Es ist mittlerweile zwei Jahre her, seitdem sich IBM von dem margenschwachen Geschäft mit x86-Servern getrennt hat und es an Lenovo abgetreten hat. Doch mit dem wachsenden Cloud-Geschäft hat auch die Nachfrage an geeigneten x86-Server-Systemen zugelegt, so dass IBM in Zugzwang ist. Jetzt hat der IT-Riese eine Reihe von Power-Server-Systemen vorgestellt, die die Anforderungen an den Aufbau einer leistungsfähigen Cloud-Infrastruktur erfüllen sollen.
Die Power-Server E870C und E880C sind flexibel für viele Aufgaben einsetzbar, im speziellen für skalierbares Computing und Cloud- Integration. Die Server unterstützen Ubuntu Linux und Unix. Die technischen Spezifikationen klingen zwar ähnlich wie bei vergleichbaren x86-Servern für Cloud-Anwendungen in Unternehmen wie Facebook, Microsoft oder Amazon. Allerdings hat IBM zusätzliche Features in die Systeme gepackt, um diese Server optimal auf den Einsatz für Private und Public Clouds abzustimmen.
Da immer mehr Daten von PCs und mobilen Geräten in die Cloud wandern, ändern sich auch die Anforderungen an entsprechende Serversysteme hinsichtlich Speicherung und Verarbeitung solcher Informationen, so IBM. Es gibt deshalb eine wachsende Nachfrage an Servern für Distributed Computing und Virtualisierung, die in der Lage sind, IT-Ressourcen spezifischen Aufgaben zuzuweisen. Das hilft die Systemperformance zu skalieren und gleichzeitig die Energie-Ressourcen in einem Data Center zu schonen.
Die neue IBM-Server wurden für den Einsatz in Cloud-Infrastrukturen konzipiert und mit der Ubuntu Openstack-Cloud-Computing-Software von Canonical, die hoch skalierbar ist und große Datenmengen verarbeiten kann, aufgepeppt. Zudem hat der Hersteller die Systeme mit dem IBM Cloud PowerVC Manager ausgestattet, der Richtlinien unterstützt und Computing-Ressourcen für Cloud-basierende Workloads verwalten kann. Auch das Feature HMC Apps as a Service, das statische Serverdaten wie Inventar oder Performance für analytische Zwecke in die Cloud verschieben kann, hat IBM in die Power-Geräte integriert. Darüber hinaus wurden PowerVM-Virtualisierungsfunktionen in den Systemen fest verankert, um die Systemeffizienz zu verbessern.
Die Verarbeitung verschiedener Datenbanken sowie die Integration von Enterprise Resource Planning und Cloud-Services in einem einzigen System ist für x86-Server recht schwierig zu realisieren, da Cloud-Server in der Regel von anderen Analytic- und Datenbanksystemen getrennt arbeiten. Es gibt aber Ausnahmen wie der Superdome-Server von Hewlett Packard Enterprise.
Die neuen IBM-Server lassen sich außerdem direkt mit dem IBM Bluemix Cloud-Service verbinden, der für Analytik, Datenerfassung, künstliche Intelligenz und andere Dienste genutzt wird.
Die Server unterstützen die Betriebssysteme AIX, IBM i und Ubuntu Linux. In den Geräten arbeiten Power8-Prozessoren, die auf bis zu 32 TByte Speicher zugreifen können. Die Preise variieren je nach Ausstattung und sind bei IBM zu erfragen. (hal)