Hongkong hat ein Zombie-Problem. Nicht die Art von Zombies, die man aus dem Fernsehen kennt, sondern eine modernere Variante. Sogenannte Smartphone-Zombies, kurz "Smombies", wandern durch die Straßen der Metropole, den Blick nur auf ihr Handy gerichtet und ohne Wahrnehmung ihrer Umgebung. Und das ist ein Problem, denn viele dieser Smartphone-Fußgänger schenken dem Verkehr nicht genug Aufmerksamkeit und übersehen sogar Ampeln. Und damit gefährden sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.
Hongkongs Verkehrsamt sucht nach Lösungen – ein neues Pilotprojekt soll Abhilfe schaffen. Ampeln werden mit Zusatzgeräten ausgestattet, neben dem roten Männchen leuchtet zusätzlich ein roter Streifen auf dem Boden beider Straßenseiten. Dieser soll für die "Smombies" besser sichtbar sein, denn wer auf sein Smartphone guckt, sieht bekanntermaßen nach unten. Bilder der Hong Kong Free Press zeigen, wie das aussieht.
Die Konstruktion funktioniert mithilfe einer LED-Lampe, die mit einem Verlängerungsarm an der Ampel angebracht wird. Damit das Licht immer sichtbar ist, passt sich die Intensität automatisch an die Tageszeit an. Die LED-Lampe wird als Unterstützung der klassischen Leuchtsignale getestet, soll sie aber nicht ersetzten. Es könnte dabei helfen, Unfälle mit abgelenkten Smartphone-Nutzern zu reduzieren. Nach Ablauf der Testphase wird das Verkehrsamt die Ergebnisse analysieren und über die weitere Vorgehensweise entscheiden.
Und die Smartphone-Nutzung von Fußgängern ist nicht nur in Hongkong ein Problem. Nach offizieller Statistik geht jeder fünfte Fußgängerunfall in Österreich auf Ablenkung durchs Handy zurück. Für Deutschland gibt es eine derartige Statistik nicht, aber auch hier sind Smartphone-Nutzer im Straßenverkehr ein ansteigendes Problem. In Augsburg ist man sogar schon 2016 auf eine ähnliche Idee gekommen, auch dort wurden Ampeln mit blinkenden Boden-LEDs für Smartphone-Nutzer getestet. Das Projekt wurde zwar eingestellt, die beiden umgebauten Ampeln wurden aber so belassen. (PC-Welt)