Professionalisierung

Evernote-Chef Phil Libin will abtreten

16.06.2015
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Phil Libin ist seit 2007 nicht nur der CEO von Evernote, sondern auch das öffentliche Gesicht der Firma. Nun will er den Chefsessel räumen.

Das berichtet "Business Insider" wiederum unter Berufung auf ein Interview, das Libin dem nur für zahlenden Abonnenten zugänglichen Branchendienst "The Information" gegeben hat. Evernote hält demnach schon seit einer Weile Ausschau nach einem "professionellen CEO" und könnte nun auch fündig geworden sein.

Libin selbst bezeichnete sich gegenüber "The Information" eher als Produktmensch und erklärte, Evernote brauche "jemanden der das besser kann als ich" als CEO. Evernote gehörte mit seiner gleichnamigen, weit verbreiteten Produktivitäts-App zu der frühen Startups, die den "Unicorn"-Status (= 1 Milliarde Dollar Bewertung) erreichten, und trägt sich seit Jahren mit Gedanken an einen Börsengang.

Allerdings dürften Marktbegleiter wie Microsoft, Google oder Box und Dropbox, die seit einiger Zeit verstärkt in Evernotes Revier wildern, diesem einige Nutzer abgejagt haben. Libin sagte "The Information", ein Börsengang von Evernote sei noch Jahre entfernt. Die Company hat nach eigenen Angaben mehr als 100 Millionen registrierte Nutzer, von den angeblich mehr als 8 Millionen das kostenpflichtige Abonnement testen oder zahlen. Ein Jahr "Evernote Plus" kostet 25 Dollar. "The Information" schreibt weiter unter Berufung auf Insider, Evernote habe zuletzt 40 Millionen Dollar mehr umgesetzt als im Vorjahr.