Spiceworks-Umfrage unter IT-Profis

Geld allein macht nicht glücklich

29.04.2017
Von 
Journalistin in Tübingen, Account Manager bei Storymaker
Ein gutes Verhältnis zu den Kollegen ist für IT-Manager der wichtigste Aspekt für ihre Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz, so das Ergebnis einer Umfrage von Spiceworks.

Eine Umfrage von Spiceworks in den USA und Großbritannien hat untersucht, wie zufrieden IT-Experten mit ihren Arbeitsbedingugnen sind und welche Faktoren dafür den Ausschlag geben. Wie die Spiceworks-Studie "2017 IT Job Satisfaction" zeigt, sind gute Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten mit 61 Prozent der Nennungen der wichtigste Faktor für die Zufriedenheit im Job. An zweiter Stelle folgen erträglicher Stress-Level und ausreichende finanzielle Vergütung - mit jeweils 53 Prozent der Nennungen. Geld allein reicht also nicht. Für die Zufriedenheit der IT-Manager mit ihrem Arbeitsplatz spielen also neben finanziellen Aspekten auch die Beziehungen zu den Kollegen eine große Rolle.

Ein gutes Verhältnis zu den Kollegen ist für IT-Manager der wichtigste Aspekt für ihre Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz, so das Ergebnis einer Umfrage von Spiceworks.
Ein gutes Verhältnis zu den Kollegen ist für IT-Manager der wichtigste Aspekt für ihre Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz, so das Ergebnis einer Umfrage von Spiceworks.
Foto: Spiceworks

"Geld ist für mich schon lange nicht mehr das Entscheidende," sagt zum Beispiel der IT-Experte Michael Studte. "Natürlich sind Gehalt, Arbeitszeiten und Urlaub wichtig. Am wohlsten habe ich mich jedoch in Unternehmen gefühlt, in denen mir das Management zugehört und meine Empfehlungen ernst genommen hat und in denen ich ein gutes Verhältnis zu den Anwendern aufbauen konnte."

IT-Manager in kleineren Firmen sind zufriedener und weniger gestresst

Die Zufriedenheit am Arbeitsplatz hängt aber auch von der Firmengröße ab: In Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern gaben 55 Prozent der IT-Profis an, zufrieden mit ihrem Job zu sein. In mittleren Unternehmen (zwischen 100 und 999 Angestellte) äußerten dies 62 Prozent und in Firmen mit weniger als 100 Mitarbeitern sogar 66 Prozent.

IT-Profis in kleinen und mittleren Unternehmen sind aber nicht nur zufriedener, sondern auch weniger gestresst als ihre Kollegen in großen Konzernen. So bezeichneten 39 Prozent der ITler in Großunternehmen das Stress-Level als sehr hoch. In kleineren und mittleren Unternehmen sagten dies nur 30 Prozent. Allerdings liegt das Gehalt der IT-Profis dort auch um durchschnittlich acht Prozent niedriger als in großen Unternehmen.

Je mehr Verantwortung, desto höher die Zufriedenheit im Job

Auch die Hierachieebene wirkt sich auf die Stimmung der ITler aus: Je höher die Verantwortung, desto größer der Druck. So gaben 54 Prozent der IT-Direktoren in der Umfrage an, "sehr gestresst" zu sein. Bei IT-Managern beträgt dieser Anteil 44 Prozent, bei Netzwerkadministratoren 28 Prozent und bei den Helpdesk-Technikern nur 21 Prozent.

Trotz Stress sind aber 70 Prozent der IT-Leiter zufrieden in ihren Jobs, was unter den Netzwerkadministratoren 64 Prozent und den Helpdesk-Technikern nur 54 Prozent bestätigen konnten. "Auch wenn IT-Direktoren dem größten Druck ausgesetzt sind, empfinden sie gleichzeitig eine hohe Wertschätzung für ihre Arbeit. Sie haben das Sagen und können die Karrieren von anderen fördern. Das dürfte der Grund dafür sein, dass sie so zu zufrieden sind und daher bereit, auch großen Stress hinzunehmen", vermutet Peter Tsai, IT-Analyst bei Spiceworks. "Klar ist auf jeden Fall, dass die Zufriedenheit im IT-Bereich nicht von einem Aspekt - etwa Gehalt oder Stresspegel - abhängt, sondern von mehreren Faktoren."

Methodologie

Für die Studie wurden im Februar 2017 insgesamt 853 IT-Profis des Spicework-Netzwerks aus den USA und Großbritannien befragt. Die Teilnehmer repräsentieren alle Unternehmensgrößen - vom kleinen Betrieb bis zum Großkonzern - und decken eine Vielzahl von IT-Stellen, darunter Helpdesk-Techniker, Netzwerk- und Systemadministratoren sowie IT-Manager und IT-Direktoren ab. Die befragten IT-Manger kommen aus verschiedenen Branchen - darunter verarbeitende Industrie, Healthcare, Non-Profit-Organisationen, Bildung und Erziehung, Öffentlicher Dienst und Finanzen.

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