CIO des Jahres

CIO des Jahres 2017 – Großunternehmen – Top 10

Dräger-CIO Homolla formt 300 Einzelspieler zum Team

23.11.2017
Von 
Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Durch einheitliche Prozesse und interne Collaboration hat Andreas Homolla, CIO von Dräger, seine global verteilte IT-Mannschaft zu einer Community zusammengeführt. Die Jury des "CIO des Jahres 2017" honoriert dies mit einem Platz unter den Top 10.

Wie verwandelt man eine über zahlreiche lokale Büros weltweit verteilte IT-Abteilung in eine globale Organisation mit einheitlichen Prozessen und einem starken Wir-Ge­fühl? Durch einen "Global IT Footprint". So heißt das Projekt bei Dräger, mit dem CIO Andreas Homolla seinen Fuß in die Tür der Top 10 beim "CIO des Jahres" setzte. Sein Ziel beim Lübecker Medizin- und Sicherheitstechni­ker: schnellere und effektivere Zusammenarbeit der 300 IT-Kollegen an den weltweit 38 IT-Standorten.

Andreas Homolla, Dräger, gehört zu den besten Konzern-CIOs 2017.
Andreas Homolla, Dräger, gehört zu den besten Konzern-CIOs 2017.
Foto: Drägerwerk

2014 begann Homolla, mit dem Global IT Footprint Ernst zu machen. Seine erste große Herausforderung war der weltweite Rollout von ERP- und CRM-Systemen. Unter­schiedliche Hardware, verschiedene Betriebssysteme, un­einheitliche Vorgehensweisen machten dem CIO klar, dass das Unternehmen mit seinen mehr als 13.000 Mitarbeitern einheitliche IT-Strukturen brauchte.

Kernteam mit zehn Kollegen

Mit einem Kernteam von zehn Kollegen arbeitete Homolla bis 2016 an dem Projekt. Zunächst gründete er IT Compe­tence Centers. Bei ihnen liegt die End-to-End-Verantwor­tung für Governance, Betrieb und die lokalen Aufgaben in Sachen CRM, ERP, PLM und Infrastructure Operation (IO). Homolla stellte diesen Competence Centers je zwei Hubs in den sechs Dräger-Regionen an die Seite, eines für die Anwendungen und eines für IO. Unterstützung erhiel­ten sie außerdem durch das cross-funktionale und überre­gionale Governance-Team.

Homolla betont gern, dass die zehn Kollegen nur das Kernteam bildeten. Faktisch bezog er seine gesamte IT-Mannschaft ein. Er trommelte das global verteilte Team zusammen, damit sich die Leute Face-to-Face kennenlernten. Seine These: Ist erstmal ein "Wir-Gefühl" entstanden, gehen sie im Gleichschritt voran. Dann kön­nen viele Dinge auch virtuell über die interne Collaboration-Plattform weitergetrieben werden.

Für CIO Andreas Homolla war neben effizienten Strukturen bei Dräger vor allem wichtig, dass das globale IT-Team zu einer Einheit wurde.
Für CIO Andreas Homolla war neben effizienten Strukturen bei Dräger vor allem wichtig, dass das globale IT-Team zu einer Einheit wurde.
Foto: Drägerwerk

Das Projekt kam ins Laufen und erreichte einen Meilen­stein mit dem Rollout des "Global Dräger Client" auf mehr als 95 Prozent aller Office-PCs. Dieser erleichtert den Rollout von Anwendungen erheblich und verkürzt die Time-to-Market. Als besonders geschäftskritisch bezeich­net Homolla die weltweite Konsolidierung der SAP-Syste­me. Zurzeit führt der CIO Office 365 als neue Collaboration-Plattform ein.

Homollas Global IT Footprint hat sich als voller Erfolg er­wiesen. Neben den effizienteren und flexibleren Struktu­ren sieht der CIO den Return on Investment (ROI) vor al­lem im engen Netzwerk, zu dem sein Team geworden ist, und dem "Community Spirit."