HMI 2017

EdgeX-Foundry-Projekt will IoT vereinheitlichen

25.04.2017
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
Die Linux Foundation hat auf der Hannover Messe Industrie das EdgeX-Foundry-Projekt angekündigt. An dem Projekt nehmen mehr als 50 namhafte Unternehmen teil, die gemeinsam ein offenes und einheitliches Framework für das IoT-Edge-Computing entwickeln wollen.
Mit EdgeX Foundry will die Linux Foundation eine einheitliche und offene IoT-Edge-Computing-Plattform schaffen.
Mit EdgeX Foundry will die Linux Foundation eine einheitliche und offene IoT-Edge-Computing-Plattform schaffen.

Das von der Linux Foundation initiierte Open-Source-Projekt EdgeX Foundry hat sich zur Aufgabe gestellt, ein offenes Ökosystem für interoperable Komponenten wie etwa für Sensoren zu schaffen, um damit die Entwicklung von Enterprise- und Industrie-IoT-Lösungen zu vereinfachen und gleichzeitig zu beschleunigen. Als Grundlage hierfür soll ein einheitliches Framework für IoT-Edge-Computing fungieren, das unabhängig von irgendeiner Hardware oder einem Betriebssystem sowie einer Kombination von Anwendungsumgebungen arbeiten kann.

Viele Firmen haben bereits erkannt, das IoT einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung eines Unternehmens leisten kann, in dem es zum Beispiel die Effizienz in Verbindung mit Automatisierung und Analytik der Produktion steigern kann. Allerdings steckt IoT noch in den Kinderschuhen und der Markt für IoT-Lösungen ist zurzeit unüberschaubar. Das macht die Suche nach einer für das Unternehmen geeigneten Lösung problematisch.

Die EdgeX-Foundry-Architektur im Detail.
Die EdgeX-Foundry-Architektur im Detail.

Laut Linux Foundation hemmt die starke Fragmentierung des IoT-Marktes und die damit verbundene Komplexität sowie ein Fehlen eines gemeinsamen IoT-Lösungsrahmens das potenzielle Marktwachstum in diesem Bereich. EdgeX soll diese Hindernisse aus dem Weg räumen, indem es einfach und schnell passende IoT-Edge-Lösungen erstellt und zudem die Flexibilität bietet, sich auf veränderte Geschäftsanforderungen anzugleichen. "Der Erfolg im Internet der Dinge ist abhängig von einem gesunden Ökosystem, das Interoperabilität liefert und so die digitale Transformation vorantreiben kann", sagt Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation.

Nach einer Gartner-Studie werden bis 2020 weltweit mehr als 20.4 Milliarden Geräte wie Computer, Smartphones, Steuerungssysteme aber auch Sensoren miteinander vernetzt sein. Um die riesigen Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten, ist eine Edge Computing-Lösung die erste Wahl. Das bedeutet, dass ein lokales Gateway die Daten sammelt, zur Weiterverarbeitung aufbereitet und an eine ortsgebundene Computing-Einheit übergibt. Dort werden die Informationen für eine Entscheidungsfindung in Echtzeit analysiert. So lassen sich die so gewonnen Ergebnisse direkt in den Produktionsprozess zum Beispiel zur Produktoptimierung, in die prädiktive Instandhaltung oder in die Gebäudeautomation umsetzen. Von der offenen IoT-Plattform sollen sowohl Endkunden, Hardware-Hersteller, unabhängige Software-Anbieter als auch Sensor- und Komponentenhersteller sowie Systemintegratoren profitieren.

Erste Live-Demonstrationen der EdgeX-Plattform können Messebesucher im Dell Technologies Kiosk im Industrial Internet Consortium Pavilion (Halle 8, Stand C24) sehen.