Der digitale Wandel ist in allen Wirtschaftszweigen omnipräsent. In der produzierenden Industrie etwa gehen laut "Digital Business Readiness"-Studie von Crisp Research 70 Prozent der Unternehmen davon aus, dass ihr Geschäft stark oder sehr stark von den Veränderungen betroffen ist. Auch andere Branchen haben das erkannt und wollen in größtmöglichem Maße von den Vorteilen des Wandels profitieren. In der Realität trauen sie sich allerdings noch zu selten zu, die Optionen, die die IT der nächsten Generation ihnen bietet, zu bewerten und auf das eigene Geschäft zu übertragen.
An den Investitionen der Unternehmen in die IT-Infrastruktur lässt sich der Wille zur technologischen Modernisierung ablesen. Statt wie üblich knapp 80 Prozent des IT-Budgets in den Erhalt bestehender Strukturen und 20 Prozent in neue Technologien zu investieren, verschiebt sich nun das Verhältnis: Ganze 30 Prozent fließen laut aktueller Studie jetzt in eine modernere Infrastruktur. Oftmals geschieht das aber mehr nach Gutdünken und nicht etwa auf Basis einer eingehenden Prüfung. Mehr als die Hälfte der Unternehmen hat nämlich keine funktionierende Digitalstrategie.
Digitaler Anführer mit Vision gesucht
Woran liegt es, dass ein Großteil der Unternehmen noch keine Digitalstrategie implementiert hat, obwohl die Digitalisierung branchenübergreifend einen solch bedeutenden Einfluss auf die Geschäftsstrategie hat? Obwohl in aller Munde, fehlt in vielen Unternehmen noch der visionäre CIO, der CEO mit Digital-Kompetenzen, der Digital Leader. Seine Aufgabe wäre es, die starke Abhängigkeit zwischen Geschäftserfolg und dem Einsatz von IT-Architekturen der nächsten Generation in die richtigen Bahnen zu lenken.
Dabei ist nicht allein die IT-Expertise entscheidend. Ganze 55 Prozent der deutschen Unternehmen wollen "die IT" als Vordenker und Visionär. Der Digital Leader muss aktives Bindeglied zwischenDigitaler Transformation und strategischem Management werden. Dafür benötigt er mehr Zeit, die er in den Austausch mit der Unternehmensführung und den Kunden investieren kann. Er darf dabei aber nicht Einzelkämpfer bleiben.
Natürlich ist auch weiterhin die IT-Abteilung für die Bereitstellung passender Technologien und Infrastrukturen verantwortlich. Aber auch alle anderen Abteilungen müssen ihre Prozesse überdenken und mit den IT-Experten die optimalen Lösungen anstreben. Ob im Marketing, im Vertrieb, im Controlling, in der Fertigung oder in der Personalabteilung - der Digital Leader stellt das Existierende auf strategischer, operativer und prozessualer Ebene infrage und fördert transversale Strukturen, um Mitarbeiter- und Kundenwünsche mit den technischen Möglichkeiten in Einklang bringen zu können.
- Arbeiten von zu Hause aus
Im Arbeitsalltag wollen deutsche Entscheider ihre Mitarbeiter lieber im Büro sitzen sehen, als sie ins Home Office zu schicken. Das zeigt eine Studie des Branchenverbandes Bitkom mit dem Titel „Digitalisierung der Arbeitswelt“. Rund 1.500 Geschäftsführer und Personalentscheider verschiedenster Branchen haben daran teilgenommen. - Anwesenheit ist oft Pflicht
In drei Vierteln der Unternehmen (75 Prozent) besteht nach wie vor Anwesenheitspflicht für alle Mitarbeiter. - Bedeutung des Büroarbeitsplatzes
Sieben von zehn Befragten sind denn auch davon überzeugt, dass der klassische Büroarbeitsplatz in seiner Bedeutung konstant bleiben wird. - Home Office nicht vorgesehen
Hier haben die Autoren der Umfrage nach den Gründen geforscht. Fazit: Knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) erklären, die Arbeit vom Home Office aus sei "generell nicht vorgesehen". - Künftig mehr Freie
Ohne eine Flexibilisierung der Arbeitsplatzstrukturen wird es aber nicht gehen. Denn 31 Prozent der Befragten wollen künftig stärker als bisher mit freien Mitarbeitern kooperieren. - Vorteile externer Spezialisten
In solche Kooperationen setzen die Befragten große Erwartungen. 73 Prozent erwarten, dass das Innovationstempo steigt. 67 Prozent freuen sich auf einen interessanteren Arbeitsalltag. - Chancen der Digitalisierung
Grundsätzlich schreiben die Befragten der Digitalisierung große Vorteile zu.
Digitalisierung in jedem Maßstab
Vor allem die Kunden sind Treiber des digitalen Wandels, denn sie verlangen Lösungen und Angebote, die "State of the Art" sind. Das treibt auch die Unternehmen dazu, auf moderne Lösungen umzusteigen, mit denen sie im internationalen Wettbewerb bestehen können. Gerade IT-Dienstleister und Softwarehäuser sind deshalb gezwungen, ihre Innovationspotenziale auszuschöpfen und der Wirtschaft maßgeschneiderte Lösungen zu präsentieren.
Genau deshalb müssen auch kleinere Unternehmen angesichts des Wandels nicht verzagen - im Gegenteil! Mit verbrauchsbasierten Modellen, Software-as-a-Service und dem Assessment eines erfahrenen Partners können auch KMU das Optimum aus ihrer IT-Infrastruktur herausholen. Sie profitieren dabei von hoher Flexibilität und individuell ausgestalteten Dienstleistungen. Denn Prozesse, Strukturen und Netzwerke sind in jedem Unternehmen gewachsen und können nicht einfach 1:1 in der Cloud abgebildet oder um beliebige Kapazitäten erweitert werden.
Die komplette Auslagerung des technologischen Know-how ist dabei aber keine Option. Der digital kompetente Mitarbeiter spielt in Unternehmen eine entscheidende Rolle und ist nicht nur für die technologische Entwicklung, sondern auch für die von Geschäftsmodellen und -strategien verantwortlich. Den schon jetzt offensichtlichen Zusammenhang zwischen Digital Excellence und erfolgreicher Performance dürfen Unternehmen nicht unterschätzten. (bw)