Freiberufler-Index

Digitalisierung treibt Stundensätze hoch

10.05.2017
Von 
Susanne Köppler ist nach einigen Jahren als Praktikantin und freie Mitarbeiterin in den Redaktionen des IDG Medienhauses nun als Content Managerin Events für die inhaltliche Ausgestaltung der Channel- und C-Level-Events bei IDG verantwortlich.
Gleich um 14,5 Prozent auf 150 Punkte im Vergleich zum Vorjahresquartal und um zwölf Prozent gegenüber dem Vorquartal stieg der Geco-Index für IT-Freiberufler im ersten Quartal 2017. Zum Leidwesen der CIOs ziehen auch die Stundensätze an.
  • Digitalisierung führt zu längeren Projektlaufzeiten.
  • Stundensätze von Technikern steigen deutlich an.
  • Beraterhonorare verzeichnen einen moderaten Anstieg.

Mit einem Wert von 138 Punkten sind die Technikerstundensätze gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal um 23 Prozent und gegenüber dem Vorquartal um 22 Prozent angewachsen. Geco-Geschäftsführer Günter Hilger erklärt die steigenden Honorare der Spezialisten damit, dass "das Thema Industrie 4.0 langsam Fahrt aufnimmt". Darüber hinaus würden sich Mittelständler und Produktionsfirmen zunehmend die Digitalisierung auf die Fahnen schreiben und seien dabei auf externe Hilfe angewiesen. CIOs müssen daher mehr Budget für die Stundensätze einplanen.

Für Freiberufler ist die Auftragslage dank komplexer Digitalisierungsprojekte derzeit sehr gut.
Für Freiberufler ist die Auftragslage dank komplexer Digitalisierungsprojekte derzeit sehr gut.
Foto: Duncan Andison - shutterstock.com

Die Beraterhonorare sind hingegen eher moderat gewachsen. So liegt der Consulting-Stundensatz mit 131 Punkten gegenüber dem Referenzquartal 2016 um sieben Prozent höher und um zwei Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Projektlaufzeiten nehmen wieder zu

Nach dem leichten Einbruch der Projektlaufzeiten im dritten Quartal 2016 ist seither ein stetiger Anstieg zu verzeichnen. Mit 214 Punkten erreicht dieser Index den höchsten Wert der letzten Jahre, das entspricht einem Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorquartal und gar 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Ein Grund für diese Zunahme ist laut Hilger die Komplexität der Projekte, die im Zuge der digitalen Transformation mehr Ressourcen benötigen.

Alle vier Bewertungskategorien haben im GECO-Freiberufler-Index im ersten Quartal 2017 Zuwächse verzeichnet.
Alle vier Bewertungskategorien haben im GECO-Freiberufler-Index im ersten Quartal 2017 Zuwächse verzeichnet.
Foto: GECO Index

Projektanfragen drehen ins Plus

Mit den Projektanfragen sieht es ähnlich aus wie bei den Projektlaufzeiten. Im zweiten Quartal 2016 war ein Rückgang der Anfragen auf 99 Punkte zu verzeichnen, im dritten ging es dann wieder hoch auf 106 Punkte. Im ersten Quartal dieses Jahres beträgt der Wert 116 Punkte, was einem Plus von 10,5 Prozent gegenüber dem Referenzquartal 2016 ausmacht und acht Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Der Geco-Freiberufler-Index wird quartalsweise von der Geco AG in Hamburg erhoben. Der Index vergleicht die einzelnen Quartale des aktuellen Geschäftsjahres mit den vergleichbaren Zeiträumen der vorangegangenen Jahre. Die Grundlage der neuen Berechnungen bildet das Geschäftsjahr 2009 (Basis = 100). Der Index setzt sich aus den vier Werten Berater-, Technikerstundensatz, Projektlaufzeiten und Projektanfragen zusammen.