Laut einer neuen Smart-Home-Studie, die im Auftrag des Unternehmens Linksys unter 8.000 Teilnehmern erstellt wurde, nutzen immer mehr Europäer smarte Produkte innerhalb der eigenen vier Wände. Die Komponenten reichen dabei von Beleuchtungslösungen und Temperaturreglern über Kühlschränke hin zu selbstlernenden Haushaltsgeräten.
Am beliebtesten sind demnach smarte Fernsehgeräte. Der Studie zufolge besitzen bereits 66 Prozent der befragten Europäer ein Smart TV. Die Niederländer stehen mit 69,2 Prozent an der Spitze, gefolgt vom Vereinigten Königreich (68,2 Prozent) und Deutschland (65,3 Prozent).
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Bereits auf dem zweiten Platz landen Sprachassistenten wie Amazon Echo, Amazon Alexa und Google Home (21,9 Prozent). Tendenz: steigend. Smarte Beleuchtung wie die Glühbirnen Philips Hue und Ikea Tradfri (18 Prozent) sowie Temperaturregler z.B. von Nest, Netatmo und AVM (17,9 Prozent) sind ebenfalls beliebt. Vernetzte Sicherheitskameras (17,5 Prozent) und smarte Steckdosen wie beispielsweise von Wemo, Fibaro und AVM (15,1 Prozent) oder auch clevere Türklingeln und Sprechstellen wie Amazons Ring oder die DoorLine von Telegärtner Elektronik (12,3 Prozent) machen das Leben ebenfalls deutlich einfacher und komfortabler.
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Smart Home? Ja, aber zurückhaltend
Im europäischen Durchschnitt wollen 35 Prozent der Befragten ihr Heim künftig durch den gesteigerten Einsatz von vernetzbaren Geräten smarter machen. An smarter Beleuchtung sind generell sogar 43,6 Prozent interessiert. 28,4 Prozent ziehen offenbar einen Kauf in den nächsten zwei Jahren in Betracht. Über den Kauf von Sprachassistenten innerhalb der nächsten zwei Jahre denken laut Studie 16 Prozent nach.
Im Vergleich mit den befragten europäischen Nachbarn bezeichnen sich die Deutschen allerdings selbst am wenigsten als Early Adopter für das Smart Home. Und auch zukünftig scheinen die Deutschen im europäischen Vergleich am wenigsten daran interessiert zu sein, smarte Geräte wie entsprechende Fernseher, Schalter und Sicherheitskameras zu kaufen.
Während Deutschland beim direkten Vergleich bei den genannten Geräten das Schlusslicht bildet, lassen die Zahlen jedoch auch erkennen, dass dennoch Interesse an smarten Produkten besteht. Denn wenn, wie im Rahmen der Studie ermittelt, in Zukunft 21 Prozent der Deutschen sich tatsächlich eine smarte Türklingel wie eine DoorLine angeschafft haben sollten, wäre damit immerhin bereits jede fünfte Haustür smart.
WLAN nicht der einzige Standard fürs Smart Home
Grundsätzlich sollte für Smart-Home-Installationen eine vernünftige WLAN-Abdeckung vorhanden sein. Allerdings gibt es gerade beim Smart Home mittlerweile viele Produkte, die nicht auf WLAN basieren. Beispielsweise bieten unter anderem mit der Deutschen Telekom, AVM, Gigaset und Panasonic gleich mehrere große Hersteller Smart-Home-Produkte an. Sie bieten entsprechend Produkte wie Steckdosen, Heizthermometer oder auch Bewegungsmelder an, die den Funkstandard Ultra-Low-Energy (ULE) nutzen. Von der ULE Alliance zertifizierte ULE-Geräte lassen sich vom Endanwender dabei unabhängig vom Hersteller miteinander kombinieren. Und selbst nicht-zertifizierte Geräte sind mitunter über Herstellergrenzen hinweg einsetzbar, wenn sie das sogenannte HAN-FUN-Protokoll unterstützen. So ermöglicht es der Fritzbox-Hersteller AVM seinen Kunden mit dem neusten Update, ULE-basierte Smart-Home-Produkte etwa der Deutschen Telekom zu steuern. So kann der bisherige Router als Basis für ganz neue Smart-Home-Szenarien genutzt werden.