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eco-Verband schiebt Blockchain-Standards an

28.08.2020
Gemeinsam mit Partnern entwickelt der Internet-Verband eco ein Blockchain Governance Framework. Interessierte sind eingeladen, sich als Konsortialpartner anzuschließen.

Der eco - Verband der Internetwirtschaft e. V. und das Institut für Internet-Sicherheit if(is) der Westfälischen Hochschule sind gemeinsam mit fünf weiteren Partnern dabei, Standards für geschäftlich genutzte Konsortial-Blockchains zu entwickeln. Ziel ist es, ein Governance Framework zu schaffen, das ein Rahmenwerk zur Implementierung von Steuerungsmechanismen für eine Konsortial-Blockchain darstellen soll, sagt eco-Vorstandsmitglied Norbert Pohlmann, der auch das Institut leitet.

Bislang hat die Blockchain-Technologie noch nicht die hochgesteckten Erwartungen vieler Anwender erfüllt. Jetzt können die Unternehmen selbst daran mitarbeiten, dass der Unternehmenseinsatz zu einer realistischen Option wird.
Bislang hat die Blockchain-Technologie noch nicht die hochgesteckten Erwartungen vieler Anwender erfüllt. Jetzt können die Unternehmen selbst daran mitarbeiten, dass der Unternehmenseinsatz zu einer realistischen Option wird.
Foto: buffaloboy - shutterstock.com

Gemeinsam definieren die Blockchain-Experten derzeit Prozesse, die zu einer vertrauenswürdigen Blockchain führen sollen. Das reicht von der Ausgestaltung der einzelnen Knoten und der Entscheidung für kryptographische Verfahren über Update-Regeln bis hin zu Details der Zusammenarbeit der Konsortialpartner.

Erste Ergebnisse Ende November

Das eco Blockchain Governance Framework (eBGF) soll am 25. November 2020 in einer ersten Version veröffentlicht und dann regelmäßig aktualisiert werden. Die Initiatoren hoffen, damit einen Standard für den Betrieb von sicheren und vertrauenswürdigen Blockchain-Infrastrukturen zu setzen. Man wolle ein Instrument schaffen, das eine breite Palette von Vertrauensdiensten in der digitalisierten Welt ermögliche. Denkbar sei künftig etwa die Blockchain-basierte Zertifizierung von Dokumenten oder auch die Vergabe von Zeitstempeln, Berechtigungen und Bescheinigungen.

Laut Pohlmann fehlt es am Markt noch an Standards für konsortialbetriebene Blockchains. Dabei ähnelten sich die Herausforderungen und Problemstellungen rund um technische Governance und den Betrieb des Netzwerks sehr oft. Das gilt etwa für Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit, das Organisieren von Backups und Monitoring der Knoten oder das Updaten von Software und Konfiguration. Weitere Fragen beträfen die Definition von Ressourcen für die Schaffung von Redundanz.

Am eBGF mitarbeiten und übergreifende Standards entwickeln, wollen zunächst folgende Unternehmen und Institutionen:

"Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an diesem Prozess zu beteiligen", sagt Kevin Wittek, der als Blockchain Research Group Leader das Projekt am Institut für Internetsicherheit betreut. Es gebe auch ein großes internationales Interesse an konsortialen Blockchain-Lösungen. "Gemeinsam mit unseren Partnern schaffen wir die Standards für eine vertrauenswürdige und souveräne Blockchain in Deutschland und Europa", so Wittek.

Das Konsortium ist offen für Unternehmen und Organisationen, die Teil des Vertrauensnetzwerks werden möchten. Interessenten können sich über blockchain@eco.de an die Arbeitsgruppe wenden, weitere Informationen sollen im GitHub-Projekt für des eBGF hinterlegt werden. (hv)