubere Hardware.

(PC-Welt)