Die Transformationsgeschwindigkeit in Unternehmen aller Branchen steigt. Monatlich gibt es neue An- und Herausforderungen, Chancen, Regularien, Technologien, Service-Modelle oder Veränderungen in der Anbieterlandschaft. Und das alles, während Unternehmen eventuell gerade erst mit der Implementierung eines neuen Projekts angefangen haben.
Aus der übersichtlichen IT von damals ist heute an vielen Stellen eine "Chaos IT" geworden. Da das Wort aber negativ besetzt ist, nennen wir es Hybrid-IT. Oftmals handelt es sich dabei um eine hybride IT-Blackbox, die neben alter, oder besser gesagt: veralteter Technologie auch verschiedenste Cloud-Lösungen "as a Service" enthält, also zum Beispiel Infrastructure, Platform, Software, Communication und so weiter. IT wird also immer mehr virtualisiert und automatisiert und bleibt dabei oft nur Patchwork.
Hybrid-Management ist eine große Herausforderung, die in der IT alleine nicht zu beherrschen ist. Die Informationstechnologie muss mit Business und Sourcing sowie mit den Partnern und Providern zusammenarbeiten, um Technologie, Dienstleistungen und Business-Lösungen zu integrieren. Das braucht nicht nur eine solide Governance, also Ziele, Prozesse, Beziehungen und klare Entscheidungswege. Auch eine Strategie ist unerlässlich.
Business- und IT-Strategien zusammenführen: Woran Sie denken müssen
In den meisten Unternehmen findet man eine Business- und eine relativ gut dokumentierte IT-Strategie, manchmal eine Sourcing-Strategie. Und immer mehr arbeiten zudem an einer übergreifenden Digitalstrategie. Für erfolgreiche Unternehmen ist es wichtig, diese Strategien aufeinander abzustimmen, damit sie beherrschbar bleiben. Gefragt ist eine hybride Business-Strategie, die sozusagen eine hybride IT- und Sourcing-Strategie inkludiert.
Für eine hybride IT- und Sourcing-Strategie sind folgende Überlegungen wichtig:
Ziele: Warum brauche ich überhaupt einen Hybriden? Was ist meine Erwartungshaltung? Was sind meine quantifizierbaren Ziele? Wie schnell will ich agieren können? Wie flexibel und agil muss ich werden? Wie teuer darf die Lösung sein? Die Ziele sind das wichtigste Element in einer hybriden IT-Strategie.
Verschiedene IT-Bereiche definieren: Viele CIOs unterteilen die IT in zwei Bereiche: einen Teil mit der Commodity-IT und einen Teil für die Unternehmenswerte, der zum Beispiel Wettbewerbsvorteile generiert. Der Commodity-Teil wird anders gehandhabt, da Effizienz und Sicherheit wichtig sind. Im Werteteil hingegen sind Aspekte wie Wertbeitrag und Risikomanagement wichtig.
Make or Buy oder Buy or Make: Die altbekannte "Make or Buy"-Diskussion (Was mache ich selber, was gebe ich einem Provider?) scheint sich umzukehren. Neue IT-Lösungen sind End-to-End Lösungen, die schnell zur Verfügung stehen. Aber sie sind nicht anpassbar. Somit ist es wichtig, sie früh in der Strategiephase zu evaluieren. Passt eine Lösung nicht ganz, kann man vielleicht den gesamten Ansatz verändern und die Lösung somit passend machen. So ist man am Ende eventuell schneller am Ziel.
Entscheider: Dass es wichtig ist, die Entscheider aus den unterschiedlichen Unternehmensbereichen permanent einzubinden, wird häufig unterschätzt. Die Erstellung einer hybriden IT- und Sourcing Strategie dauert und in dieser Phase können sich Ziele und KPIs (Key Performance Indicators) ändern. Wer sicher gehen will, dass die hybride IT- und Sourcing-Strategie zur hybriden Business-Strategie passt, sollte die Entscheider fortlaufend einbinden.
Diese vier Themen decken sicher nicht alle relevanten Punkte ab, doch begegnen sie einem in Hybrid-IT-Projekten immer wieder. Und man kann noch einige Strategen damit überraschen. (wh)