Isilon Tag in München

EMC präsentiert neues Data-Lake-Betriebssystem

17.02.2016
Von Florian Kurzmaier
Auf dem Isilon Tag haben hochrangige Vertreter des Speicherspezialisten EMC die neueste Version der Data Lake Intelligence OneFS vorgestellt. Fachvorträge von Isilon-Anwendern rundeten den Event ab.

"Data Lake statt Daten-Silo" - so lautete das Motto des EMC Isilon Tags, der am 4. Februar 2016 etwa 150 Anwender in die Münchner SkyLounge locken konnte. Hoch über den Dächern der bayerischen Landeshauptstadt ging es auf dem Event dann auch schnell nicht mehr um die witterungsbedingt trübe Aussicht aus der 14. Etage der TenTowers, sondern darum, welche Einsichten IT-Anwender aus ihren unstrukturierten Daten gewinnen können.

Im Daten-See

Nach einem ausgiebigen Business Lunch für die Teilnehmer, der bereits zu Beginn der Veranstaltung reichlich Raum für den Austausch unter Kollegen und Big-Data-Experten ließ, eröffnete Dr. Thore Rabe (VP EMC Isilon EMEA) den Event, während Martin Bayer, der stellvertretende Chefredakteur der COMPUTERWOCHE, durch das weitere Programm führte.

Nach der obligatorischen Begrüßung der etwa 150 Teilnehmer vor Ort stimmte Rabe die Gäste auf das umfangreiche Programm des Nachmittags ein. Neben einem ausgiebigen Wrap-Up der Neuerungen, die EMC zur neuesten Version seiner Data-Lake-Intelligence Isilon OneFS 8.0 vorbereitet hatte, sollten mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Hexagon auch zwei spannende Anwendercases auf die Bühne kommen.

Dr. Stefan Radtke stellte die techischen Neuerungen von OneFS 8.0 vor.
Dr. Stefan Radtke stellte die techischen Neuerungen von OneFS 8.0 vor.
Foto: Joachim Wendler

Dr. Stefan Radtke, CTO EMEA Isilon Storage Division, übernahm zunächst den technischen Überblick zu den Neuerungen von OneFS 8.0. Zur Erinnerung: Mitte des vergangenen Jahres hatte der Speicherspezialist angekündigt, verstärkt auf Softwareprojekte setzten zu wollen. In diese Strategie passen auch die Bemühungen EMCs rund um seine Isilon Storage-Produkte und vor allem deren Betriebssystem OneFS. Das hochskalierbare, auf einem BSD-basierten UNIX-System gebaute Betriebssystem OneFS 8.0 fasst die drei üblichen Schichten herkömmlicher Speicherarchitekturen, nämlich Dateisystem, Volume Management und Datensicherheit, in einem einzigen Softwarelayer zusammen. So entsteht ein intelligentes, verteiltes Dateisystem, das voll und ganz auf den Einsatz in Scale-out-Architekturen zugeschnitten ist.

Eine der wichtigsten Neuerungen, die Stefan Radtke den Teilnehmern näher brachte: OneFS 8.0 nutzt nun FreeBSD10, was dem Hersteller zufolge wesentliche Vorteile hinsichtlich Performance und Stabilität bieten soll. Zudem unterstützt EMC Isilon OneFS 8.0 so genannte Non Disruptive Updates. Anwender müssen also ihre Anlagen für Updates nicht mehr vollständig neu starten, sondern können von rollierenden Updates profitieren - den jeweils aktuellsten Software-Stand vorausgesetzt. Vor allem mit Blick auf Ausfallsicherheit und Disaster Recovery will EMC mit OneFS 8.0 seinen Nutzern dank der Unterstützung des SMB3 Continuous Availability Protocol und von NFSv4 zusätzliche Möglichkeiten zur Verfügung stellen, die Stabilität der betriebenen Lösungen zu steigern.

Isilon-Anwender aus Krebsforschung und Satellitenbildauswertung

Kern des Isilon-Events waren neben der Vorstellung der Neuerungen von OneFS 8.0 auch zwei spannende Anwendercases, bei denen Komponenten aus EMCs Isilon-Portfolio zum Einsatz kommen. Deswegen gehörte die Bühne in der Münchner SkyLounge zunächst Matthias Müller, Account Manager bei der Hexagon Safety & Infrastructure. Müller stellte sein Projekt "Realisierung eines Archivs für hochauflösende Satellitenbilder" vor, bei dem Isilon-Komponenten (X-410 und NL-410) als Storage unter der Hexgon-Data-Management-Lösung "Apollo" arbeiten. Kern des Projekts ist die performanceschonende Bereitstellung hochauflösender Satellitenbilder. Die besonderen Herausforderungen, vor denen man bei der Hexagon stand, waren zum einen die Datenübertragungsraten und zum anderen die Nutzung des IPv6-Protokolls als Anforderung der internen IT. Um diesen Punkt zu adressieren, trat Hexagon einem EMC-Beta-Programm ("Riptide") bei und konnte so während der Beta-Phase die IPv6-Integration erfolgreich umsetzen.

Etwa 150 Teilnehmer konnte EMC in die Münchner SkyLounge locken.
Etwa 150 Teilnehmer konnte EMC in die Münchner SkyLounge locken.
Foto: Joachim Wendler

Der zweite Anwendervortrag des Nachmittags war etwas anders gelagert: Jürgen Eils, der am Deutschen Krebsforschungszentrum (kurz DKFZ) für Data Management and Genomics IT verantwortlich ist, präsentierte den Teilnehmern des Isilon Tags die beeindruckende Arbeit, die am DKFZ in Sachen Genomsequenzierung unter mithilfe von Big Data Analytics geleistet wird. Das DKFZ sticht dabei in Kooperation mit dem Heidelberger Uniklinikum (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen) als international anerkannter Forschungsstandort mit umfassenden Data-Management-Infrastrukturen heraus. Das Ziel des Gennomsequenzierungsprojekts ist es, ein verständliches Bild von genomischen, transkriptomischen und epigenomischen Veränderungen in 50 unterschiedlichen Tumor-Typen und Subtypen zu schaffen - mit Hilfe leistungsstarker Big-Data-Lösungen. Im Zuge dieses Projekts setzt das DKFZ auf verschiedene EMC-Storage-Produkte und Software, beispielsweise X410 oder NL400 Lösungen.

Wie es mit EMCs Isilon Portfolio weitergeht

Ein Lebkuchenherz gab es für die Teilnehmer als Wegzehrung.
Ein Lebkuchenherz gab es für die Teilnehmer als Wegzehrung.
Foto: Joachim Wendler

Am Ende einer gelungenen Veranstaltung präsentierte David Noy, der als VP Product Management die EMC Isilon Produktpalette verantwortet, den interessierten Teilnehmern noch ein ausführliches Outline der Isilon-Produkt-Roadmap für die kommenden 24 Monate. Im Fokus steht dabei für den Speicherspezialisten vor allem die kontinuierliche Weiterentwicklung seiner Soft- und Hardware-Produkte - beispielsweise durch eine verbesserte Anbindung von Hadoop (vor allem vor dem Hintergrund von Enterprise data lake platforms) oder verbesserte Analytics-Integration.

Nach einer kurzen Q&A-Session, bei der die Teilnehmer ihre drängendsten Fragen rund um die Islion-Produkte loswerden konnten, blieb schließlich beim Flying Buffet noch reichlich Zeit und Raum zum Networking unter den Teilnehmern - ein sprichwörtlich "herzlicher" Abschiedsgruß des Veranstalters inklusive.