Das Windows System Control Center (WSCC) ist eine reinrassige Tool-Sammlung, die vor allem für erfahrene PC-Profis und Netzwerk-Administratoren interessant ist. Denn im Gegensatz zu den populären Programmsammlungen Portable Apps Suite, Lupo Pen Suite und Liberkey umfasst das WSCC keine Produktivanwendungen wie Webbrowser, Office-Software oder Multimedia-Programme.
Das Windows System Control Center vereint die Tools von Microsoft Sysinternals und Nirsoft unter einer gemeinsamen Bedienoberfläche und bindet auch einige Windows-Bordwerkzeuge mit ein. Die Tools sind in der WSCC-Menüoberfläche in entsprechenden Rubriken sortiert. Die Programme selbst sind beim erstmaligen WSCC-Start noch nicht enthalten. Sie lassen sich bei bestehender Internetverbindung in einem Live-Modus starten oder mittels Software-Manager herunterladen und automatisch in die Menüoberfläche einbinden.
Installation auf USB-Stick
Um das Windows System Control Center auf einem USB-Stick zu installieren, entpacken Sie die Datei "wscc.zip" auf dem Speicherstick. Öffnen Sie den Windows-Explorer und wechseln Sie auf dem USB-Stick in das WSCC-Verzeichnis. Doppelklicken Sie die Datei "wscc.exe". In der Oberfläche kontrollieren Sie unter "Options" im Register "Software" die Speicherpfade, die relativ auf den USB-Stick verweisen sollten - also nach dem Muster ".\Sysinternals Suite\" und ".\NirSoft Utilities\". Falls Sie die 64-Bit-Versionen der Tools verwenden wollen, setzen Sie im Register "Network" ein Häkchen vor dieser Option. Klicks auf "Updates" und "Install" starten den Download der Tools.
Hinweis: Einige Antivirenprogramme vermuten, dass es sich bei den systemnahen Tools, mit denen sich unter anderem Passwörter retten lassen, um Schadsoftware handelt. Dem ist aber nicht so. Entsprechende Warnhinweise können Sie ignorieren.
Bedienung des WSCC
Die Navigation durch die einzelnen Rubriken ist nicht sonderlich kompliziert. Allerdings sind einige Aspekte zu beachten. Es empfiehlt sich, WSCC immer mit Administratorrechten zu starten. Dazu klicken Sie die Datei wscc.exe mit der rechten Maustaste an und wählen dann aus dem Kontextmenü "Eigenschaften". Dort wechseln Sie zu "Kompatibilität" und setzen ein Häkchen bei "Programm als Administrator ausführen". Schließen Sie den Dialog.
Um das WSCC ohne Umweg über den Windows-Explorer starten zu können, empfiehlt es sich, eine Desktop-Verknüpfung zur Datei wscc.exe anzulegen. Dazu öffnen Sie das WSCC-Verzeichnis im Windows-Explorer und klicken mit der rechten Maustaste auf die EXE-Datei. Im Kontextmenü wählen Sie "Senden an, Verknüpfung erstellen (Desktop).
Der Aufbau der Bedienoberfläche ist übersichtlich. In der linken Spalte sind die Tools nach Herstellern geordnet in drei Rubriken eingeteilt: "Sysinternals Suite", "NirSoft Utilities" und "Windows Utilities". Doppelklicken Sie auf einen dieser Einträge, klappt die Liste der Unterrubriken auf. Bei "Systinternals Suite" sind das "File and Disk", "Network", "Process", "Security", "System Information" und "Miscellaneous". Die in die jeweilige Unterrubrik einsortierten Tools zeigt WSCC inklusive Kurzbeschreibung im Hauptfenster an. Möchten Sie die standardmäßige Darstellung "Software List View" des Windows System Control Center nicht, können Sie sie in den Einstellungen anpassen. Neben der Standardeinstellung "Details" lassen sich die Tools auch ohne Programmbeschreibungen ("Icons") oder in Listenform ("Report") anzeigen.
Die Hilfedateien einiger Tools sind ebenfalls mit an Bord. Ob zu einem Programm weitere Informationen verfügbar sind, erkennen Sie am blauen Hilfe-Icon, das neben der Start-Schaltfläche des jeweiligen Tools platziert ist.
Aktualisierungen laden: Der vollständig in das Windows System Control Center integrierte Update-Manager findet neue beziehungsweise aktualisierte Tools von Nirsoft und Sysinternals und pflegt diese nach einem Download automatisch ein.
Programme des WSCC starten
Klicken Sie sich durch die einzelnen Rubriken und starten Sie Programme. Um nach einer Funktion oder einem Programm zu suchen, nutzen Sie am besten das Suchfeld rechts oben in der WSCC-Oberfläche. Wenn Sie dort etwa als Suchbegriff "driver" eingeben, erhalten Sie eine Liste mit den Programmen, die sich mit Treibern beschäftigen. Dazu gehören etwa die Tools Driver View, Servi Win und InstalledDriverList. Das gewünschte Tool starten Sie dann per Mausklick auf den entsprechenden Button. Oft benutzte Programme lassen sich mit einem Klick der rechten Maustaste und der Auswahl "Add to Favorites" in den Favoriten-Ordner eintragen, wo sie schneller zu finden sind. Über das Kontextmenü der rechten Maustaste gelangen Sie auch zu den Eigenschaften der Programme und können etwa bei Kommandozeilen-Tools feste Laufzeitparameter setzen.
Die wichtigsten Tools des WSCC
Autoruns ist eine Alternative zum Windows- internen Autostart-Konfigurationsmenü. Wenn Windows startet, starten gleichzeitig etliche Programme und Routinen mit. Mit Autoruns starten Sie nur das, was Sie wirklich brauchen. Mithilfe eines Häkchens entscheiden Sie, welche Anwendung beim nächsten Windows-Start ausgeführt werden soll.
Driver View zeigt eine Liste aller auf Ihrem System installierten Gerätetreiber an. Darüber hinaus liefert die Freeware noch Angaben über Versionsnummer, Produktname, Beschreibungen und Pfad der einzelnen Treiber. Ein rechter Mausklick auf eine Zeile öffnet ein Kontextmenü, über das Sie etwa ein Fenster mit den Dateieigenschaften des gewählten Treibers aufrufen oder eine Google-Suche starten.
Process Explorer zeigt Prozesse in einem Fenster und darunter weitere Details zum aktuellen Prozess an, etwa den aktuellen Zugriff auf Verzeichnisse. Das Tool enthält wesentlich mehr Infos als der Taskmanager in Windows. Wenn Sie auf die Messfenster im oberen Bereich klicken, blendet der Process Explorer ein Systeminformationsfenster ein, das ähnliche Informationen enthält wie der Taskmanager, diese aber viel umfangreicher auf verschiedenen Registerkarten darstellt. Über "Options\Replace Task Manager" können Sie den Standard-Taskmanager in Windows ersetzen.
CurrProcess zeigt alle aktuell ausgeführten Prozesse unter Windows mitsamt zahlreicher Details auf. Zusätzlich listet das Programm die vom Betriebssystem selbst und von Anwendungen geladenen Module (DLL-Dateien) auf.
DevManView ist eine gute Alternative zum Geräte-Manager von Windows. Das kostenlose Tool zeigt ihnen nach dem Start und kurzer Systemanalyse eine komplette Liste der im Computer verbauten und in Windows installierten Hardware an. Zudem ist auch das Verwalten der Hardware sowie das Aktivieren und Deaktivieren einzelner Komponenten im Netzwerk möglich.
Servi Win listet alle unter Windows installierten Dienste auf und zeigt weit mehr Informationen als das Windows-eigene Snapin. Servi Win zeigt zusätzlich etwa Hersteller, Versionsnummer und Kurzbeschreibung. Treiber und Dienste lassen sich per Mausklick über das Kontextmenü oder über den Menüpunkt "Action" stoppen, starten, unterbrechen und fortsetzen. (PC-Welt)