Das berichte das Magazin "Newsweek". Die Hacker von Telefonsystemen, die sich "Phreaker" nennen, brechen in Gateways ein und verkaufen im Anschluss die VoIP-Minuten, die sie durch den illegalen Zugang ergaunern. Die Zugangsminuten werden meist von kleinen Betreibern erworben, die selten nach der Herkunft der Verbindungen fragen.
Der Handel wird im Internet über Wholesale-Märkte für Sprachminuten abgewickelt, die als legale Geschäftsform etabliert sind. Die Abnehmer der gestohlenen Minuten verkaufen diese dann in Form von Telefonwertkarten weiter. Pro Monat sollen auf diese Weise rund 200 Millionen VoIP-Minuten den Besitzer wechseln, schätzt der New Yorker Telekom-Anbieter Stealth Communication. Durch die weltweit mehr als 5000 Wholesale-Märkte für Sprachminuten ist es zudem schwierig, die Anbieter von illegalen Verbindungen zurück zu verfolgen.
Bereits in den sechziger Jahren wurde unter dem Namen "Phreaking" eine Methode bekannt, Telefonsysteme zu manipulieren. Grundlage dafür war ein Fehler im analogen Telefonnetz der USA. Einige Funktionen wurden damals ohne Authentifizierung über Signaltöne gesteuert. Diese konnten von Betrügern mit selbstgebauten Tongebern eingespeist werden. So konnten beispielsweise teuere Ferngespräche zum billigen Ortstarif oder gar kostenlos geführt werden.