In der Probezeit gilt das Motto: Nach der Bewerbung ist vor der Bewerbung. Kaum ist der Arbeitsvertrag unterschrieben, schon geht es mit der Vorstellung bei den neuen Kollegen weiter. Auch dies ist wieder eine Bewerbungssituation! In der Probezeit gilt es nicht nur individuelle Kompetenzen unter Beweis zu stellen, sondern sich auch harmonisch in die neue Firma und das jeweilige Team zu integrieren. Dies gelingt leider nicht immer, denn ungefähr ein Fünftel aller Arbeitsverhältnisse werden bereits nach kurzer Zeit wieder aufgelöst. Worauf kommt es an, damit der Einstieg gelingt? Wie kann man problematische Situationen von vorherein verhindern? Nachfolgend finden Sie fünf wichtige Ratschläge.
1. Wissen ist Macht
Noch vor dem ersten Arbeitstag gilt es sich zu informieren und möglichst viel relevantes Wissen anzueignen: Welche Arbeitsabläufe sind zu erwarten? Wem wird man zugeordnet sein? Welche Unternehmensprinzipien, zum Beispiel im Umgang mit Kunden, sollte man kennen?
2. Die ersten Eindrücke
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Ohne Verspätung sollte man deshalb mit allen notwendigen Unterlagen und in branchenüblicher Kleidung am ersten Tag die Arbeit beginnen. Freundliche Begrüßungen mit Kurzvita gehören hierzu ebenfalls, wie auch die Einhaltung von generellen Höflichkeitsstandards.
3. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
Angekommen vor Ort, gilt es möglichst viele Informationen erst einmal aufzunehmen: Welche Arbeitsstrukturen gibt es in der Firma und der eigenen Abteilung? Mit welchen Themen kann man wann zu den Vorgesetzten gehen? Welche allgemeinen Regeln und Rituale prägen den Arbeitsalltag? All dies darf auch direkt erfragt werden, besser ist jedoch vieles durch gewissenhafte Beobachtung selbstständig zu erkunden.
4. Die richtigen Werte und Prinzipien
Arrogante Sprüche hinsichtlich einer schlechten Büroausstattung oder Witze über bestimmte organisatorische Abläufe oder gar über Kollegen sind beim Start in den neuen Job absolute No-Gos. Der Aufbau von Vertrauenswürdigkeit ist mit gewissen klassischen Werten verbunden: Respekt, Fairness sowie Integrität gehören hierzu. Geprägt von diesen Prinzipien steht die Konzentration auf die ersten Arbeitsprojekte im Vordergrund. Es gilt Engagement zu zeigen um von Anfang an als kompetenter Teamplayer wahrgenommen zu werden und um andere von sich und seinen Fähigkeiten zu überzeugen.
5. Der Umgang mit Fehlern
Niemand macht alles richtig, schon gar nicht während der ersten Tage und Wochen im neuen Job. Fehler sind deshalb schnell und mutig offen zugegeben, lösungsorientiert zu analysieren und natürlich möglichst nicht zu wiederholen. Bei der schrittweisen Integration am neuen Arbeitsplatz sollte der erfolgreiche Einstieg in den Berufsalltag von fachlichem Engagement und vielfältiger Informationsaufnahme geprägt sein, verbunden mit einem positiven Gesamteindruck, den Sie Ihren neuen Kollegen vermitteln: Sie sind sympathisch, vertrauenswürdig und man kann Ihnen etwas zutrauen.
Mehr zum Thema Probezeit
Weitere Informationen, unter anderem ein E-Book zur Probezeit, finden Sie auf der Internetseite vom Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader.
- Mehr Mobilität?
Überdenken Sie Ihre Flexibilität. Längere Anfahrtswege oder geringeres Gehalt können trotzdem zielführend sein. - Keine Katastrophe
Ist die Kündigung bereits ausgesprochen, bewahren Sie die Ruhe. - Der Flurfunk
Reagieren Sie möglichst frühzeitig auf die Zeichen des Marktes. Nehmen Sie die Gerüchteküche ernst. Agieren Sie selbst. - Absichern?
Verlassen Sie sich nicht auf vermeintliche Sicherheiten. Manch einer steht schneller auf der Straße, als er meint. - Haltung bewahren
Hängen Sie Ihren Frust nicht an die große Glocke – weder vor noch nach einer Kündigung. - Außen vor
Informieren Sie Kollegen oder gar den Vorgesetzten auf keinen Fall zu früh, denn von da an sind Sie von allen wichtigen Informationen abgeschnitten. - Präsenz zeigen
Stellen Sie Ihr Profil in die relevanten Online-Portale ein. Tun Sie dies frühzeitig. Erste Erfolge zeigen sich frühestens nach vier bis sechs Monaten. - Externe Unterstützung
Nehmen Sie Kontakt mit ausgewählten Personalberatern Ihrer Branche auf. Signalisieren Sie Ihr Interesse an neuen Herausforderungen in allen relevanten Netzwerken, aber werden Sie nicht zu deutlich, ehe die Kündigung tatsächlich ausgesprochen ist. - Profilieren Sie sich
Wenn noch nicht absehbar ist, ob und wann Sie wechseln werden, nutzen Sie bereits die Zeit, um sich zunächst im eigenen Haus zu profilieren. Beteiligen Sie sich an Projekten, die für die Zukunft relevant sind, schlagen Sie sinnvolle Sparmöglichkeiten vor. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Engagement auch extern publik wird. Netzwerke und Arbeitskreise bieten dafür gute Möglichkeiten. - Eine gute Bewerbung
... ist immer noch sehr wichtig. Überarbeiten und vervollständigen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen. - Eigenwerbung stinkt?
Das war einmal. Kümmern Sie sich um Ihr Selbstmarketing. Erarbeiten Sie Ihr eigenes Stärkenprofil. Besonders in der Krise geht es um Effizienz. Im Bewerbungsgespräch müssen Sie kurz und knapp darlegen können, worin Ihre Stärken liegen. Unterstützung bieten Karriereberater. - Bereit sein
Besorgen Sie sich ein Zwischenzeugnis. - Ups, zu spät ...
Wenn Sie selbst gehen, bereiten Sie die Trennung sorgfältig vor. Beachten Sie die Fristen. - Viele Wege führen zum neuen Job
Nutzen Sie alle Bewerbungswege: Print, online, persönlich. - Hilfreich: ein langer Atem
Befassen Sie sich mit der Psychologie des Vorstellungsgespräches, und zwar nicht nur in der ersten Runde. - Falsche Kompromisse?
Bei potenziellen Stellenangeboten: Bleiben Sie kritisch, sich selbst und Ihrem Können gegenüber – aber auch dem suchenden Unternehmen. - Im Guten trennen
Ist die Entscheidung zum Wechsel gefallen, nutzen Sie auch Ihren Abgang zur Profilierung. - Es ist soweit
Wenn Sie dann tatsächlich gehen: Hinterlassen Sie einen bestellten Acker. - Neu ankommen
Agieren Sie im neuen Unternehmen besonnen. Lernen Sie, hören Sie gut zu. - Los gehts!
Nehmen Sie die eigenen Gefühle ernst – auch wenn sie negativ sind. Bei Zweifeln: Starten Sie neu!