Oberbürgermeister Dieter Reiter will zwar an seinem Vorhaben festhalten, "die Struktur unserer IT untersuchen zu lassen", heißt es in seiner Antwort auf eine Anfrage der Fraktion der Grünen (PDF-Link) im Stadtrat. Zugleich betonte der SPD-Politiker aber in einem "heise online" vorliegenden persönlichen Anschreiben an die Grünen, dass "die Frage des Betriebssystems nicht inmitten meiner Überlegungen steht".
Die Frage, ob auf Rechnern der Münchner Verwaltung Linux oder Windows laufe, sei für ihn "zweitrangig", ergänzt Reiter. Es komme ausschließlich darauf an, "dass wir eine IT vorhalten, mit der die Mitarbeiter effizient arbeiten und unseren Bürgern gute Dienstleistungen anbieten können". Die IT sei in einer Verwaltung kein Selbstzweck.
Reiter will durch eine Beratungsfirma prüfen lassen, ob die städtische IT die Bedürfnisse der Nutzer zufriedenstellt und leistungsfähig genug ist. Den Grünen erklärt der Oberbürgermeister nun, dass diese externe Prüfung bislang noch nicht begonnen habe. Er werde über das weitere Verfahren entscheiden, sobald ihm eine "Leistungsbeschreibung" der internen IT-Häuser vorliege, so "heise online" weiter.
Sowohl Reiter als auch sein Vize Josef Schmid von der CSU waren in mehreren Medienberichten zuletzt als LiMux-Kritiker rüber- und der Eindruck aufgekommen, München könnte ernsthaft einen Wechsel zurück zu Microsoft erwägen. Zudem zieht Microsoft 2016 von Unterschleißheim um in die bayerische Landeshauptstadt und beschert dieser damit ordentliche Steuermehreinnahmen.
Die dritte Münchner Bürgermeisterin Christine Strobl, vormals für das LiMux-Projekt verantwortlich, steht dem Reiter-Schreiben zufolge weiter hinter den teils zehn Jahre alten Stadtratsbeschlüssen zum Wechsel auf Linux. Bis Mitte 2013 waren genau 14.663 LiMux-Arbeitsplätze in Betrieb und es könne von einem "erfolgreichen Projektverlauf" aus Sicht des Auftrags gesprochen werden könne. Eine Rückkehr zu Microsoft "bedeutet überhaupt nicht, dass es dann keine Probleme" mehr gebe.