IBM hat die nächste Generation seines LinuxONE-Servers vorgestellt, der den Telum-Prozessor des System Z-Mainframes nutzt und sowohl Scale-Out- als auch Scale-Up-Leistung sowie einen deutlich geringeren Stromverbrauch verspricht. Der offiziell als IBM LinuxONE Emperor 4 bezeichnete Mainframe nutzt zwar den System-Z-Prozessor, führt aber ausschließlich Linux-basierte Workloads aus. Das System ist auf die Bedürfnisse von Linux-Workloads im Rechenzentrum zugeschnitten, so Marcel Mitran, IBM Fellow, CTO of Cloud Platform, IBM LinuxONE.
Wenn ein Kunde Linux-basierte Workloads auf einer Z-Serie laufen hat, können diese auf den Emperor-Server übertragen werden. Auf dem Server können Red Hat-, SuSe- und Canonical-Linux-Distributionen ausgeführt werden. Das neue LinuxOne Emperor 4 System wird in einem vollwertigen Rack geliefert, das etwa die Größe eines Standard-Serverschranks hat. Es unterstützt 32 IBM-Telum-Prozessoren mit insgesamt 200 Kernen und verfügt über bis zu 40 TB Redundant Array of Independent Memory, eine Form von Speicher mit noch fortschrittlicherer Fehlerkorrektur als ECC.
LinuxONE Emperor 4 ist als Scale-out-on-Scale-up-System konzipiert, das heißt, es kann "Zehntausende von Workloads auf einer massiven, gemeinsam genutzten Infrastruktur ausführen, ohne dass die Leistung und die Service-Levels beeinträchtigt werden", so Mitran. Dem IBM-Manager zufolge bietet der LinuxOne Emperor 4 zudem eine Verfügbarkeit von sieben Neunen (99,99999 Prozent), was einer Ausfallzeit von nur drei Sekunden im Jahr entspricht.
ESG-freundlicher Mainframe
Auch in Sachen Energieeffizienz verspricht IBM deutliche Verbesserungen. Das Unternehmen behauptet, dass die Konsolidierung von Linux-Workloads auf fünf IBM LinuxONE-Emperor-4-Systemen anstelle des Betriebs auf vergleichbaren x86-Servern unter ähnlichen Bedingungen den Energieverbrauch um 75 Prozent und den Platzbedarf um 50 Prozent senken kann. "Rechenzentren sind energieintensiv und können einen großen Teil des Energieverbrauchs eines Unternehmens ausmachen. Aber Daten und Technologie können Unternehmen dabei unterstützen, Nachhaltigkeitsziele in Maßnahmen umzusetzen", meint der IBM-Mann. "Die Reduzierung des Energieverbrauchs im Rechenzentrum ist eine konkrete Möglichkeit, die CO2-Bilanz zu senken."
Der IBM-Fellow sieht darin zudem eine Entlastung der IT-Verantwortlichen, die mit genügend anderen Anforderungen konfrontiert seien: "CIOs und CTOs hatten noch nie so viel zu tun wie heute. Sie müssen die aggressiven Fahrpläne für die digitale Transformation erfüllen und haben täglich mit datenintensiven KI-Workloads, Cyberangriffen und neuen Sicherheitsbedrohungen zu tun. Es ist also nicht verwunderlich, dass man hier das Thema Nachhaltigkeit mit ins Spiel bringt. Sie bekommt nicht unbedingt den Fokus, den sie braucht oder verdient, um erfolgreich zu sein", erklärt er und verweist auf die Ergebnisse einer aktuellen IBM-Studie. Dieser zufolge besitzen nur 86 Prozent der Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie und nur 35 Prozent haben auch tatsächlich danach gehandelt.
Ein Unternehmen, das gehandelt hat, sei der Bankenriese Citi. Das Unternehmen stellte seine MongoDB-Datenbank von einer x86-basierten Infrastruktur auf LinuxONE um. Dabei konnte der Stromverbrauch um mehr als 50 Prozent gesenkt und die Leistung um etwa 15 Prozent verbessert werden. Außerdem konnte das Unternehmen eine Fehlerbehebungszeit von weniger als einer Sekunde für MongoDB-Instanzen mit mehreren Terabyte erreichen. "Wir ermöglichen es CIOs und CTOs, nicht nur ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, sondern auch die Leistung beizubehalten und zu verbessern, während wir gleichzeitig Skalierbarkeit bieten und Sicherheit und Compliance vereinfachen", kommentiert Mitran.
Das Full-Size-System LinuxONE Emperor 4 ist laut IBM ab sofort weltweit verfügbar, Einstiegs- und Midrange-Systeme sollen in der ersten Hälfte des nächsten Jahres folgen. Sie sind sowohl über verbrauchsbasierte Preismodelle als auch als Vollversion erhältlich. (mb)
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der US-Schwesterpublikation Network World.