Die Krise wirkt sich negativ auf die Outsourcing-Budgets aus: Laut einer Studie des IT-Dienstleisters Cognizant unter 263 europäischen CFOs und CIOs von Firmen mit einem Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro hat in diesem Jahr fast jedes zweite deutsche Großunternehmen seine Outsourcing-Aktivitäten reduziert. Damit übertrifft Deutschland den europaweiten Durchschnitt von 40 Prozent.
Dieter Berz, Country Manager von Cognizant Deutschland, warnt: "Natürlich müssen die Firmen ihre Strukturen überdenken, um künftig leistungsfähiger zu agieren und kurzfristig Kosten zu sparen. Den Rotstift überstürzt am Outsourcing anzulegen ist jedoch zu kurz gesprungen." Das Auslagern von bestimmten Bereichen könne durch Skaleneffekte, den Zugriff auf globale Expertennetzwerke, die flexible Reaktion auf Volumenschwankungen sowie integrierte Innovationsprozesse entscheidende Kosten- und Wettbewerbsvorteile schaffen.
Die meisten Führungskräfte sind sich dieser Vorteile durchaus bewusst: 72 Prozent der befragten CFOs und CIOs aus Deutschland sehen im Outsourcing die Möglichkeit, auf Qualifikationen zurückzugreifen, die ihnen intern fehlen. 52 Prozent glauben, dass ihnen Outsourcing die Tür zu Innovationen öffnet. Und 60 Prozent erhoffen sich eine Entlastung der internen Ressourcen und dadurch einen besseren Fokus aufs Kerngeschäft. Auf der anderen Seite erklärten in der Umfrage jedoch 83 Prozent der Führungskräfte, dass sich ihnen der finanzielle Mehrwert des Outsourcings nicht erschließe. Im europäischen Durchschnitt sind es 78 Prozent. Berz bemängelt in diesem Zusammenhang eine fehlende Standardisierung im Outsourcing-Umfeld. Um die Wirtschaftlichkeit konkreter Vorhaben und den langfristigen Mehrwert darlegen zu können, müsse Outsourcing als Management-Werkzeug mit einheitlichen Standards zu etabliert werden. Dies zeigt auch eine Umfrage der Beratungsfirma Exagon, wonach vielen Outsourcing-Anwendern der Überblick über die externen Leistungen fehlt.