Neue Regeln ab Mitte 2021

Google geizt mit Speicher

12.11.2020
Von Redaktion Computerwoche
Google zieht ab Mitte nächsten Jahres Grenzen beim kostenlosen Speicher. Zwar bleiben 15 GB frei verfügbar, doch dürften diese künftig schneller verbraucht sein.

Google hat angekündigt, zum 1. Juni 2021 die Geschäftsbedingungen rund um das Speichern von Bildern und Dokumenten zu straffen. Zwar haben alle Kunden weiterhin 15 GB Speicherplatz zur freien Verfügung, doch dürfte dieses Kontingent künftig schneller verbraucht sein. Nutzer der App "Google Photos", die ihre Bilder bislang in hoher Qualität hochgeladen haben, belasten damit künftig ihre 15-GB-Datenvolumen oder ihren als Google-One-Kunden zusätzlich erworbenen Speicherplatz. Von dieser Regelung ausgenommen sind hochauflösende Bilder und Videos, die vor dem 1. Juni nächsten Jahreshochgeladen wurden, also bereits in der Google-Cloud vorgehalten werden.

Die Möglichkeiten, hochauflösende Bilder bei Google Photos kostenlos hochzuladen, werden eingeschränkt.
Die Möglichkeiten, hochauflösende Bilder bei Google Photos kostenlos hochzuladen, werden eingeschränkt.
Foto: Google

Ebenfalls zum 1. Juni 2021 geht auch jedes neue File, das mit den Google-Tools Docs, Sheets, Slides, Drawings, Forms oder Jamboard hochgeladen wird, auf das Konto des kostenlosen 15-GB-Speicherdepotsoder wird vom zusätzlich erworbenen Speicherplatz abgezogen. Auch hier sind bereits vorhandene Dateien von der Regelung ausgenommen.

Inaktive Konten sollen gelöscht werden

Neue Policies gibt es auch für Kunden-Accounts, die seit 24 Monaten für einen oder mehrere Dienste inaktiv sind: Google behält sich vor, diese zu löschen. Wird das verfügbare Storage-Limit länger als zwei Jahre überzogen, droht Google mit dem Löschen von Inhalten auf Gmail, Google Drive und Google Photos. Nutzer sollen aber vorab mehrfach benachrichtigt werden, wenn derlei Zwangsmaßnahmen drohen. Der einfachste Weg vorzubeugen, besteht laut Google darin, periodisch seine Apps zu öffnen.

Wer seinen Google-Speicher aktiv managen will, dem empfiehlt der Suchmaschinen-Primus den kostenlosen Storage-Manager in der Google-One-App und im Web. Damit können Anwender sehen, wie sich ihr Speicherbedarf über Gmail, Drive und Photos verteilt. Dort kann man auch seine Dateien verwalten und diejenigen löschen, die nicht mehr gebraucht werden. Ferner bietet Google hier auch an, auf einen größeren Storage-Plan zu wechseln, die Angebote beginnen bei 100 GB. Anwender können zudem Features wie Google Experts nutzen oder sich einen Familien-Speicherplan zulegen.

Die Veränderungen betreffen laut Jose Pastor, VicePresident Google Workspace, und Shimrit Ben-Yair, verantwortlich für Google Photos, nicht nur Nutzer mit kostenlosen Accounts, sondern auch zahlende Workspace-Kunden. Bei Photos gibt es jedoch eine Ausnahme: Wer mit seinem Google-Phone der Pixel-Reihe fotografiert, darf seine High-Quality-Bilder weiter kostenlos hochladen. Offensichtlich hofft das Unternehmen so, sein Hardwaregeschäft anzukurbeln.

Mails in Gmail löschen - diese Tools helfen

Einen schnellen Überblick über ihren Google-Speicher und eine Einschätzung, wie lange er noch ausreichen wird, erhalten eingeloggte Nutzer hier. Außerdem gibt es ein Google-eigenes Web-Tool, das Nutzern hilft, nutzlose Inhalte und übergroße Files schnell zu finden und zu löschen. Ansonsten helfen Tools wie Clean Email oder Cleanfox (Android-App, iOS-App).