Die Anzahl der Plattformen, die Marketer und PR-Verantwortliche nach relevanten Beiträgen und Meinungen durchsuchen ist groß: das gesamte Social Web, Online-News, Verbraucherportale und Online-Shops. Die beobachteten Begrifflichkeiten sind zudem äußerst unterschiedlich: eigene Produkte, die Marke, Mitglieder der Geschäftsführung, den Wettbewerb oder branchenrelevante Themen. Die entsprechenden Business Insights helfen nicht nur dabei die Kundenbedürfnisse, sondern auch aufkommende Trends frühzeitig zu erkennen. Um die wirklich relevanten Beiträge zu finden, gilt es jedoch einige Dinge zu beachten.
Das falsche Social Media Monitoring Tool
Der Markt für Social Media Monitoring Tools ist über die Jahre unübersichtlich geworden und die einzelnen Lösungen unterscheiden sich stark hinsichtlich Usability, Quellenabdeckung und ihres Fokus. Reine Self-Service-Lösungen überlassen dem Kunden das komplette Setup. Full-Service-Lösungen übernehmen diese Aufgabe, sind jedoch meist nicht in gleichem Maße individualisierbar. Auch bezogen auf das Thema automatisierte und qualitative Reportings nutzen die verschiedenen Lösungen unterschiedliche Herangehensweisen. Ebenso ist die Datenspeicherung relevant, denn um Trends identifizieren zu können, müssen die Daten auch rückwirkend abrufbar sein. Einige Tool-Anbieter limitieren die Suche jedoch auf die letzten 30 Tage, wodurch es unmöglich wird, Trends zu identifizieren.
Daher sollten sich Unternehmen bereits im Vorfeld ein detailliertes Anforderungsprofil erarbeiten. Je konkreter dieses ist, desto leichter fällt die Auswahl des richtigen Social Media Monitoring Tools. Individualisierbare Dashboards mit integrierter Reporting-Funktion können im Tool-Test zwar schön aussehen, sind jedoch für das operative Geschäft nicht zwingend von Nutzen. Ebenso spielt die Qualität der identifizierten Treffer eine Rolle. Automatisierte Stimmungserkennung stößt im Social Web schnell an ihre Grenzen und ist nur von Vorteil, wenn sehr große Datensätze ausgewertet werden. Wenn es jedoch um Datensätze kleiner als 10.000 geht, muss die Qualität der Aufbereitung deutlich höher sein. Oft bieten die Tool-Anbieter daher an, Beiträge komplett oder zumindest in Stichproben händisch von ihren Mitarbeitern analysieren zu lassen.
- Pizza kommt per #EasyOrder
Seit Mai 2015 können Domino's-Kunden die Lieferung ihrer Lieblingspizza per Twitter veranlassen – dazu posten sie ein "Pizza-Emoji" an @Dominos oder nutzen den Hashtag #EasyOrder. Mehr als jeder zweite Pizzafan nutzt das bereits. - "Blinde Vorbestellung" bei Taco Bell
Die amerikanische Fast-Food-Kette Taco Bell startete im vergangenen Februar die "blinde Vorbestellaktion" eines neuen Produkts. Um was es sich handelte, blieb geheim – sicher war nur, dass es sich online vorbestellen ließ und dann am 6. Februar zwischen 14 und 16 Uhr im lokalen Restaurant abgeholt werden konnte. Die Taco-Bell-Jünger kamen in Scharen. - Edeka-Video #HeimKommen
Das weihnachtliche Werbevideo der Supermarktkette Edeka berührte im vergangenen Winter viele Hunderttausende Zuschauer. - Niveas zweite Haut
Auch dieser Weihnachtsclip aus 2015 ging viral: Kosmetik-Hersteller Niva stellte sein "Second Skin Project" vor und erreichte deutlich sechsstellige Abrufzahlen. - Snapchat-Kampagne zur Oscar-Verleihung
PricewaterhouseCoopers (PwC) kümmert sich seit 82 Jahren um die Auszählung der Stimmen für die Academy Awards, im Volksmund auch Oscar-Verleihung genannt. Für die 2016er-Ausgabe startete PwC eine Snapchat-Story rund um die berühmten goldenen Umschlägen mit den Oscar-Gewinnern. Viele neue Fans und ein Shorty Award waren der Lohn. - Lustige Sprüche frei Haus
"Unsere Klingen sind so gut, dass du sie einen ganzen Monat lang benutzen kannst" - das Start-up Dollar Shave Club verschickt unter diesem Claim im Monatsabo Rasierer und Rasierklingen per Post. Die zugehörige Marketing-Kampagne mit Bildern abgewetzter Klingen und lustigen Sprüchen sorgte für eine große Aufmerksamkeit im Social Web. - Für eine Handvoll Dollar
Black Friday als Konsum-Höhepunkt des Jahres? Der Partyspiel-Anbieter "Cards Against Humanity" machte da im vergangenen Jahr nicht länger mit. Er nahm seinen Shop einen Tag lang vom Netz und bot den Kunden stattdessen "nichts" für fünf Dollar an. Die dankten es ihm und zahlten - es kamen über 71.000 Dollar zusammen. - Luxus bei Snapchat
Das britische Modelabel Burberry war im April 2016 die erste Luxusmarke, die eine native Snapchat-Werbeanzeige buchte. 24 Stunden lang wurde ein neues Parfum beworben - mit exklusiven Videos, darunter dem Kurzfilm "Mr. Burberry" des Oscar-prämierten Regisseurs Steve McQueen, der binnen eines Monats bei Youtube fast 370.000 Mal aufgerufen wurde. - "Deadpool" – ein durchschlagender Erfolg
Das Antihelden-Epos "Deadpool" verhalf 20th Century Fox zu neuen Social-Web-HöhenflügeN: Die fast 500.000 Follower des @deadpoolmovie-Twitter-Kanals, der fast ein Jahr (!) vor dem Kinostart mit einem mehr als 55.000 Mal retweeteten Posting gestartet ist, die vielen prominenten Fans der Comicreihe und der im Social Web ebenfalls sehr aktive Hauptdarsteller Ryan Reynolds ließen die Grenzen zwischen PR und purer Fan-Vorfreude verschwimmen. - Verkaufen per Pinterest
Nach dem "127 Corridor Sale" im vergangenen Jahr bot der Spraydosen- und Farbenverkäufer Krylon dort erworbene und aufgehübschte Waren online via Pinterest Buyable Pins zum Verkauf an - als erster Anbieter überhaupt. Neben den erzielten Einnahmeen, die kmplett gespendet wurden, erfuhr Krylon für die Aktion eine mediale Aufmerksamkeit, die das Unternehmen ein Vielfaches von dem gekostet hätte, wäre sie auf klassischem Wege per Werbeanzeige zustande gekommen. - Pizza kommt per #EasyOrder
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Nach dem "127 Corridor Sale" im vergangenen Jahr bot der Spraydosen- und Farbenverkäufer Krylon dort erworbene und aufgehübschte Waren online via Pinterest Buyable Pins zum Verkauf an - als erster Anbieter überhaupt. Neben den erzielten Einnahmeen, die kmplett gespendet wurden, erfuhr Krylon für die Aktion eine mediale Aufmerksamkeit, die das Unternehmen ein Vielfaches von dem gekostet hätte, wäre sie auf klassischem Wege per Werbeanzeige zustande gekommen.
Die falschen Mitarbeiter sind für die Auswertung zuständig
Auch wenn das richtige Tool zum Einsatz kommt: Die richtigen Mitarbeiter müssen es benutzen. Auf den ersten Blick mag es verständlich sein, dass Marketing-Verantwortliche die praktische Arbeit mit den Tools an unerfahrene Mitarbeiter oder Praktikanten delegieren. Auf den ersten Blick haben die jüngeren Mitarbeiter zwar eine höhere Affinität zu Tool-Lösungen, auf den zweiten Blick fehlt ihnen jedoch häufig die Expertise, um die richtigen Rückschlüsse aus den Daten zu ziehen.
Am besten fährt man daher mit einer Zwei-Personen-Lösung, wenn es um die operative Pflege des Social Media Monitoring Tools geht. So ist einerseits gewährleistet, dass keine Daten übersehen werden, andererseits wird so auch ein entsprechender Workflow zielführend implementiert. Es empfiehlt sich, dass ein Mitarbeiter das Tool operativ pflegt und tagesaktuell prüft, welche Beiträge akuten Handlungsbedarf erzeugen. Der zweite Mitarbeiter kümmert sich eher um spezifische Auswertungen. Bewährt hat sich hier die wöchentliche, monatliche und quartalsweise Auswertung der Daten. Bei längeren Monitoring-Zeiträumen ist auch eine Auswertung auf Jahresbasis relevant. Im Idealfall werden durch diese Aufteilung alle Beiträge validiert und entsprechende Business Insights für das Unternehmen erzeugt.
- Die Geschichte der Sozialen Medien
Social Media - die Entwicklung verändert die Welt.</br></br> Quellen: IDC, MediaBistro.com, Gartner, Forbes.com, SixRevisions.com, ViralBlog.com, InstantShift.com, CopyBrighter.com, Mashable.com, uncp.edu, FindAndConver.com - 1969:
Compuserve</br> Arpanet - 1971:
Die erste E-Mail - 1988:
Internet Relay Chat (IRC) - 1989:
Wide Web (WWW) „geboren“ am CERN - 1991:
Erste Website von Tim Berners-Lee - 1993:
Mosaic-Browser - 1994:
Der erste Blog (Justin´s Link) - 1995:
GeoCities (Personal-Homepage-Service) - 1996:
ICQ (freie Messaging-Software) - 1998:
Google-Suchmaschine - 2002:
Friendster - 2004:
Facebook (in Harvard)</br>Flickr - 2008:
Das erste iPhone - 2011:
56 Millionen Twitter-Nutzer</br>550 Millionen Facebook-Nutzer</br>Google+ - 2012:
Eine Milliarde Facebook-Nutzer</br>500 Millionen Twitter-Nutzer</br>400 Millionen Google+-Nutzer</br>2,4 Milliarden Internet-Nutzer</br>6 Milliarden Mobiltelefonverträge
Falsche Filter im Monitoring Tool
Die Anbieter von Monitoring Tools haben oft eine Quellenabdeckung von 200 bis 300 Millionen. Gerade internationale Marken kommen hier zu einigen 10.000 Beiträgen, wovon - je nach Zielsetzung - jedoch viele nicht relevant sind. Daher muss im Setup definiert werden, welche Länder, Sprachen und Regionen ausgefiltert werden sollen. Gerade das Setzen von länderspezifischen Filtern erweist sich dabei als äußerst kompliziert, da im Netz nur in seltenen Fällen (zum Beispiel auf Twitter) der tatsächliche Wohnort des Nutzers angegeben ist.
In Foren und bei anonymen Beiträgen kann man daher nur die Sprachfilter nutzen, um sich an die wirklich relevanten Ergebnisse anzunähern. Zudem ist es ratsam, für die entsprechenden Suchanfragen sogenannte Blacklists zu definieren. Dadurch werden Treffer automatisch ausgeschlossen, die einen bestimmten Begriff beinhalten. Der Zeitaufwand für die Qualifizierung der Daten im Nachgang wird so entsprechend optimiert.
Wenn Suchanfragen zu spezifisch sind
Die Insights aus dem Social Media Monitoring sind wertvoll und gerne möchten Marketing-Verantwortliche jede noch so spezifische Fragestellung mit einem Monitoring beantworten. Dazu muss jedoch die Datenbasis stimmen. So ist es weder sinnvoll nur nach "BMW X1" zu suchen, da dies zu viele Treffer erzeugt, noch ist die Suche nach "BMW X1 Baujahr 2009 Verhalten der Kupplung" zielführend, da dies wiederum zu wenige Treffer erzeugt.
Um validierte Aussagen zu einer Fragestellung zu erhalten, wird eine entsprechende Anzahl von relevanten Beiträgen benötigt. Es empfiehlt sich daher immer, die Suchanfrage am Anfang so generisch wie möglich zu stellen, um dann sukzessive Filter zu setzen. So kann geprüft werden, bis zu welchem Level genügend Daten für die Verarbeitung auflaufen.
- Pizza kommt per #EasyOrder
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Black Friday als Konsum-Höhepunkt des Jahres? Der Partyspiel-Anbieter "Cards Against Humanity" machte da im vergangenen Jahr nicht länger mit. Er nahm seinen Shop einen Tag lang vom Netz und bot den Kunden stattdessen "nichts" für fünf Dollar an. Die dankten es ihm und zahlten - es kamen über 71.000 Dollar zusammen. - Luxus bei Snapchat
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Black Friday als Konsum-Höhepunkt des Jahres? Der Partyspiel-Anbieter "Cards Against Humanity" machte da im vergangenen Jahr nicht länger mit. Er nahm seinen Shop einen Tag lang vom Netz und bot den Kunden stattdessen "nichts" für fünf Dollar an. Die dankten es ihm und zahlten - es kamen über 71.000 Dollar zusammen. - Luxus bei Snapchat
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Der nicht erkannte User Generated Content
Sollten genug Daten vorhanden sein, um diese gewinnbringend einzusetzen, besteht die Gefahr, dass es keine realen Nutzermeinungen sind. Fake-News und alternative Fakten werden für Marken im Internet immer mehr zu einem Problem. Wer nicht darauf achtet, welche Art von Beiträgen analysiert wird, läuft schnell Gefahr, fiktive Beiträge ohne echten Inhalt auszuwerten.
So gibt es eine Vielzahl an Affiliate-Blogs, die über Produkte und Marken positiv berichten, um diese per Vermittlung zu verkaufen. Eine reale Kundenmeinung mit konstruktiven Feedback ist dies jedoch nicht. Möchte ein Unternehmen feststellen, welche Probleme die Kunden mit einem Produkt haben, dann sorgen diese Aussagen für eine Verfälschung der Ergebnisse. Ein weiteres Problem stellt die Arbeit von SEO-Abteilungen und -Agenturen dar. Da Google Verlinkungen von Produkten für die Sichtbarkeit positiv bewertet, erstellen SEO-Spezialisten im Rahmen des Linkbuildings solche unnatürlichen Verlinkungen in Form von Blogartikeln oder Forenbeiträgen. Dabei handelt es sich jedoch ebenfalls nicht um reale Kundenmeinungen, sondern um Schleichwerbung.
Fazit: Social Media Monitoring braucht Knowhow und Manpower
In den laufenden Social-Media-Monitoring-Prozess schleichen sich schnell Fehler ein, wenn das Setup nicht ordentlich gepflegt und validiert wird. Es ist daher ratsam, mindestens zwei Mitarbeiter mit diesem Projekt zu betreuen und kontinuierlich an Zielsetzung und -erreichung zu feilen, beziehungsweise diese kontinuierlich zu hinterfragen. (fm)
- Mehr Interesse aus dem Vertrieb und Marketing
Über 200 Teilnehmer haben sich an der aktuellen Umfrage zum Thema Enterprise 2.0 beteiligt. Auffällig in diesem Jahr: Die Beteiligung aus den Fachbereichen Marketing/Vertrieb ist im Vergleich zu den vorhergehenden Umfragen deutlich gestiegen. Dagegen haben weniger Personaler mitgemacht. - Wissen um Enterprise 2.0 wächst
Das Wissen um Enterprise 2.0 wächst. Sechs von zehn befragten Managern gaben an, den Begriff zu kennen und auch zu verstehen, was er bedeutet. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Umfrage aus dem Jahr 2013 - damals waren es lediglich 41 Prozent. - Mehr Unternehmen kümmern sich aktiv um Enterprise 2.0
Immer mehr Unternehmen setzen sich aktiv mit ihrer Entwicklung in Richtung Enterprise 2.0 auseinander. Waren es im vergangenen noch 65 Prozent stieg der Anteil im laufenden Jahr bereits auf über 80 Prozent. - Oberstes Ziel - bessere Kommunikation und Zusammenarbeit
Primäres Ziel von Enterprise 2.0 ist die Verbesserung von Kommunikation und Zusammenarbeit der eigenen Mannschaft. Darüber hinaus soll das in der Organisation vorhandene Wissen besser gespeichert und verfügbar gemacht werden. - Erfolgreiche Enterprise-2.0-Projekte
Die meisten Enterprise-2.0-Initiativen scheinen von Erfolg gekrönt. Gut drei von vier Befragten charakterisierten das Ergebnis ihrer Maßnahmen als erfolgreich (63 Prozent) bezeihungsweise sogar als sehr erfolgreich (13 Prozent). - Mehr Offenheit im Zuge von Enterprise 2.0
Im Zuge ihrer Enterprise-2.0-Maßnahmen erwarten die Verantwortlichen eine offenere Kommunikation, eine stärkere Vernetzung der Mitarbeiter sowie einen besseren Zugang zu Informationen. - Risiko Datensicherheit
Mit der stärkeren Vernetzung rückt das Thema Datensicherheit stärker in den Fokus der Verantwortlichen für Enterprise 2.0. Als weitere Risiken werden die Gefahr einer sinkenden Produktivität sowie möglicherweise ausbleibender Nutzen gesehen. - Die Urheber der Studie
Die Umfrage wurde vom Lehrstuhl Organisation & Personalmanagement an der Wiesbaden Business School / Hochschule RheinMain und dem Unternehmen FeelGood at Work durchgeführt.