Linux- und Open-Source-Rückblick für KW 22

Fedora 22, Linux & LibreOffice

02.06.2015
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Das von Red Hat unterstützte Fedora gibt es ab sofort als Version 22. Neu ist die Paketverwaltung DNF, die YUM ablöst.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open Source in Kalenderwoche 22. Linux/Moose ist ein Wurm, der Router und Embedded Linux befällt. The Document Foundation hat LibreOffice Viewer für Android zur Verfügung gestellt.

Fedora 22

Eine der nennenswertesten Neuerungen in Fedora 22 ist der neue Paketmanager DNF, der YUM ablöst. Unter der Haube wurde auch die Auflösung von Abhängigkeiten verbessert. Weiterhin ist DNF performanter als sein Vorgänger. Die meisten Befehle sind ähnlich wie bei YUM. Wer die Änderungen im Detail sehen möchte, kann bei Fedora 22 auf der Kommandozeile man yum2dnf aufrufen.

Weiterhin verwenden die Entwickler bei GDM per Standard Wayland. GNOME an sich setzt weiterhin auf X.org. Allerdings ist man so dem Umstieg auf Wayland schon einen Schritt näher.

Als Standard-Software liefert Fedora 22 unter anderem LibreOffice 4.4.3.2, Firefox 38.0.1 und GNOME 3.16.3 aus. Abbilder für Workstation, Server oder Cloud finden Sie auf der Projektseite. Weitere Informationen zu Fedora 22 finden Sie in den Veröffentlichungshinweisen.

Weiterhin sind die drei neuen Websites zu erwähnen, die vom Fedora-Projekt inst Leben gerufen wurde. Unter spins.fedoraproject.org finden Sie Fedora 22 mit anderen Desktop-Umgebungen. Zum Beispiel sind dort Abkömmlinge mit KDE, Xfce, LXDE, MATE-Compiz und SOAS verfügbar. Fedora-Abbilder für ARM finden Sie unter arm.fedoraproject.org. Auf der Unterseite labs.fedoraproject.org gibt es Bundles mit Fedora. Zum Beispiel haben die Entwickler dort Fedora-Versionen speziell für Design und Spiele hinterlegt.

Linux/Moose

Ein Schadcode speziell für Linux hat man nicht alle Tage. Linux/Moose ist ein Wurm, der speziell Router befällt, auf denen Linux läuft. Außerdem hat er es auf Geräte mit Embedded Linux abgesehen, was natürlich auch das Internet der Dinge betrifft. Auch Smart-TVs, Webcams und so weiter könnten betroffen sein.

Linux/Moose ist Abhängig von uClib. Das ist eine Bibliothek, die man bei Embedded Linux häufig antrifft. Weiterhin kommuniziert die Malware über eine sichere HTTPS-Verbindung mit einem C&C-Server (Command & Control). Linux/Moose will ungerechtfertigte Likes und Seitenansichten erzeugen und bedient sich dafür auch der Technik von DNS-Umleitungen.

Eset hat die Malware analysiert (PDF). Die Malware versucht mittels Brute-Force-Angriff, sich an das entsprechende Gerät anzumelden. Häufig haben diese Geräte Standard-Anmeldenamen und -Passwörter, die nicht geändert wurden. Somit sind sie eine leichte Beute.

Man kann die Malware entdecken und auch prüfen, ob die eigenen Geräte anfällig sind. Sollte man befallen sein, hilft ein Zurücksetzen des Gerätes. Ebenfalls ist das Einspielen aktueller Firmware empfohlen.

LibreOffice Viewer für Android

Ab sofort gibt es LibreOffice Viewer für Android. Sie können die App via Google Play installieren oder ein APK von der Projektseite herunterladen. Es handelt sich allerdings um eine erste Version und die App ist bei bestimmten Dateien noch von Abstürzen geplagt.

Ebenfalls gibt es einen experimentellen Editor, der aber noch sehr einfach ist. Worte fett und kursiv machen, ist möglich. Die Entwickler warnen jedoch vor einem produktiven Einsatz des Editors. Der Anwender muss diesen auch separat über die Einstellungen aktivieren.