Unternehmen wollen in Zeiten der Digitalisierung effektiv und schnell auf ein sich änderndes Geschäftsumfeld reagieren können. Weltweit haben die Führungskräfte die IT als wichtigsten Hebel bei der digitalen Transformation des eigenen Unternehmens ausgemacht. Die Studie "Accelerating Business Transformation Through IT Innovation: Getting the Business Leader Take on the IT Change Mandate", die das BPI Network im Rahmen der Initiative "Transform to Better Perform" durchgeführt hat, zeigt: 85 Prozent der Unternehmen verwenden mehr Zeit als früher darauf, die strategischen Implikationen der Next Generation IT zu verstehen.
Für die Teilnehmer der Umfrage liegen die Vorteile, die die Einführung moderner IT-Modelle mit sich bringt, auf der Hand. Sieben von zehn Befragten versprechen sich davon höhere Agilität und eine schnellere Reaktionsfähigkeit, 57 Prozent eine höhere Kosteneffizienz und 47 Prozent hoffen, die Markteinführung neuer Entwicklungen mit Hilfe von IT der nächsten Generation beschleunigen zu können. Das Problem: Mehr als die Hälfte der Entscheider schätzt den Innovationsgrad der eigenen IT-Abteilung als nicht ausreichend ein.
Die IT-Abteilung als Transformationsbremse?
Hinter dieser Einschätzung steht die Befürchtung der Verantwortlichen. Sie glauben, die Konkurrenz werde ihnen mit neuen Technologien, die Kunden eine größere Anzahl von Wahl- und Individualisierungsmöglichkeiten und mehr Komfort bieten, Marktanteile streitig machen. In den Augen der Mehrheit füllt die hausinterne IT die Rolle eines strategischen Partners bei der Unternehmenstransformation nicht ausreichend gut aus.
Die Indikatoren für die Güte des eigenen Netzwerks - Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit der IT-Infrastruktur, verbesserte Unternehmenseffizienz sowie Qualität und Pünktlichkeit der Anwendungsbereitstellung - sehen sie im eigenen Haus nicht erfüllt.
All das führt zu einem großen Spannungsverhältnis im Unternehmen. 70 Prozent der Entscheider weltweit glauben, dass Technologie in den letzten fünf Jahren weitaus wichtiger für den Geschäftserfolg geworden ist, aber nur 42 Prozent von ihnen sind davon überzeugt, dass ihre IT-Abteilung die Integration neuer Lösungen ausreichend schnell vorantreibt.
Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität
Neben einer überalterten IT-Infrastruktur und Sicherheitsbedenken gibt es laut der Studie drei Hauptgründe für die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität. In fast jedem zweiten Unternehmen fehlen demnach ein Konsens über die IT-Strategie und Unterstützung bei der Investition in neue Technologien (47 Prozent). Für vier von zehn Befragten ist die Unwissenheit über den tatsächlichen Bedarf und über verfügbare optimale Lösungen Grund für das Scheitern. Etwa genauso viele Entscheider bezweifeln, dass die Implementierung neuer Technologien reibungslos abläuft und die Anwendungen bei den Mitarbeitern im Unternehmen auf Akzeptanz stoßen (38 Prozent).
In diesem Punkt allerdings zeigt sich, dass die Kritik an der IT-Abteilung zu kurz greift. Bei der Identifikation der tatsächlichen Anforderungen der einzelnen Geschäftsbereiche oder Abteilungen sind die Mitarbeiter ebenso in der Pflicht wie die Geschäftsführung, die den Austausch moderieren muss.
Bündelung von strategischer und fachlicher Expertise
Die Gefahr bei der Entwicklung einer IT-Strategie liegt oftmals darin, dass Unternehmensentscheider und die IT-Abteilung sich auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner einigen - dabei aber die Wünsche der Mitarbeiter und potenziell passendere Technologien und Modelle aus den Augen verlieren. Es ist an den Verantwortlichen, die Rolle als Digital Leader anzunehmen, fachliche Kompetenz und strategische Expertise zu bündeln, anstatt der Entwicklung des Unternehmensnetzwerks ihren Lauf zu lassen.
- Studie von Crisp Research über die Digital Leader
Führungskräfte unterschiedlicher Branchen und Betriebsrößen sind sich nicht einig darüber, was der digitale Wandel für ihr Unternehmen bedeutet. Eine Marktanalyse zeigt, dass nicht nur diese Einschätzungen divergieren, sondern auch die Zuständigkeiten unklar sind. - Stichprobe: Unternehmensdaten
Bei der Untersuchung wurde eine Stichprobe von 503 Business- und IT-Entscheidern ausgewertet. Die untersuchten Unternehmen verteilen sich auf neun Branchen ... - Wie viele Mitarbeiter sind in IhremUnternehmen beschäftigt?
... und vier Größenklassen. - In welchem Land befindet sich der Hauptsitz des Unternehmens?
Die Studie konzentriert sich auf den deutschsprachigen Raum, das heißt Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH). - Wie alt ist die Belegschaft Ihres Unternehmens im Durchschnitt?
Zuletzt wurde das durchschnittliche Alter der Mitarbeiter erfragt. - In welchem Unternehmensbereich sind Sieverantwortlich tätig?
Die in der Studie befragten Teilnehmer wurden in die beiden Gruppen IT- sowie Business-Entscheider aufgeteilt. - Profil der befragten Entscheider
- Inwieweit stimmen Sie folgenden Aussagen zu?
- Wie stark ist Ihr Unternehmen von der Digitalen Transformation betroffen?
- Wo hat die Digitale Transformation in Ihrem Unternehmen den stärksten Einfluss?
- Wie schätzen Sie die digitale Kompetenz der Mitarbeiter im Unternehmen ein?
- Welche Projekte bzw. Maßnahmen im Kontext der Digitalen Transformation setzt Ihr Unternehmen derzeit um?
- Welche Initiativen sind notwendig, um Ihr Unternehmen fit für die Digitale Transformation zu machen? Welche wurdenbereits umgesetzt?
- In welche Projekte bzw. Maßnahmen im Kontext der Digitalen Transformation sind Sie in Ihrem Unternehmen eingebunden?
- Welche Funktionen sollte eine gute Führungspersönlichkeit im digitalen Zeitalter erfüllen?
- Welche Eigenschaften zeichnen eine gute Führungspersönlichkeit im digitalen Zeitalter aus? Der Digital Leader…
- Auf welchen Veranstaltungen und Konferenzen treffen sich die “Digital Leader”? Wie ist Ihre Einschätzung:
- Digital Leaders – Leadership im digitalen Zeitalter
Die Auswertung des Reifegradmodells im Kontext Digital Leadership zeigt deutlich, dass die Führungskräfte der großen Unternehmen innerhalb der DACH-Region nur selten das Zeug zur digitalen Führungsrolle haben. - Wie wird die Digitale Transformation die Entwicklung Ihrer Karriere bzw. Ihrer unternehmensinternen Aufgabenbeeinflussen?
- In welchen der folgenden Tätigkeitsbereiche profitierenSie persönlich von der Digitalen Transformation in Ihrem Unternehmen?
- Mit welchen neuen Technologien beschäftigen Sie sich beruflich oder privat?
- In welchen der folgenden Bereiche bauen Sie Ihre eigenen digitalen Skills aus?
- Wie schätzen Sie Ihre eigene digitale Kompetenz ein?
- Welche Stakeholder sind für Sie die wichtigsten Wissens und Sparringspartner, um die Digitale Transformation im eigenen Unternehmen voranzutreiben?
- Wer fördert bzw. bremst die neuen digitalen Skills bzw. “Digital Leaders” im Unternehmen?
- Wo sind die größten digitalen Skills bzw. die meisten Digital Leader vorhanden?
Denn speziell mit Blick auf sich schnell wandelnde Kundenbedürfnisse und die Kundenzufriedenheit sind veraltete Infrastrukturen in vielen Fällen nicht mehr tragbar. Die Verantwortlichen müssen in ihrer Position Innovation und Transformation anstoßen. (bw)