Wie das US-Magazin Politico berichtet, wird der britische Premierminister Rishi Sunak demnächst ein 1,3 Milliarden Euro schweres Subventionspaket ankündigen, mit dem Großbritannien eine eigene Halbleiterindustrie aufbauen möchte. Demnach sollen die Pläne der britischen Regierung erstmals beim kommenden G7-Treffen in Japan (19. bis 21. Mai 2023) vorgestellt werden.
Rishi Sunak is preparing to pledge just £1 billion to the UK's fledgling microchip industry as American and European governments shore up their supply chains with massive subsidy packages worth tens of billions of dollars. https://t.co/EVr61kWsDO
— POLITICOEurope (@POLITICOEurope) April 26, 2023
Halbleiter-Kapazitäten im Trend
Die Lieferkettenprobleme der Corona-Pandemie, die russische Invasion in der Ukraine und der anhaltende Handelskrieg zwischen den USA und China sind die wesentlichen Beweggründe für zahlreiche Regierungen, Fertigungskapazitäten für Chips im eigenen Land aufzubauen. Vorreiter sind dabei insbesondere die USA mit ihrem CHIP and Science Act aus dem Jahr 2022. Die Europäische Union zog schließlich Anfang 2023 mit dem European Chips Act nach.
Die angeblichen Pläne der britischen Regierung würden sich nahtlos in die wohlwollende Technologie-Politik der Sunak-Adminitration einfügen. UK-Finanzminister Jeremy Hunt hatte zuvor bereits weitere Initiativen angekündigt, um die Branche zu fördern - darunter zum Beispiel:
Steuererleichterungen für KMU als Unterstützung für Forschung & Entwicklung,
einen mit 1,25 Millionen Dollar dotierten Excellence Award im Bereich KI-Forschung sowie
ein drei Milliarden Dollar schweres Subventionspaket im Bereich Quantencomputing.
Darüber hinaus plant die Regierung Großbritanniens, Kinderbetreuungszuschüsse für Beschäftigte im Tech-Sektor sowie Umschulungsinitiativen. Letztere sollen älteren Arbeitnehmern ermöglichen, im Technologiesektor Fuß zu fassen. (fm)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.