"Mit der Apple Watch entdecken Forscher:innen neue Grenzen der Herzgesundheit", hat Apple einen ausführlichen Artikel in eigener Sache mit Thema Apple Watch und Auswirkungen auf die Gesundheitsforschung überschrieben. Mit Funktionen für die Herzgesundheit wie Mitteilungen über hohe und niedrige Herzfrequenzen, Cardio-Fitness, Mitteilungen über unregelmäßigen Herzrhythmus, die EKG-App und das Vorhofflimmern-Protokoll will Apple den Anwender:innen einen sich ständig weiterentwickelnden Überblick über ihre Gesundheit mit umsetzbaren Erkenntnissen geben.
Seit der Einführung von ResearchKit und CareKit durch Apple im Jahr 2015 haben Forscher:innen, Krankenhausärzt:innen und Entwickler:innen demnach innovative neue Wege gefunden, um eine breite Palette von Erkrankungen zu untersuchen, zu verfolgen und zu behandeln.
Um Entdeckungen voranzutreiben, welche die Gesundheit in großem Umfang verbessern, hat Apple das Investigator Support Program ins Leben gerufen und stellt im Rahmen dieses Programms Forscher:innen Apple-Watch-Geräte zur Verfügung, mit denen diese neue Wege in der Gesundheitsforschung beschreiten sollen, unter anderem zum wissenschaftlichen Verständnis des Herzens.
Kinderonkologie im Fokus
Es folgen Beispiele, etwa, wie die Apple Watch in der pädiatrischen Onkologie und der Erforschung von Toxizitäten im Zusammenhang mit Krebstherapien bei Kindern im Murdoch Children's Research Institute zum Einsatz kommt. So wollen Dr. Conyers und ihr Team am Murdoch Children's Research Institute in den kommenden Monaten zunächst die Empfindlichkeit der Apple-Watch-EKG-App bei 40 Kindern und Jugendlichen untersuchen. Danach werde das Team nach Möglichkeiten suchen, wie die Patient:innen ihre EKGs überall und jederzeit aufzeichnen können.
Denn zum Beispiel können besonders neue Krebstherapien (wie spezifische Inhibitoren oder Immuntherapien) innerhalb von 48 Stunden nach der Verabreichung Herzrhythmusstörungen hervorrufen. Mit diesen Erkenntnissen durch die Apple Watch hofft das Team, die Realität der kardialen Toxizität besser zu verstehen und mögliche Interventionsmöglichkeiten zu identifizieren.
Herzbelastung von Feuerwehrleuten
Oder auch mit Bezug auf Feuerwehrleute in den USA. So hat es in den Jahren 2020 und 2021 in Kalifornien eine Reihe von verheerenden Waldbränden gegeben. Dr. So-Min Cheong, eine assoziierte Professorin im Fachbereich Öffentlicher Dienst und Verwaltung an der Bush School der Texas A&M University, war damals in Palo Alto, Kalifornien und hat immer noch Fotos von diesem Tag auf ihrem iPhone. Nun möchte sie die sozialen und gesundheitlichen Folgen von Umweltkatastrophen und Klimawandel erforschen und sieht die Möglichkeit, die Auswirkungen des Rauchs von Waldbränden auf die Herzgesundheit von Feuerwehrleuten zu untersuchen.
Durch ihre Kontakte in der Forschungsgemeinschaft habe So-Min Cheong erfahren, dass die Apple Watch dabei helfen könnte, die Art von Gesundheitsdaten zu erfassen, die sie benötigt. "Ein Kollege von mir in Stanford hatte von seinen Erfahrungen mit der Apple Watch berichtet, die für ihre Genauigkeit bei der Herzfrequenzmessung bekannt ist", fügt sie hinzu. "Ich wollte schon immer in der Lage sein, mehr nicht-invasive, sensorbasierte Analysen bei Einzelpersonen durchzuführen, um genauere Gesundheitsmessungen zu erhalten."
Nächsten Monat werden Dr. Cheong von der Texas A&M University und Dr. Brian Kim sowie Dr. Marco Perez von der Stanford Medicine damit beginnen, Feuerwehrleute mit der Apple Watch auszustatten, um die Auswirkungen von Waldbrandrauch auf die Herzgesundheit zu untersuchen. Die Waldbrandsaison beginnt im Frühjahr in Texas und im Sommer in Kalifornien. Bis zu 200 Feuerwehrleute in diesen Gebieten werden an der Studie teilnehmen. Die Studie sieht demnach vor, mit der Apple Watch Herzfrequenz und -rhythmus, Schlaf, Blutsauerstoff, Aktivitätsdaten und mehr zu überwachen.
Die Feuerwehrleute werden außerdem einen Luftqualitätsmonitor tragen und Umfragebögen zu Schlaf, Aktivität und Symptomen im Zusammenhang mit Waldbrandrauch ausfüllen. "Die Feuerwehrleute werden von der Studie profitieren", so die Forscherin: "Wir wissen, dass der Rauch von Waldbränden direkte Auswirkungen auf ihre Gesundheit hat, und mit einer Studie wie dieser können sie ihre Ergebnisse in Echtzeit sehen."
Europa: Rate an Vorhofflimmern in der EU bis 2060 verdoppelt
Einen weiteren Schwerpunkt des Berichts von Apple bildet die prognostizierte Zunahme von Vorhofflimmern in der EU. An den Amsterdam University Medical Centers erforschen dazu Dr. Sebastiaan Blok, Leiter der Abteilung eHealth der Cardiology Centers of the Netherlands, und seine Kolleg:innen Möglichkeiten, Vorhofflimmern früher zu erkennen. Im Rahmen ihrer Studie wollen sie mehr als 300 Patient:innen im Alter von über 65 Jahren, die eine Risikogrenze für Vorhofflimmern erfüllen, in die Studie aufnehmen. Die Hälfte der Teilnehmer:innen - die Interventionsgruppe - wird die Apple Watch mindestens 12 Stunden pro Tag tragen.
Weitere interessante Details bietet der sehr umfangreiche Artikel von Apple, der hier auf Deutsch abrufbar ist. (Macwelt)