In einer Umfrage bat das US-amerikanische Pew Research Center 24.525 Menschen aus 19 Ländern mit fortgeschrittenen Volkswirtschaften darum, den Grad der Bedrohung durch folgende Probleme zu bewerten:
Klimawandel,
Infektionskrankheiten,
Online-Fehlinformationen,
Cyberangriffe aus anderen Ländern und
Zustand der Weltwirtschaft
Demnach sehen die Befragten in den meisten Ländern den Klimawandel als die größte Bedrohung, er wurde von 75 Prozent als große Gefahr eingestuft. Dicht dahinter folgen schon Falschinformationen im Internet, die im Durchschnitt von 70 Prozent als massive Bedrohung eingestuft werden.
Amerikaner fürchten Klimawandel weniger
Auffällig ist die stark abweichende Bewertung US-amerikanischer Bürger: Sie fürchten am meisten Fake News und Cyberangriffe - jeweils sieben von zehn Befragten teilen diese Sorgen. Dagegen haben die Amerikaner weniger Angst vor dem Klimawandel. Unter den angebotenen Optionen ist für die US-Bürger die Erderwärmung das kleinste Problem.
Die New York Times interpretiert das Untersuchungsergebnis dahingehend, dass die Amerikaner in den vergangenen Jahren mehr als andere Nationen unter Fehlinformation zu leiden gehabt hätten. Das gelte beispielsweise für die letzten US-Wahlen, aber auch für die Corona-Pandemie. Nur 26 Prozent der Befragten in den Staaten glauben, dass falsche Informationen im Netz eine vernachlässigbare Bedrohung darstellten.
Den globalen Klimawandel empfinden 54 Prozent der US-Bürger, aber 75 Prozent der Deutschen als große Bedrohung. Sogar nur 42 Prozent der Israelis stufen das Problem als gravierend ein, das ist der niedrigste Wert unter den befragten Ländern.
Rechte eher unbesorgt als Linke
Der Analyse zufolge wird das Problem der Fehlinformationen auch je nach Parteibuch unterschiedlich bewertet. Demokraten und Menschen mit höherem Bildungsstand halten es eher für eine große Bedrohung, Republikaner und Personen mit geringerem Bildungsniveau stufen das Problem als nicht so groß ein. Unter den Trump-Wählern gaben 66 Prozent an, dass Fehlinformationen im Internet bedrohlich seien. Unter den Biden-Wählern sind 78 Prozent dieser Meinung. (hv)