Seit Jahren schon ist das Münchener Oktoberfest (von Einheimischen auch "Wiesn" genannt) nicht nur ein Volksfest, sondern auch Anlass für geschäftliche Treffen. Firmen laden ihre Geschäftspartner ein, um in lockerer Atmosphäre neue Kontakte zu knüpfen oder bestehende zu festigen. Es geht darum, den Menschen hinter dem Geschäft kennen zu lernen. Eine vorreservierte Box eignet sich dafür hervorragend. Man bekommt die Stimmung und Musik mit, kann sich jedoch noch relativ gut unterhalten.
Bei so einem Anlass gilt es, nicht nur das richtige Outfit zu wählen, sondern auch einen angemessenen Eindruck zu hinterlassen.
Tracht ist alltagstauglich
Die Tracht war in den mitteleuropäischen Alpenregionen schon immer alltagstauglich. Der Handwerker erscheint in Lederhosen zum Beispiel zum Banktermin und zeigt dadurch seine Wurzeln. Die Lederhose ist in zwei Formen weit verbreitet, als Kurze und als Kniebundhose. Während die kurzen, kniefreien Lederhosen bei der Arbeit und zur Jagd getragen wurden, ist die Kniebundhose eher eine Festtagshose. Hervorzuheben ist, dass die kurze Lederhose in Deutschland nur im südbayerischen Raum am Rande der Alpen verbreitet war. Nördlich von München und im Rest Deutschlands gehörte sie nicht zur Tracht.
Einen festen Dresscode gibt es nicht. Doch wer das Oktoberfest richtig genießen will, der sollte auf jeden Fall in Tracht erscheinen - auch, wenn er aus Hamburg oder Berlin angereist ist. Das heißt aber nicht, dass jedes Trachten-Outfit auch wiesntauglich ist.
- Mit der Firma auf dem Oktoberfest – Outfit-Tipps
Gerade wenn man mit der Firma auf dem Oktoberfest ist, sollten ein paar einfache Tipps beachtet werden. - Zu tiefer Ausschnitt
Damen sollten bei dem Wiesngang mit der Firma auf zu tiefe Ausschnitte verzichten. Auch wenn die Stimmung ausgelassen ist, es ist und bleibt ein Business-Termin. - Traditionelle Dirndlbluse
Hochgeschlossen muss die Dirndlbluse deswegen nicht sein – jedoch nicht zu freiherzig. Eine traditionelle Dirndlbluse ist außerdem weiß – nicht schwarz und auch nicht durchsichtig. - Zu kurzes Dirndl
Ein zu kurzes Dirndl kann schnell billig wirken. - Mindestens knielang
Daher ist eine längere Variante zu wählen, bei der der Saum in der Mitte des Unterschenkels endet. Zumindest aber die Knie sollten bedeckt sein. - Es kann frisch werden!
Ende September oder Anfang Oktober kann es außerhalb des Bierzeltes ziemlich kalt werden. Zu einem Dirndl passt ein bayrischer Janker ideal. - Keine Sneaker, keine Stiefel
Auch das Schuhwerk sollte angemessen sein. Auf keinen Fall trägt man zum Dirndl Turnschuhe oder Wanderstiefel. - Pumps oder Trachtenschuhe
Pumps oder Damen-Trachtenschuhe sind die richtige Wahl. - Herren
Auch für die Herren gibt es einige Dinge zu beachten. Die traditionellen Lederhosen sind aus Hirsch- oder Gamsleder gefertigt. - Lederhose
Wer seine Lederhose nur einmal im Jahr trägt kann mittlerweile auch auf günstigere Varianten aus Rindsleder zurückgreifen. - Keine Turnschuhe
Auch bei den Herren gilt: Turnschuhe zur Lederhose sind tabu - Haferlschuh
Man(n) trägt Haferlschuh. - Kurz
Ob Herr nun eine kurze Lederhose… - oder eine Kniebundlederhose ...
... trägt, ist jedem selbst überlassen. - Prost
Wenn Sie bei Ihrem nächsten Wiesnbesuch mit der Firma diese kleinen Tipps beherzigen, steht einem gemütlichen Abend nichts mehr im Wege.
Oktoberfest: Tipps für Dirndl
Ein zu tiefer Ausschnitt ist für keinen Geschäftstermin geeignet, die Dirndlbluse kann auch etwas höher geschlossen getragen werden. Das heißt nicht, dass kein Dekolleté zu sehen ist, aber eben nicht zu freiherzig. Die Dirndlbluse ist klassisch weiß.
Das Dirndl sollte nicht oberhalb vom Knie enden, das wirkt billig. Traditionell sagt man, reicht der Saum bis einen Maßkrug-breit über dem Boden.
Da schon mal der ein oder andere Maßkrug überschwappt, sollte das Dirndl nicht aus Seide sein, sondern leicht zu reinigen.
Im Oktober können die Temperaturen außerhalb des Bierzeltes stark abfallen, eine Strickjacke sollte man auf jeden Fall dabei haben. Besonders gut sehen zum Dirndl die bayrischen Janker aus.
Zum Dirndl passen Pumps, aber auf keinen Fall Wanderstiefel oder Turnschuhe.
Oktoberfest: Tipps für Buam
Traditionell ist die Lederhose aus Hirsch- oder Gamsleder gefertigt, es gibt jedoch mittlerweile zahlreiche Varianten in unterschiedlichen Qualitäten und Preisen. Wer das Outfit nur einmal im Jahr trägt, muss sicher nicht das teuerste Modell wählen.
Zur Lederhose sind Haferl-Schuhe übrigens Pflicht.
Ob Kurze oder Kniebundhose entscheidet Ihr Geschmack.
Last-Minute-Tipp
Wer noch kein passendes Wies'n-Outfit hat, kann dies auch leihen. Unter http://www.lederhosenverleih.de beispielsweise können Sie die Tracht vorbestellen und kurz vor dem Oktoberfestbesuch in München abholen.