Wer heute nicht in der Lage ist, schnell und agil zu skalieren, wird vom Wettbewerb überholt. Auch Enterprise-Anwendungen müssen diese Anforderung erfüllen. Applikationen aus unterschiedlichen Bereichen haben jedoch ihre ganz eigenen Erfordernisse und bedürfen daher auch einer jeweils indivuellen Behandlung.
Unterschiedliche Anforderungsprofile
Sehen wir uns einmal die Unterschiede zwischen einer HR-Anwendung und einer Anwendung der Finance-Abteilung an: Sie sind beide geschäftskritisch, besitzen jedoch unterschiedliche Leistungsanforderungen. Im Human-Resources-Bereich etwa hat man es mit zyklischen, saisonalen Events zu tun, wie den jährlichen Reviews der Mitarbeiter, Steuerprüfungen und Wellen von frischen Absolventen nach Ende des Sommersemesters. HR-Lösungen benötigen daher schwankende Mengen von Rechenleistung, je nach Event und Monat.
Anders bei Finance-Lösungen: Im Finanzbereich müssen Lösungen mit einem hohen Transaktionsdurchsatz zurechtkommen und benötigen leistungsstarke IT-Ressourcen für die Datenanalyse. Das Volumen an kritischen Daten rund um die Quartalsreports sowie zum Ende des Finanzjahrs wird immer größer: Das bedeutet, es müssen mehr Datenpunkte erfasst, mehr Verbindungen zwischen den einzelnen Finanzkategorien geknüpft und tiefergehende Analysen dieser Zahlen ermöglicht werden. CFOs verlassen sich zunehmend auf ihre Finance-Lösung, um jeden Tag eine aktuelle Übersicht über die Unternehmens-Performance zu haben. Daher sind die Erwartungen hoch, und Unternehmen müssen diese Lösungen zu jeder Zeit auf Abruf bereitstellen können.
- Business Agility: Flexibilität sichert Erfolg
Wie können IT-Dienstleister ihre geschäftliche Agilität steigern, die Kunden besser und erfolgreicher beraten, sowie die Geschäftsergebnisse entscheidend verbessern? Dave Sobel, Leiter der MAXfocus Partner Community von LogicNow gibt Ihnen dazu zehn nützliche Tipps an die Hand. Diese kurze Zusammenfassung basiert auf dem englischsprachigen Whitepaper "The Perpetually Valuable MSP". - 1. Fortlaufende Planung und flexible Anpassung von Geschäftsprognosen
Setzen Sie statt komplexer und starrer Jahrespläne reaktive und flexible vierteljährliche Planungsverfahren ein. - 2. Keine rein technischen Kundengespräche
Stellen Sie bei Kundengesprächen keine technischen Themen in den Mittelpunkt, sondern sprechen Sie darüber was Ihr Kunde bzw. sein Unternehmen erreichen möchte. - 3. Keine Flut von Testdurchläufen, sondern eins nach dem anderen
Zu viele Ideen oder Lösungen auf einmal auszutesten, kann dazu führen, dass man sich verzettelt und aus dem Blick verliert, was für den Erfolg wirklich wichtig ist. Der einzige Weg um herauszufinden, ob Ideen wirklich tragfähig sind, ist es, sie alle einzeln nacheinander zu testen. - 4. Die Haupt-Gewinnfaktoren im Auge behalten
Es ist entscheidend, seine geschäftlichen Entscheidungen jeweils der aktuellen Marktsituation anzupassen. Dies lässt sich leicht anhand der aktuellen Geschäftszahlen messen. Hier empfehlen wir die Verwendung von Schlüsseldaten aus vier unterschiedlichen Informationsquellen, mithilfe derer sich feststellen lässt, wie effektiv ein Ansatz für die Unternehmensentwicklung wirklich ist. - 5. Neue Angebote durch rasche Markteinführung testen
Bestehen Sie nicht darauf, dass neue Produkte gleich von Anfang an perfekt sind, sondern verbessern Sie sie schrittweise und passen Sie sie flexibel an die Bedürfnisse an. - 6. Einwände vorweg nehmen
Trainieren Sie Verkaufsgespräche und nehmen Sie dabei mögliche Einwände Ihrer Kunden vorweg. So können Sie kritischen Stellungnahmen zu Ihren Angeboten und Vorschlägen überzeugende Gegenargumente entgegensetzen. - 7. Verzicht auf umsatzgebundene Vergütungsmodelle
Überzeugen Sie Ihr Team, durch die Umgestaltung der Vergütungsmodelle neue Wege des Vertriebs und der Kundenkommunikation auszuprobieren. - 8. Schnelle Eingreiftruppe für neue Methoden
Anstatt alle Teammitglieder gleichermaßen darum zu bitten, schrittweise neue Methoden auszuprobieren, greifen Sie lieber auf bereits überzeugte Leistungsträger zurück, die sich sofort stark engagieren und schnelle Ergebnisse erzielen. - 9. Vorgehensweise der Produkteinführung definieren
Etablieren Sie eine genau vorgegebene und reproduzierbare Vorgehensweise zur Eruierung, Entwicklung, Überprüfung und Einführung neuer Angebote. - 10. Vorgehensweise für die Beendigung einer Maßnahme definieren
Genau so entscheidend wie die Strategie für die Produkteinführung ist es für ein Unternehmen, eine Systematik für die Beendigung von Maßnahmen bzw. die Abkündigung von Produkten zu entwickeln, die nicht länger gewinnbringend sind.
Der neuralgische Punkt für Anbieter solcher HR- und Finance-Lösungen aus der Cloud ist es, die verschiedenen Ansprüche zu erkennen und ernst zu nehmen, ohne die ihnen zugrundeliegende Architektur zu verändern. Wie ist das möglich? Mit eine Technologie, die kleine, verteilte Apps anstatt komplizierter und monolithischer Anwendungen ermöglicht. Die Grundlage bietet eine echte, native und agile Cloud-Architektur, und diese basiert auf den folgenden Schlüsseltechnologien
Die fünf Schlüsseltechnologien für Agilität und Skalierbarkeit
Microservices: Die Grundlage für jede Skalierung ist ein Microservice-Ansatz: Große Services sind zu splitten und neue, kleine Services zu schaffen, wodurch die Anwendung in der Lage ist, ihre Transaktionsvolumen besser zuzuweisen. Es braucht Microservices, die die verschiedensten Anforderungen einer Anwendung bedienen können. Sobald die Nachfrage ansteigt, stehen dann die richtigen Services bereit, die zusätzliche Verarbeitungsleistung bereitstellen.
Offene Standard-APIs: Damit diese Microservices auf Geschäftsprozesse auch umfassend zugreifen können, sind offene, standardbasierte Programmierschnittstellen notwendig. Am besten eignen sich Integrationsformate wie SOAP oder REST. Sie sorgen dafür, dass Microservices mit den wichtigsten Client-seitigen Sprachen und Integrationsplattformen zusammenarbeiten können.
Grid Computing: Grid Computing ermöglicht parallele, verteilte Prozesse für Jobs wie Payroll, Finanzabschlüsse, Reporting und andere Transaktionsarten. Eine Cloud-Architektur mit In-Memory-Computing kann auch große Anfragen und massive Datensätze verarbeiten und analysieren. Das ist essenziell, wenn es um die Datenmenge geht. Doch Anwendungen existieren nicht in Isolation, daher hat die Integration mit anderen Anwendungen und Services höchste Priorität.
Enterprise Service Bus: Dazu dient der Enterprise Service Bus (ESB), der wie ein Fluss durch die Anwendungslandschaft fließt und alle Prozesse, Informationen und Applikationen miteinander vernetzt. Über den ESB werden sozusagen die Waren verschifft. Voraussetzung dafür ist, dass er alle Industriestandards, Protokolle und Formate unterstützt.
Verfügbarkeit: Je mehr eine Anwendung benötigt wird, desto zentraler ist es, dass sie verfügbar ist. Um zu skalieren, muss eine Cloud-Umgebung in einer Architektur operieren, in der potenzielle Fehlerstellen verteilt sind. Die Cloud bietet eine optimale Umgebung für das Ausliefern und das Management modularer Dienste. So lassen sich neue Dienste hinzufügen und bestehende adaptieren, wenn die Skalierung es erfordert.
Die Grenzen der Unternehmensanwendungen werden wir vielleicht niemals sehen. Doch es gibt keinen Zweifel, dass Unternehmen immer mehr verlangen: Mehr Daten, mehr Verfügbarkeit, mehr Nutzung, mehr Funktionen. Unternehmen werden sich innovative Technologien und optimierte Software-Architekturen zunutze machen müssen, um stets skalieren und damit für ihre Kunden einen wichtigen Mehrwert liefern zu können. (haf)