KI plus Sensorik

Fußball-WM - Abseits wird automatisch erkannt

07.07.2022
Von Redaktion Computerwoche
Bei der Fussball-WM 2022 in Katar setzt die Fifa auf KI und Automatisierung, um Abseitspositionen automatisch zu erkennen. Das Ziel sind schnellere Entscheidungen und ein ungestörter Spielfluss.
Nach dem ungeliebten Videoassistenten soll nun die halbautomatische Abseitstechnologie die Schiedsrichterentscheidungen bei der Fussball-WM in Katar optimieren. Für die Referees kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken - sagt die Fifa.
Nach dem ungeliebten Videoassistenten soll nun die halbautomatische Abseitstechnologie die Schiedsrichterentscheidungen bei der Fussball-WM in Katar optimieren. Für die Referees kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken - sagt die Fifa.
Foto: Marcin Kadziolka - shutterstock.com

Wie die Fifa im Rahmen einer Pressemitteilung erklärt, soll bei der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 erstmals eine semi-automatisierte Abseitstechnologie zum Einsatz kommen. Damit will der Fussballweltverband bei seinem Flaggschiff-Event für "schnellere, akkuratere und reproduzierbarere" Abseitsentscheidungen sorgen. Die Technologie setzt dabei auf zahlreiche Kameras, künstliche Intelligenz und einen Sensor im Spielball:

Sensoren - die neuen Schiedsrichter?

Schon bei der letzten Fussballweltmeisterschaft in Russland setzte die Fifa auf den Videoassistenten (VAR), um die Schiedsrichter in ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen. Diese Technologie hat der streitbare Verband nun zu seiner "Semi-Automated Offside Technology" (SAOT) weiterentwickelt.

Die SAOT-Workflows und vernetzte Bälle wurden bereits bei zahlreichen Turnieren getestet, etwa dem Arab Cup 2021 und der Klub-Weltmeisterschaft 2021. Die bei Online- und Offline-Tests gesammelten Daten wurden vom MIT Sports Lab analysiert und validiert. Weitere Einblicke in die technologischen Möglichkeiten von Multi-Kamera-Tracking-Systemen steuerte ein Forschungsteam der ETH Zürich bei.

Dabei betont Pierluigi Collina, Chairman des Fifa Refereees Committee, eindrücklich, dass es nicht darum gehe, Schiedsrichter zu ersetzen, sondern deren Entscheidungsfindung mit Technologie zu unterstützen:

Fifa-Präsident Giovanni Infantino sprüht jedenfalls ob der Errungenschaften bereits vor Begeisterung: "Diese Technologie ist das Ergebnis von drei Jahren intensiver Forschung und Tests, um den Mannschaften, Spielern und Fans, die in diesem Jahr nach Katar reisen werden, das Beste zu bieten. Die Fifa ist stolz auf diese Arbeit und freut sich darauf, der Welt bei der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 die Vorteile der halbautomatischen Abseitstechnologie zu demonstrieren."

(fm)