Auf Social Media kursiert gerade ein virales Video, in dem der Video-Ersteller in einem Apple Store alle ausgestellten iPhones nacheinander einfrieren lässt. Dabei wechselt er in die App-Mediathek, also dort, wo alle Apps aufgelistet sind, tippt in das Suchfeld am oberen Rand des iPhones und lässt den Kursor einblenden, indem er lange auf die Leertaste der virtuellen Tastatur drückt. Ohne den Kursor loszulassen, wechselt der Nutzer mit einer anderen Hand zum normalen Bildschirm und danach wieder in die App Library. Ab dieser Stelle lässt sich das iPhone nicht mehr bedienen.
New mission unlocked pic.twitter.com/aIg1qA9b8A
— Kaptan (@TechyKaptan) January 15, 2024
Wir haben diese Schritte auf unserem iPhone 15 mit iOS 17.2.1 wiederholt und zum selben Ergebnis gekommen: Ist die App-Mediathek nach dem Cursor-Trick wieder zu sehen, lässt sich das iPhone nicht mehr bedienen, keine App lässt sich auswählen oder starten. Nur der Neustart des Geräts bringt wieder Ordnung in der Sache.
Springboard stürzt ab
Laut Analysedaten des iPhones lässt die einfache Manipulation in der App-Mediathek das komplette "Springboard" abstürzen. Springboard ist der Teil von iOS, der die Home-Bildschirme, die Bildschirmhintergründe und die Platzierung und das Verhalten von Apps verwaltet. Kurzum: Mit Springboard interagieren alle iPhone-Nutzer mehrmals am Tag, ohne es zu wissen.
Was genau beim Cursor in der App-Mediathek Springboard zum Absturz bringt, konnten wir nicht herausfinden. Apples Absturzberichte sind nach wie vor recht kryptisch, die Bug-Typen sind mit numerischen Codes versehen und haben keine leicht leserlichen Bezeichnungen.
In jedem anderen Fall würden wir kritisch sehen, dass man für die Klicks in den Apple Store hingeht und fremde iPhones abstürzen lässt. Die Sache hat zumindest einen positiven Aspekt: Die Apple-Entwickler können die Absturzgerichte relativ schnell sammeln und die Ursache identifizieren.
Fehlerbehebung vermutlich mit iOS 17.3
Auf einem weiteren iPhone, das sich bereits in der Beta-Version von iOS 17.3 befindet, konnten wir den Fehler hingegen nicht reproduzieren. Die Chancen stehen also hoch, dass die Absturzursache bekannt ist und mit dem nächsten Update behoben wird. Die nächste Version ist aktuell in der dritten Beta, weshalb eine endgültige Veröffentlichung Ende Januar realistisch erscheint, vielleicht schon nächste Woche. (Macwelt)