Der russischen Tochtergesellschaft von Google ist es nicht mehr möglich ist, Mitarbeiter und Lieferanten zu bezahlen. Was bleibt, ist der Weg zum Konkursgericht. "Die Beschlagnahmung des Bankkontos von Google Russland durch die russischen Behörden hat es für unsere russische Niederlassung unhaltbar gemacht, zu arbeiten, einschließlich der Einstellung und Bezahlung von in Russland ansässigen Mitarbeitern, der Bezahlung von Lieferanten und Verkäufern und der Erfüllung anderer finanzieller Verpflichtungen", zitiert das Nachrichtenmagazin Reuters einen Google-Sprecher.
Wie das Unternehmen bestätigte, hat Google am Mittwoch im russischen Bundesregister eine Absichtserklärung zur Konkurseröffnung seiner russischen Tochtergesellschaft veröffentlicht. Seit dem 22. März 2022 sei die russische Google-Tochter nicht mehr in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.
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Kostenlose Dienste bleiben erhalten
Die russische Bevölkerung dürfte von den Vorgängen wenig bemerken, da Dienste wie Gmail, Gmaps, Android und Play für die Nutzer weiterhin verfügbar sein sollen. Wie aus der Reuters-Meldung weiter hervorgeht, habe die russische Regierung auch nicht vor, Googles YouTube zu blockieren, "da ein solcher Schritt wahrscheinlich die russischen Nutzer in Mitleidenschaft ziehen würde und daher vermieden werden sollte".
Google und dessen Mutterkonzern Alphabet liefern sich bereits seit geraumer Zeit Kämpfe mit den russischen Behörden. Erst im Dezember 2021 verhängte ein Moskauer Gericht Bußgelder in Höhe von 7,2 Milliarden Rubel (86 Millionen Euro) gegen Google. Facebook und Instagram wurden zur Zahlung von zwei Milliarden Rubel (24 Millionen Euro) verurteilt. Der Inhalt der Verfahren war in beiden Fällen gleich: Die Plattformen hätten sich wiederholt geweigert, verbotene Inhalte zu löschen, erklärte ein Gericht in Moskau der Agentur Interfax.