Softwareentwickler verbringen im Durchschnitt ein Drittel ihrer Woche in Meetings, das ergaben die von der Zeitmanagement-App Clockwise gesammelten Daten. Die Clockwise-Daten stammen aus 1,5 Millionen Meetings, die von der Plattform über einen Zeitraum von zwölf Monaten bis Mai 2022 aufgezeichnet wurden. Sie geben einen Einblick in die Arbeitsweise von 80.000 Entwicklern in 5.000 Unternehmen.
Über zehn Stunden in Meetings
So geht aus den Daten hervor, durchschnittliche Softwareentwickler 10,9 Stunden pro Woche in Besprechungen verbringt. 19,6 Stunden sind als "Fokus"-Zeit definiert, das heißt zwei oder mehr Stunden, in denen sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren können.
Die verbleibenden sechs Stunden werden als "fragmentiert" eingestuft, was sich auf Lücken im Zeitplan zwischen den Sitzungen bezieht, da sie kaum Gelegenheit bieten, sich wieder auf die eigentliche Aufgabe zu konzentrieren. So haben andere Untersuchungen gezeigt, dass es etwa 23 Minuten dauert, bis man sich nach einer Unterbrechung wieder konzentrieren kann. Besprechungen sind oft die Ursache für einen Kontextwechsel, der die Arbeitnehmer von einer produktiveren Arbeit ablenkt.
Der Clockwise-Bericht unterstreicht auch die Bedeutung von Zeiten des konzentrierten Arbeitens anhand einer Umfrage unter 150 Softwareentwicklungsmanagern. Fast alle (90 Prozent) sehen einen Zusammenhang zwischen Konzentrationszeit und Produktivität, und die meisten (77 Prozent) sehen zudem einen Zusammenhang mit den Umsatzzahlen eines Unternehmens.
Meeting-freie Tage einführen
das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass Meetings nicht wichtig seien. Es sei sinnvoll, so Dan Kador, Vice President of Engineering bei Clockwise, dass Manager die richtige Balance für ihre Teams finden: "Unternehmen müssen darauf achten und versuchen, ihre Meeting-Kultur zu verstehen - was funktioniert und was nicht".
So könnten Unternehmen versuchen, "besprechungsfreie Tage" einzuführen, um neue Meeting-Gewohnheiten zu fördern. Ein anderer Ansatz sei, asynchrone Kommunikation vermehrt einzuführen. Für Kador sind das Dinge, "mit denen größere Organisationen experimentieren können. Aufgrund meiner eigenen beruflichen Laufbahn und dem, was ich in der Branche gesehen habe, gehe ich davon aus, dass diese Maßnahmen tatsächlich eine ziemlich positive Wirkung haben".