Damit ist Telecitys im Februar angekündigte Fusion mit der niederländischen Interxion Makulatur, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Die beiden Firmen hatten sich zu einem RZ-Betreiber mit kombiniertem Wert von 4,5 Milliarden Dollar zusammenschließen wollen. Equinix grätschte dann im Mai mit einem eigenen Angebot dazwischen, das Telecity zu berücksichtigen verpflichtet war.
Die Amerikaner bieten nun 1145 Pence für jede Telecity-Aktie. Davon sollen 572,5 Pence in bar bezahlt werden und der Rest in Equinix-Anteilen. Das Angebot summiert sich auf insgesamt 2,35 Milliarden Pfund Sterling und entspricht einem Aufgeld von rund 35 Prozent auf den Schlusskurs von Telecity vor der Interxion-Ankündigung. Aufgrund des Aktienanteils am Kaufpreis würden den Telecity-Aktionären nach Abschluss der Transaktion rund 10,1 Prozent der kombinierten Unternehmensgruppe gehören. Telecitys Executive Chairman soll in den Equinix-Verwaltungsrat einziehen.
Telecity, das in Wirtschaftszentren wie London, Paris und Frankfurt aktiv ist, hat 39 Datenzentren in elf europäischen Ländern (und damit exakt gleich viele wie die ausgebootete Interxion). Equinix mit Sitz in Redwood, Kalifornien, ist an der Börse mit rund 14 Milliarden Dollar marktkapitalisiert und betreibt rund um den Globus mehr als 100 Rechenzentren, davon 30 in der Region Europa, Nahost und Afrika. In EMEA allein will Equinix, das im vergangenen Geschäftsjahr gut 2,4 Milliarden Dollar umsetzte, in den vergangenen fünf Jahren mehr als eine Milliarde Dollar investiert haben.