Wenige Unternehmen migrieren komplett in die Cloud. Meist fahren SAP-Anwender gleichzeitig, das heißt, existieren Cloud- und On Premise-Applikationen existieren nebeneinander. Wie Entscheider diese hybriden Welten managen, zeigt ein Webcast der Computerwoche. Thomas Herrmann, Business Development Manager SAP bei NetApp, und Volker Sommer, Principal Business Developer bei Fujitsu, diskutieren mit Fachjournalist Sven Hansel.
"In den Kundengesprächen wird deutlich, wie viele Unternehmen im Umbruch stecken", sagt Sommer. Herrmann ergänzt: "Die klassische IT - On Premis also - reicht nicht mehr aus. Ganze Businessprozesse müssen neu modelliert werden." Wie Sommer beobachtet, werden neue Themen oft in der Cloud entwickelt. Diese im Produktivbetrieb wieder sauber ins Unternehmen zu führen, ist allerdings "nicht ganz trivial". Wichtig ist beiden Experten, dass dem Kunden für unterschiedliche Szenarien unterschiedliche Cloud-Anbieter bereitstehen. Dazu Herrmann: "Die Leute wollen wechseln!" Wichtig ist zum Beispiel, dass Service Levels on Demand verändert werden können.
Hybrid Data Center Manager und Data Fabric-Ansatz
Die Grundidee des hybridem DataCenter schildert Sommer so: "Wir haben ein Rechenzentrum, das wir betrachten, und darin kann jeder Service laufen. Dafür gibt es zwei wichtige Komponenten: den Hybrid Data Center Manager und den Data Fabric-Ansatz." Das macht es möglich, Workloads von on Premise in die Cloud verschieben und wieder zurück. Automatische Systemreplikationen sorgen für Hochverfügbarkeit. Als Use Case formuliert, klingt das wie folgt: "Wenn ich kein zweites Rechenzentrum habe, kann ich das in die Cloud legen."
Obwohl viele Firmen noch zögern im praktischen Umgang mit der Cloud, wollen sie bereits jetzt eine Infrastruktur haben, die Cloud-ready ist, beobachten beide Experten. Viele Anwender beginnen damit, Backups in die Cloud zu verlagern. "Dann bekommt man schon mal ein Gefühl dafür", erklärt Sommer. Nicht jeder will gleich sein Core-SAP-System in die Cloud geben. Ein weiteres Beispiel sind Startup-Ideen innerhalb des Unternehmens, die ebenfalls in die Cloud geschoben werden.
"Und wie sieht es mit der Kosten-Transparenz aus?", will Moderator Hansel wissen. Dafür gibt es Billing-Mechanismen, die deutlich machen, wo welche Kosten verbraucht werden. Stichwort Kosten: "Ich muss skalieren können, das heißt, klein anfangen und bei Bedarf Services dazu buchen", fügt Herrmann an. So können etwa Abrechnungssysteme, die nur zwei Tage im Monat laufen, für den Rest des Monats stillgelegt werden.
Künftige Szenarien drehen sich um das IoT
Wie gehen die Experten praktisch vor? "Wir sehen uns die Dinge gemeinsam mit dem Kunden an und entscheiden, wie die ersten Schritte aussehen", sagt Herrmann. Wichtig ist, die gesamte Infrastruktur zu betrachten und mit dem Kunden die Architekturkonzepte dahinter festzulegen. "Das Ganze kann bis zum SAP-Betrieb gehen, die Kunden wollen solche Managed Services, weil die Skills knapp sind", beobachtet Herrmann.
Künftige Szenarien werden sich beispielsweise um das Internet der Dinge (IoT) drehen, so die Experten weiter. Hier müssen dem SAP-System Sensordaten bereitgestellt werden. Zusammenfassend lässt sich sagen: es geht von der reaktiven hin zu einer proaktiven IT, es geht um Transparenz von Funktionaliät und Kosten, und es geht um ein einfacheres Management. Dazu Sommer: "Automatisierung ist hier der Schlüssel!"