Storage für Big Data und High-Performance-Analytics

EMC will mit neuer All-Flash-Storage-Technologie den Markt aufmischen

03.03.2016
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
EMC will mit dem neu entwickelter DSSD D5 System den Storage-Markt revolutionieren. Die All-Flash-Lösung basiert auf Fabric-Technologie und beeindruckt laut Hersteller besonders durch den hohen Datendurchsatz und die geringen Latenzzeiten.

Wer im Storage-Umfeld hohe Datentransferraten und geringe Latzenzzeiten benötigt kommt um All-Flash-Arrays nicht herum. Doch einfach SSDs statt HDDs in ein Gehäuse zu packen und intelligent miteinander zu verschalten reicht nicht aus, um das Leistungspotenzial der Flashtechnologie im Enterprise-Storage-Umfeld gerecht zu werden. Deshalb hat EMC einen eignen Weg gewählt und mit Rack-Scale-Flash eine neue Storage-Kategorie entwickelt.

Diese neue Storage-Technologie packt EMC in die Speicher-Appliance DSSD D5. Im Kern besteht das System aus einem 5-HE-Rackeinschub, das im Vollausbau mit 36 Flash-Modulkarten (Speicherknoten) a 4 TByte über insgesamt 144 TByte Flash-Speicherkapazität verfügt. Die Kommunikation nach außen, erfolgt über maximal 96 PCI-Express-Ports, die intern von 48 Dual-Port-PCIe-Karten abgebildet werden.

Die Datenverbindung zwischen den Contoller-Karten und den Speicherknoten übernimmt eine Fabric-Struktur. Das heißt jeder Controller ist mit jedem Speicher-Node verbunden und nur ein Hop voneinander entfernt. Der interne Datenaustausch erfolgt per PCIe NVMe (Non-Volatile Memory Express). Laut EMC erreicht das Storage System einen Datentransferrate von 100 GBit/s und eine Zugriffsgeschwindigkeiten von 100 Millionen IOPS bei einer Latenzzeit von nicht mehr 100 Mikrosekunden. Mit diesen Leistungswerten ist die DSSD D5 besonders für performancesensitive Anwendungen geeignet wie etwa schnell veränderbare Datensätze oder im Analytics-Umfeld.

System Im Enterprise-Bereich müssen über einen gewissen Grad an Hochverfügbarkeit und Ausfallsicherheit verfügen. So besitzt die DSSD D5 eine redundante Serveranbindung, da je zwei PCIe Ports für die Anbindung an einen Host notwendig sind. Alle PCIe-Dua-Port-Client-Cards sowie die Flash-Speichermodule sind Hotplug-fähig. Zudem ist das System mit zwei hochverfügbaren Controllern und weiteren redundanten Komponenten wie Lüfter oder Netzteile ausgestattet. Zu den weiteren Sicherheitstechnologien zählen Cubic RAID für verbesserte Flash-Zuverlässigkeit sowie Dynamic Wear Levelling, physische Flash-Kontrolle und Space-Time Garbage Collection.

Einsatzgebiete des EMCs All-Flash-Storage-Systems

Laut EMC sprechend die Leistungsdaten der DSSD D5 für sich. Dementsprechend hat der Hersteller klar die Zielgruppen beziehungsweise die Anwendungsgebiete für dieses System ausgemacht. So fokussiert das Unternehmen besonders auf Anwender, die beispielsweise bestimmte Hadoop-Anwendungen, High-Performance-Datenbanken oder komplexe Echtzeit-Anwendungen und -Analysen unter zeitkritischen Aspekten betreiben müssen.

Nach Angaben von EMC arbeitet das DSSD-D5-Storage im Vergleich zu Oracle RAC etwa um den Faktor 3 schneller und benötigt zudem nur ein Fünftel der Rackfläche. Zudem ergeben sich TCO-Einsparungen von etwa 68 Prozent.

Die EMC DSSD D5 ist ab März 2016 erhältlich. Der Preis soll bei zirka 300.000 US-Dollar liegen. Zu den ersten Lieferanten des All-Flash-Storage-Systems soll VCE, die Converged Platforms Division von EMC, gehören.