Industrie 4.0

Die Digitalstrategie von SPIE

03.06.2019
Von 
Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
Der Multitechnik-Dienstleister SPIE entwickelte eine umfassende Digitalstrategie, um sich selbst und seine Kundenservices zu modernisieren.

Bereits 2017 wurde der Multitechnik-Dienstleister SPIE für sein Field-Service-Management-Projekt mit einem Digital Leader Award ausgezeichnet. Damals begann das Unternehmen seine umfassende Digitalisierungsstrategie umzusetzen. Es nutzt die aus der zunehmenden Vernetzung von Personen, Geräten und Unternehmen resultierenden neuen Möglichkeiten, um das Dienstleistungsportfolio auszubauen und zu verbessern.

Egmont Foth, CIO, CTO und Mitglied der Geschäftsleitung von SPIE Deutschland & Zentraleuropa: "Unsere Kunden erwarten von uns, dass wir zukunftsfähige Lösungen bieten und möchten in vielen Fällen mit uns gemeinsam ihre digitale Transformation durchführen, darum teilen wir unser Digitalisierungs-Know-how mit ihnen."
Egmont Foth, CIO, CTO und Mitglied der Geschäftsleitung von SPIE Deutschland & Zentraleuropa: "Unsere Kunden erwarten von uns, dass wir zukunftsfähige Lösungen bieten und möchten in vielen Fällen mit uns gemeinsam ihre digitale Transformation durchführen, darum teilen wir unser Digitalisierungs-Know-how mit ihnen."
Foto: SPIE

Mit Datenanalysen werden vorbeugende Wartungen zum optimalen Zeitpunkt ermöglicht und Softwareroboter reduzieren aufwändige manuelle Dateneingaben in Systemen. Mobile Lösungen ermöglichen das papierlose Arbeiten beim Kunden oder auf Baustellen. In Digital Twins verschmelzen digitale und physische Welten. So entstehen vernetze, intelligente Gebäude und Anlagen.

Förderung, Initiativen und ein digitales Ökosystem

In diesen Transformationsprozess wurde jede Organisationseinheit miteinbezogen. Zu den vielfältigen, gestarteten Initiativen gehört, dass SPIE seit 2018 als Mitglied in der ARENA2036, der Forschungsfabrik auf dem Campus der Universität Stuttgart, smarte Facility-Management-Prozesse erprobt. Zeitgleich erarbeitete SPIE in Workshops mehr als 20 Anwendungsfälle für neue Technologien, die in Proof of Concepts erprobt und anschließend ausgerollt werden.

Innerhalb des Unternehmens wird der Transformationsprozess als Vorstandsthema verfolgt. Zudem ist er in den jährlichen Aktivitätenplänen aller Führungskräfte berücksichtigt und wird durch ein Digitalkomitee aktiv gefördert.

Als Grundlage baute SPIE ein digitales Ökosystem auf. Es umfasst:

  • skalierbare, cloudbasierte und mobile Lösungen;

  • eine digitale Identität für jeden Mitarbeiter;

  • digitale Arbeitsplätze;

  • ein Digitalization Competence Center;

  • ein Digitalization Lab für den Aufbau und Test von Prototypen;

  • Maßnahmen zur Sicherstellung des Digital Trust;

  • ein Multiplikatorenprogramm;

  • Digitalisierungs-Partnerschaften.

So sieht SPIE sich in der digitalen Welt.
So sieht SPIE sich in der digitalen Welt.
Foto: SPIE

Harmonisierung der IT-Landschaft und erste Ergebnisse der digitalen Transformation

Gleichzeitig mit der digitalen Transformation modernisiert und harmonisiert SPIE die durch Zukäufe gewachsene IT-Landschaft des Unternehmens. Die Ziele der digitalen Transformation im für 2018 erstellten Action-Plan wurden vollständig erreicht. Dazu zählten unter anderem:

  • Customer Experience - Initiierung und Förderung der Transformation der Kundenservices unter anderem durch IoT- und VR/AR-Einsatz, mobile Apps, Cloud-Dienste und KI-Analysen für Kundenanlagen;

  • Effiziente Administration - Template-basierte Implementierung von SAP S/4 HANA in mehreren Gesellschaften, Geschäftsprozessverbesserungen auf allen Führungsebenen.

Die Herausforderungen

Innovative Lösungen testet SPIE bevorzugt in der ARENA2036. Sind sie erfolgreich, werden sie im operativen Geschäft eingesetzt.

Zu den Herausforderungen bei der Einführung gehören der Know-how-Aufbau und die Integration digitaler Lösungen in vorhandene Umgebungen. Für KI-Analysen sind ausreichende Datenmengen zu erfassen. Wechselnde Standorte mobiler Einrichtungen in Gebäuden erfordern neue Mechanismen wie eine Indoor-Lokalisierung. Dabei kommen entweder Sensoren zum Einsatz oder die Gebäude mit ihren Einrichtungen müssen regelmäßig gescannt werden.