Metas Erlöse im dritten Quartal schrumpften im Vergleich zur Vorjahresperiode um vier Prozent auf 27,7 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn ging um 52 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar zurück. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben um 19 Prozent auf 22,1 Milliarden Dollar.
Die operative Marge schrumpfte von 36 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 20 Prozent zusammen. Das alles führte dazu, dass die Aktie im gestrigen nachbörslichen Handel abermals kräftig nachgab. Der einstige Social-Media-König hat in diesem Jahr bereits ungefähr eine halbe Billion Dollar an Börsenwert eingebüßt.
Vom Hoffnungsträger zum Geldgrab
Zu einem veritablen Geldgrab ist der Hoffnungsträger geworden, die Virtual-Reality-(VR-)Sparte Reality Labs. Sie soll das VR-Headset Quest 2 verkaufen und die Entwicklung des futuristischen Metaverse vorantreiben. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum fiel der Umsatz dieses Geschäftsbereichs um fast 50 Prozent auf 285 Millionen Dollar, der Verlust weitete sich auf 3,67 Milliarden Dollar aus (Vorjahr: 2,63 Milliarden). In diesem Jahr haben die Reality Labs bereits ein Defizit von 9,4 Milliarden Dollar aufgehäuft. 2023 soll der operative Verlust sogar noch einmal deutlich steigen, ehe dann für 2024 eine Trendwende erwartet wird.
"Horizon Worlds", das Metaverse für Privatkunden, zählt derzeit nicht einmal 200.000 aktive monatliche Besucher. Das Ziel des Konzerns, bis zum Jahresende eine halbe Millionen Menschen zu begrüßen, rückt einem Bericht des Wall Street Journal zufolge in weite Ferne. Meta verzichtete allerdings darauf, dieses Ziel zu korrigieren.
Im Kerngeschäft mit sozialen Medien wie Facebook und Instagram leidet Meta, ähnlich wie auch Google, Microsoft oder Snap, unter der schwachen Konjunktur, in der die Werbegelder nicht mehr recht fließen wollen. Der durchschnittliche Preis für eine Anzeige sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18 Prozent. Gleichzeitig hat sich die Wettbewerbssituation weiter zugespitzt: Vor allem Tiktok nimmt den einstigen Platzhirschen im Social-Media-Umfeld Marktanteile weg.
Hinzu kommt der Ärger mit Apple: Der iPhone-Konzern hatte 2021 seine Datenschutzregeln verschärft und mit seiner Regel "App Tracking Transparency" dafür gesorgt, dass die sozialen Netzwerke iPhone- und iPad-User nicht mehr tracken können, wenn diese deren App bereits verlassen haben. Diese Maßnahme hat die Social Networks vermutlich einen zweistelligen Milliardenbetrag gekostet. (hv)