Knapp 22,1 Millionen Aktien will der Wagniskapitalgeber zum Stückpreis zwischen 2,70 und 3,60 Euro an den Mann bringen, wie er am Mittwoch in Berlin mitteilte. Das Geld will die German Startups Group (GSG) vor allem in den Kauf neuer Beteiligungen an jungen, schnell wachsenden Unternehmen stecken.
Die Gesellschaft hatte unter anderem in den Essenszusteller Delivery Hero, den Online-Brillenhändler MisterSpex sowie den Musikdienst SoundCloud investiert. Im vergangenen Jahr verbuchte das Unternehmen einen Gewinn von 1,4 Millionen Euro. Seinen Sprung aufs Parkett hatte es bereits Mitte Juni angekündigt, Umfang und Termin aber offen gelassen.
Für die nun angebotenen Aktien können Anleger ab sofort und voraussichtlich noch bis Donnerstag, 16. Juli, Kaufangebote abgeben. Ab dem 17. Juli sollen sie dann an der Frankfurter Börse im weniger stark regulierten Entry Standard gehandelt werden. Bei den angebotenen Aktien der GSG handelt es sich um 20 Millionen neue Papiere und knapp 2,1 Millionen Anteilscheine aus dem Besitz der Altaktionäre. Letztere sollen aber nur bei starker Nachfrage im Zuge einer Mehrzuteilungsoption ("Greenshoe") auf den Markt kommen.
Wenn die Anleger alle angebotenen Aktien zu einem Preis in der Mitte der genannten Spanne abnehmen, erwartet die GSG einen Gesamtnettoerlös von 64,1 Millionen Euro. Davon würden dem Unternehmen 61,6 Millionen Euro zufließen, der Rest ginge an die Altaktionäre. Die neuen Anteilseigner würden dann mit 77 Prozent mit Abstand die Mehrheit an dem Unternehmen halten.
Auch nach dem Börsengang werde GSG keine Angaben zur Wertentwicklung einzelner Beteiligungen veröffentlichen, hatte Mitgründer und Chef Christoph Gerlinger im Juni gesagt. Die Einnahmen aus dem Börsengang würden aber dazu führen, "dass die Schecks größer werden", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Mit dem frischen Geld aus dem Börsengang werde German Startups Group auch verstärkt Mehrheiten an Unternehmen erwerben. "Wir glauben, dass es besonders spannend ist, eine Verbindung zwischen dem Kapitalmarkt und der Startup-Szene herzustellen", hatte Gerlinger gesagt. Im Moment gebe es nur wenige Möglichkeiten für Interessierte, sich bei Startups zu engagieren. (dpa/tc)