Licht
Für den mobilen Videofilmer bieten sich als Lichtquellen eigentlich nur LED-Flächenleuchten an. Sie gibt es in verschiedenen Größen von Hosentaschen-Mini mit rund 5 cm Größe bis zu professionellen Leuchten mit mehr als 20 cm. Zwei Merkmale haben sie gemeinsam, auf der Fläche sind dicht an dicht LEDs angeordnet und Akkus sorgen für die Stromversorgung. Dadurch sind die meisten Lösungen auch mobil einsetzbar.
Godox LED64
Eine besonders kompakte LED-Flächenleuchte kommt von Godox: LED64. Mit einer Kantenlänge von 8,5 cm passt die LED64 sehr gut auf jedes Rig und zur Montage ist neben dem klassischen Blitzfuß auch ein Metallgewinde integriert. Besonders clever sind die drei Blitzschuhe an den Seiten, damit lassen sich weitere LED64 zu einem größeren Flächenstrahler erweitern.
Zur Stromversorgung reichen vier AA-Batterien oder Akkus, was im mobilen Einsatz sehr praktisch ist. Alternativ gibt es einen Anschluss für ein DC-5V-Netzteil beim stationären Einsatz.
Sehr praxisnah ist auch die stufenlose Verstellung der Helligkeit. Nicht immer ist die maximale Helligkeit von 1000 Lux in 0,5 m Entfernung gefordert.
Mit vier Eneloop 1900mAh-Akkus reicht die Energie für etwas mehr als eine Stunde Videofilm bei maximaler Helligkeit aus. Das ist keine schlechte Leistung und sollte für viele Einsätze ausreichen. Ersatz sollte man aber immer dabei haben.
Empfehlung
Durch die kompakten Abmessungen gibt es kaum noch einen Grund, auf zusätzliches Licht zu verzichten. Auch wenn sich die Helligkeit von 1000 Lux hoch anhört und gefühlt das Licht sehr hell ist, hat das LED64 auch seine Grenzen. Zum Beispiel reicht es nicht aus, um eine Person im Interview bei Gegenlicht aufzuhellen. Da benötigt man wesentlich größere Strahler. Für kleine Objekte oder zur Aufhellung bei Interviews in normalen Beleuchtungssituationen leistet das LED64 sehr gute Dienste.
Zwei Nachteile hat die kleine Leuchte aber. Zum einen ist das Gehäuse nicht sehr stabil und verzeiht Stürze auf harten Boden nicht. Also sollte man immer vorsichtig sein. Das lässt sich sicher leicht verschmerzen, hingegen ist der nächste Punkt sehr unglücklich. Die Farbtemperatur ist mit angegebenen 5500 bis 6500 K sehr kalt. Daher verbietet sich der Einsatz bei Dunkelheit oder in Räumen mit warmem Licht.
Richtig toll ist aber die Stromversorgung über normale Mignon-Akkus. Das ist günstiger und universeller als die sonst gerne von Mitbewerbern eingesetzten Sony-Akkus.
Bei einem Preis von knapp 22,- Euro ist die LED64 konkurrenzlos günstig.
Der gute Ton: Rode VideoMicro
Auf der Suche nach einem Mikrophon landet man immer wieder bei der Marke Rode aus Australien. Rode hat eine große Bandbreite an Mikrophonen für Videofilmer. Für iPhone-Filmer bieten sich vor allem kompakte Mikrophone an und das VideoMicro ist mit nur 8 cm Länge sehr kompakt. Damit passt es perfekt auf ein Rig, Gimbal oder einen Stativadapter. Zur Montage verfügt es neben einem Blitzfuß auch über ein 3/8 Zoll Innengewinde zur festen Montage. Zum Beispiel an einem Gimbal wie dem Movi von Freefly.
Mit nur 42 Gramm ist es auch sehr leicht, so dass es kaum den Kameramann belastet. Der flexible Fuß entkoppelt das Mikrophon sehr gut, sodass es kaum zu einer Beeinträchtigung kommt. Der mitgelieferte Fellwindschutz ist extrem wichtig im Freien und leistet sehr gute Dienste.
Im Gegensatz zu den größeren Mikrophonen von Rode, benötigt das VideoMicro keine Batterien zur Stromversorgung. Anschluss findet das VideoMicro über ein Kabel mit 3,5-mm TRS-Klinkenstecker. Das ist ideal für den Einsatz an einer Video- und Systemkamera, für das iPhone benötigt man hingegen das SC7-Kabel. Das SC7-Kabel hat auf der einen Seite einen TRS-Stecker für den Anschluss an das VideoMicro und auf der anderen Seite einen TRRS-Stecker, wie man ihn von Kopfhörern mit eingebauten Mikrophonen für Smartphones herkennt. Da aktuelle iPhone keinen Kopfhöreranschluss mehr haben, benötigt man als letztes einen Lightning-auf-Audio-Adapter, zum Beispiel von Apple. Das hört sich sperriger an als es ist. Dadurch, dass alle Adapter sehr kurz sind, hängen auch nicht so viele Kabel herum.
So ausgestattet hat man ein tolles Mikrophon für seine Videoaufnahmen. Im Gegensatz zu den eingebauten iPhone-Mikrophonen, hat man einen viel klareren Ton. Die Nierencharakteristik sorgt für gute Verständlichkeit von Akteuren und man bekommt trotzdem noch etwas von den Umgebungsgeräuschen mit.
Der leicht warme Klangcharakter passt sehr gut zu Sprache, störendes Rauschen war nicht zu vernehmen. Ein Einsatz am Mac ist auch möglich. Auf diese Weise lassen sich Videos nachvertonen oder Screencasts vertonen. Durch den fehlenden Verstärker ist hier der Ton etwas schwach. Da hilft dann nur ein zusätzlicher Mikrophonverstärker.
Empfehlung
Das VideoMicro ist eine perfekte Ergänzung für iPhone-Filmer. Die Klangqualität überzeugt und durch die kompakte Bauweise gibt es keinen Grund auf ein Mikrophon zu verzichten. Der sehr viel bessere Klang überzeugt jeden Filmer. Was leider fehlt, ist eine Transportbox für den Schutz des VideoMicro. Im Vergleich zu billigen Mikrophonen klingt der Preis von 44,- Euro recht hoch, für die gebotene Qualität ist dieser aber günstig. Wer einmal einen Mitbewerber für 20 Euro gehört hat, wird das bestätigen können. Das VideoMicro ist sein Geld absolut wert.
Audio-Technica ATR3350
Ein sehr preisgünstiges Lavalier-Mikrofon kommt von den Audio-Spezialisten Audio-Technica. Für nur 29,- Euro bekommt man nicht nur eine sehr ordentliche Kabellänge von 6 m, sondern auch einen Adapter für den Einsatz am Smartphone mit TRRS-Stecker. Ohne den Adapter dient der mit 3,5-mm-Miniklinken-Stecker für den direkten Anschluss an eine Videokamera oder ein Audio Mischpult. Möchte man das ATR3350 an einem iPhone ohne Kopfhöreranschluss betreiben, benötigt man natürlich noch einen Lightning-Audio-Adapter.
Der Adapter hat eine Besonderheit, er ist nicht einfach nur ein Smartphone Adapter für das Lavaliermikrophon, sondern man kann zusätzlich auch einen Kopfhörer anschließen. Praktisch, um den Ton mit zu hören. Leider ist der TRRS-Stecker des Smartphone Adapters nicht so robust wie der des Lavaliermikrophons. Möchte man das ATR3350 an einem iPhone einsetzen, für das man den Lightning Audio-Adapter benötigt, kann man aber auf diesen zusätzlichen Adapter verzichten.
Ein auffälliges Merkmal ist die große Box mit dem eingebauten Verstärker. Für die Stromversorgung sorgt eine LR44 Batterien, den Ein-Ausschalter sollte man nicht vergessen, sonst ist die Batterie bis zum nächsten Dreh leer.
Empfehlung
Das mit sechs Metern sehr lange Kabel macht eine Verlängerung überflüssig, hat aber den Nachteil, dass beim Einsatz am Kameramann das lange Kabel mühsam verstaut werden muss.
Beim Soundcheck fällt der sehr klare Klang auf. Leider aber auch die vielen Nebengeräusche, die das empfindliche Mikrophon mit aufzeichnet. Also sollte man mit gehobener Lautstarke sprechen und die Verstärkung in der Aufnahme App nicht hoch drehen.
Am iPhone leistet es sehr gute Dienste, am Macbook ist das ATR3350 nicht die beste Wahl, da es zu leise ist und es zum Rauschen neigt.
Rode smartLav+ Lavalier-Mikrofon
Bei vielen Interviews sind die kleinen Knöpfe am Revers einer Jacke nicht zu übersehen. Die sogenannten Lavalier-Mikrofone sind die unauffälligen Helfer gegen eine schlechte Sprachverständlichkeit. Während im professionellen Bereich Lavalier-Mikrofone mit Funk zum Einsatz kommen, hat das smartLav+ ein Kabel. Das schränkt die Mobilität ein wenig ein, bedeutet aber bei einem Preis von 49 Euro auch nur eine geringe Belastung des Budgets.
Das smartLav+ hat eine Miniaturkondensatorkapsel mit Kugelcharakteristik, was dafür sorgt, dass es sehr gut den Ton einer Person auffängt. Hier sollte man zu Beginn ein wenig mit der Position experimentieren, zu nah am Hals ist nicht gut und zu weit weg vom Mund auch nicht. Testaufnahmen sind hier vorab zu empfehlen.
Das smartLav+ verfügt über ein kevlarverstärktes Anschlusskabel mit TRRS-Klinkenstecker und ist damit direkt für den Einsatz am Smartphone gedacht. Am iPhone benötigt man daher noch einen passenden Lightning-Audio-Adapter. Ich habe die besten Erfahrungen mit dem Original von Apple gemacht.
Das Kabel ist mit einer Länge von 118 cm nicht sehr lang, für den Weg zu einer Kamera auf Interview Entfernung ist das zu wenig. Hier benötigt man dann zusätzlich das 6 Meter lange Verlängerungskabel SC1 für 17,90 Euro.
Im Lieferumfang ist ein sehr wichtiger Schaumstoff-Popschutz, eine Klammer für das Revers und ein Transportetui dabei. Wobei ich für den Transport inklusive dem Verlängerungskabel und einem Lightning-Audio-Adapter, eine bessere Möglichkeit von Cosyspeed gefunden habe.
Empfehlung
Das smartLav+ überzeugt auf der ganzen Linie. Die sehr gute Sprachverständlichkeit, das robuste Kabel und der noch günstige Preis sprechen für das Lavalier-Mikrofon von Rode. In diesem Preisrahmen findet man derzeit kein besseres Lavalier-Mikrofon.
Es ist aber nicht nur am iPhone eine Empfehlung, sondern auch am Mac. So liefert es beispielsweise bei Screen- oder Podcasts einen besseren Ton als viele Sprachenmikrophone. Für den Einsatz an einer Videokamera oder einem Tonmischpult benötigt man noch den TRRS auf TRS Adapter SC3 von Rode.
Transportlösungen
Jede Kameraausrüstung muss auch transportiert werden, da ist ein iPhone-Filmer nicht von befreit. Lässt sich ein iPhone noch schnell in der Hosentasche verstauen, wird es in Verbindung mit einem Gimbal oder Objektiv schon schwerer.
Cosyspeed Phoneslinger
Cosyspeed, bekannt durch ihre Camslinger-Hüfttaschen, hat jetzt ganz neu die Taschenkollektion Phoneslinger für iPhonefilmer vorgestellt.
Folgende Taschen stehen zur Auswahl:
Phoneslinger Power mit einem 8000-mAh-Akku und Qi-Wireless Ladefunktion. Da beim Filmen der Akku des iPhone besonders schnell sich leert, möchte man diese Tasche nach kurzer Zeit nicht mehr missen. Toll ist der von den Camslinger bekannte FIDLOCK Magnetverschluss, der nicht nur einfach geöffnet werden kann, sondern sich auch automatisch wieder schließt. In die Tasche mit den Innenabmessungen von 165 mm Höhe ? 32 mm Tiefe ? 90 mm Breite, passt auch wunderbar ein großes iPhone.
Der Akku wird über USB-C geladen und stellt gut zugänglich von oben noch einen USB-A-Anschluss für klassischen Laden über ein Kabel zur Verfügung. Ein Powerbutton und sechs LEDs vervollständigen die gute Ausstattung. Wird der Akku nicht mehr benutzt, schaltet er sich automatisch aus. Der Phoneslinger Power ist für 120 Euro zu haben.
Phoneslinger Prime für Wechselobjektive. Wer mit Wechselobjektiven filmt oder auch fotografiert, kennt das Problem: Wie verstaue ich das iPhone mit angesetztem Objektiv und wo stecke ich die Objektive hin?
Die Phoneslinger Prime löst das Problem elegant mit einer Einstecktasche für das iPhone und einem aufgesetzten Abteil für die Wechselobjektive. Die Einstecktasche verfügt über ein Sicherungsgummi, mit dem man das iPhone sehr schön fixieren kann. So bleibt das iPhone in der Tasche und kann nicht mehr herausfallen. Die Länge des Gummis lässt sich an die Abmessungen des iPhone anpassen.
Das Abteil für die Wechselobjektive ist sehr clever konstruiert. Man kann es wie einen Bauchladen aufklappen und hat so Zugriff auf bis zu vier Fächer für Objektive. Ein Deckel mit Klettverschluss sichert die Fächer, die Inneneinteilung für die Objektive ist frei wählbar. Zwei Gummischlaufen und ein Netzfach ist für weiteres Zubehör wie beispielsweise Reinigungstücher vorhanden.
Da sich das Objektivabteil wie ein Bauchladen aufklappt, ist der Zugriff und das Ablegen von Objektiven beim Wechseln besonders praktisch. Wem schon mal ein Objektiv in den Sand gefallen ist, wird das zu schätzen wissen. Der Preis liegt bei 50 Euro.
Das Stuffbag für 30 Euro ist eine universelle Tasche mit zwei Fächern für Zubehör. Hier passt zum Beispiel in das große Fach ein Novoflex Micropod mit einem Stativadapter von Ulanzi hinein. In das kleine Fach Reinigungs- oder Taschentücher, beziehungsweise Kabel und ein Lavaliermikrophon.
Die einzelnen Taschen lassen sich sehr gut an Gürteln befestigen. Durch die Druckknöpfe sitzen sie auch sehr sicher. Möchte man jetzt zwei der Taschen zum Beispiel Phoneslinger Prime und Power mitnehmen, kann es am Hosengürtel schon eng werden. Hierfür ist dann der Tragegürtel Flowbelt gedacht. Er entspricht den bekannten Camslinger Taschen nur ohne die Tasche, sondern mit zwei Schlaufen für die Phoneslinger Taschen.
Der Flowbelt hat zusätzlich noch zwei Stahlösen für weiteres Zubehör und ein schmales Fach. In dieses Fach kann man zum Beispiel Geld oder Kreditkarten verstauen. Durch die praktische Längenanpassung lässt sich der Flowbelt sogar über die Schulter wie eine Slingtasche tragen. Im Handel kostet der Flowbelt 50 Euro.
Die iPhone-Taschen von Cosyspeed gibt es in den Farben Steel Grey und Charcoal Black.
Zu beziehen sind die Taschen direkt beim Hersteller oder im ausgewählten Fachhandel.
Cosyspeed Camslinger Outdoor
Wer mit einem Gimbal wie dem Movi unterwegs ist, braucht eine entsprechende Transportlösung. Fototaschen und Fotorucksäcke kennt jeder, doch wie sieht es mit einer Hüfttasche aus?
Eine Hüfttasche hat unbestrittene Vorteile: Freie Hände und geringe Beeinträchtigungen bei Aktionen. Entweder man trägt die Hüfttasche auf der Seite oder hinten. Muss man an den Inhalt, zieht man sich die Tasche nach vorne. Es gibt aber auch Hüfttaschen, die man wie einen Holster an der Seite trägt und der Zugriff kann blind erfolgen.
So eine Konstruktion ist die Camslinger von Cosyspeed. Der raffinierte Verschlussmechanismus kombiniert einen Magnetverschluss mit einer Schlaufe. Die Schlaufe dient als letzte Sicherheit vor einem versehentlichen Öffnen und der Magnetverschluss hat die Aufgabe den Deckel sicher zu fixieren. Das Ergebnis ist nicht nur ein sicheres Verschließen, sondern auch ein schneller Zugriff auf die Kamera. Das geniale ist, dass das sogar blind klappt. Wo kann man sonst beim Fahrradfahren seine Kamera aus der Tasche ziehen?
Ob auf dem Fahrrad, beim Wandern oder in der Stadt, die Camslinger Outdoor hat zusammen mit einem Movi Gimbal sehr viel Freude gemacht.
Cosyspeed bietet die praktische Hüfttasche für 130 Euro an.
(Macwelt)