HPE-Hausmesse Discover

HPE verbindet IT und OT über seine Edgeline Services Plattform

08.06.2017
Von 
Marc Ferranti ist Chefredakteur bei IDG News Services
HPE hat auf seiner Hausmesse Discover seine ersten drei Lösungen der neuen Software-Produktkategorie „Software Defined OT“ vorgestellt: Die Edgeline Services Platform und zwei dazugehörige Apps.

Bevor Sensoren in Autos, Smartphones, Thermostate, Kühlschränke und Produktionsmaschinen verbaut wurden, waren IT und OT zwei getrennte Welten. Mit dem Internet of Things (IoT) ändert sich das. Nun, nachdem ein wahrer See an Daten von alle Arten von Devices an allen möglichen Orten eingesammelt wird, besteht ein zunehmender Bedarf, IT und OT zu verbinden, um Informationen in der kostengünstigsten Art und Weise zu sammeln, speichern und zu analysieren - und das alles in Echtzeit. Der Ort, wo dies stattfindet, ist zunehmend der Netzwerkrand, da dort die beiden Welten aufeinandertreffen.

HPE-CEO Meg Whitman richtet das Produktportfolio ihrer Company weiter auf auf IoT aus.
HPE-CEO Meg Whitman richtet das Produktportfolio ihrer Company weiter auf auf IoT aus.
Foto: HPE

Unternehmen setzen heute Edge Computing ein, um "smarte" Gebäude und Städte, effizientere Produktionsanlagen und einzigartige Einkaufserfahrungen für Kunden zu schaffen. Es handelt sich dabei um eine riesige Chance für Anbieter wie IBM, Cisco, GE oder HPE.

"Wir erfassen mehr und mehr Daten bereits am Edge, damit diese Daten nicht zum Rechenzentrum oder oder in die Cloud und wieder zurück reisen müssen und tatsächlich ist es häufig der Fall, dass Daten bereits am Edge erfasst und analysiert werden muss, um die Latenzzeit zu verringern," erklärte HPE-Chefin Meg Whitman in ihrer Keynote auf der Discover-Konferenz in Las Vegas.

Auf der Discover 2016 hatte HPE bereits die aus Sicht des Unternehmens ersten konvergenten Systeme für IoT vorgestellt. Die Geräte Edgeline EL1000 und EL4000 basieren auf Intels Xeon-Prozessoren und sind in der Lage, Daten vor Ort zu erfassen, zu analysieren und zu speichern. Im Grunde genommen wird damit Rechenzentrumsleistung in Hardware am Netzwerkrand verlagert, die überall montiert werden kann, an Produktionsstraßen, Waggons oder sogar Windkraftanlagen.

Ein Jahr später launcht HPE nun dazu passend mit der Edgeline Services Platform (ESP) ein Software Foundation Layer, auf dem die Company und ihre Partner Applikationen zum Sammeln und Verwalten von Daten aus verschiedenen Quellen setzen kann. Die Idee dabei ist, dass Unternehmen so unter Zuhilfenahme von Analytics - und wenn passend auch Cloud-Services - Einblicke erhalten und Maßnahmen ergreifen können, um sowohl das Kundenerlebnis wie auch ihre eigene Bilanz zu verbessern.

ESP ist eine offene Plattform: Sie kann auf Intel's Xeon, Linux oder Windows laufen, unterstützt den offenen Industriestandard PXI und HPE stellt die Spezifikationen für ESP bereit.

"Wir beziehen OT neu mit ein", erklärte Tom Bradicich, bei HPE zuständig für den Bereich Server und konvergente Edge- und IoT-Systeme. "Wenn wir zum Edge gehen, raus aus dem Datacenter, sehen wir eine komplett neue Welt, die ziemlich populär und so groß ist, aber sie gehört nicht zur IT, so der HPE-Mann. "Und der Grund, warum wir die beiden Welten zusammenbringen, ist, weil die Kunden das wollen."

Neue Produktkategorie: Software Defined OT

Im Zusammenhang mit der Vorstellung der Plattform prägte HPE einen Begriff für eine - aus Sicht der Company - neue Produktkategorie: Software Defined OT. Die Edgeline-Systems beinhalten HPE's iLO-Firmware (integrated Lights-Out), wodurch sie mit Hilfe von HPEs Management-Software vom Datacenter oder sogar von remoten Geräten aus kontrolliert werden können.

Zusammen mit der Edgeline Services Platform stellte HPE außerdem die Edgeline Data Aggregation App vor. Diese dockt an die Plattform an und kann Daten von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) und SCADA-Systemen, also im Wesentlichen OT-Geräte, aufnehmen. Die ebenfalls neue Edgeline Address Translation App wiederum leitet Aufgaben im Bereich Network Address Translation (NAT) von einem größeren Netz - etwa in einer Fabrikhalle - an untergeordnete Netze wie zum Beispiel von spezifischen Fertigungsstraßen weiter.

Im Grunde genommen ermöglicht HPE es Unternehmen somit, ihre unterschiedlichen proprietären Router und Switches abzuschaffen und sie durch Hard- und Software zu ersetzen, die in die Edgeline-Plattform integriert ist. Zur Verdeutlichung verweist Bradicich auf das Beispiel Smartphone: Heutzutage benötige keiner mehr eine Kamera, Blitzlicht oder einen MP3-Player wenn er ein Smartphone bei sich hat - all diese Funktionen seien über Prozessortechnologie oder Software in einem Device integriert worden.

Die neue Software ist ab sofort erhältlich und wird auf drei Arten angeboten (und bepreist): separat (auf Kundenwunsch), im Bündel mit einer Edgeline-Appliance oder mit einem Servicevertrag.