Der Begriff "Big Data" ist in aller Munde. Daten sind die Unternehmenswährung des 21. Jahrhunderts. Die Frage, wie riesige Datenmengen in den nächsten Jahren verwaltet werden sollen, beschäftigt viele IT-Chefs. Die Entscheidung hängt von vielen Kriterien ab, doch die folgenden Denkanstöße können hilfreich sein.
Die Ökobilanz eines Mausklicks
Gigantische Data Center bringen auch enorme Energieverbräuche mit sich. Laut der Internationalen Energieagentur IEA ist der weltweite Energieverbrauch im Jahr 2018 um 2,3 Prozent gestiegen. Die Ursachen hierfür waren unter anderem ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum und ein stärkerer Bedarf nach Heizung oder Kühlung durch extreme Wetterereignisse. Die wachsende Nachfrage nach Energie wurde im letzten Jahr vor allem durch fossile Energieträger gedeckt.
20 Google-Suchanfragen sollen so energieintensiv sein wie der Verbrauch einer Energiesparlampe, die eine Stunde leuchtet. Die Energieerzeugung und -nutzung ist die größte Quelle der weltweiten Treibhausgasemissionen. Deutsche Rechenzentren verursachen jährlich mehr CO2-Emissionen als der gesamte innerdeutsche Flugverkehr - Tendenz steigend.
Cloud-Speicher und Cloud-Anwendungen verlangen nach Performance. Datenmengen nehmen exponentiell zu und damit auch der Energieverbrauch für das Hosting. Wie lässt sich also die Digitalisierung mit ihrem enormen Energieverbrauch und der Kampf gegen den Klimawandel vereinbaren?
Einige Lösungsansätze gibt es schon: In Island wird Strom ausschließlich CO2-neutral aus Geothermie und Wasserkraft gewonnen. Generell bieten Länder rund um den Polarkreis einen entscheidenden Vorteil: In der arktischen Kälte können die Rechenzentren leicht gekühlt werden. Aber es geht auch anders: In Tennessee und Alabama baut Google zurzeit zwei Rechenzentren, die mit Solarstrom betrieben werden sollen.
- Dr. Michael von der Horst, Managing Director CyberSecurity, Cisco Systems GmbH
"Die IDG-Studie zu Cloud Security hat viele interessante Erkenntnisse geliefert. Die Bedeutung von Security scheint mittlerweile bei den Unternehmen angekommen zu sein. Hier hat die Einführung der DSGVO viel geholfen. Der Fokus auf Datenschutz greift jedoch viel zu kurz - Cloud Security ist viel mehr. <br /><br />Methoden wie CASB, virtuelle Firewalls oder auch DNS-Schutz müssen eingeführt werden. Im besten Fall sind derzeit über 60 Prozent der Unternehmen noch ungeschützt. Zudem ist eine 360 Grad - Integration in eine On-Premise Security-Architektur wesentlich - die meisten Unternehmen haben hybride Strukturen und sind nicht Cloud-Only." - Thomas Snor, A1 Digital, Director Security
"Security als Business Enabler zu sehen und nicht als Blocker: das ist unser Mindset bei A1 Digital. Digitalisierung ja, aber sicher – ist unser Credo für Ihr Unternehmen." - Alexander Neff, Vice President DACH, MicroFocus GmbH
"Die Flexibilität und Agilität, die Cloud-Lösungen mit sich bringen, sind für Business-Entscheider ein wichtiges Argument. Dieser Schritt in Richtung Digitalisierung zieht eine generelle und kulturelle Veränderung im Umgang mit der IT Infrastruktur nach sich. Wir helfen Unternehmen auf dieser Reise in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit." - Elmar Witte, Product Marketing Manager Security, Akamai
"Die jüngste IDG-Studie zur Cloud Security zeigt, dass fast die Hälfte aller befragten Unternehmen schon einmal Cyber-Angriffen ausgesetzt waren - weit verbreitet sind besonders DDoS-Attacken, mit denen Internetdienste überlastet werden sollen. Abgesehen von diesen Angriffen gegen die Verfügbarkeit von Diensten, befürchten Unternehmen vor allem, dass Hacker sensible Unternehmens- oder Kundendaten entwenden.<br /><br /> Interessant in Bezug auf diese Ängste ist, dass Datenschutz zwar theoretisch von allen Unternehmen als wichtig erachtet wird, bei der Frage nach den größten Security-Risiken aber nur acht Prozent mangelhaften Datenschutz als große Gefahr sehen. Er steht erst an fünfter Stelle in der Liste der Top 10 Sicherheitsrisiken." - Stephan Ilaender, CTO PlusServer GmbH
"Als Managed Cloud Service Provider gehört es auch zu unseren Aufgaben, unsere Kunden bei der Planung und Umsetzung einer Cloud-Security-Strategie zu unterstützen. Dazu setzen wir unter anderem entsprechende Redundanz- sowie Disaster-Recovery-Konzepte gemeinsam mit den Kunden um.<br /><br /> In der Studie berichten 47 Prozent der Unternehmen von Cyberangriffen wie zum Beispiel DDoS. In diesem Bereich haben wir eine Partnerschaft mit Akamai geschlossen, um unseren Kunden ein Portfolio an DDoS-Mitigation-Lösungen für verschiedene Anforderungen zu bieten. So auch speziell für kleinere Unternehmen, die nach unserer Erfahrung immer häufiger Opfer solcher Angriffe werden." - Frank Braunstedter, Senior Manager Cyber Defense & Cloud Security, NTT Security
"Unternehmen sollten auf dem Weg in die Cloud die Modernisierung ihrer Standardarchitekturen und -prozesse überdenken, da sich viele Angriffe durch eine innovative Servicearchitektur bereits im Vorfeld vermeiden lassen. Allerdings werden mit dem zunehmenden Einsatz von Cloud-Diensten altgediente Security-Konzepte in Frage gestellt.<br /><br /> Der alte Sicherheitsperimeter schwindet und klassische Schutzmaßnahmen reichen oft nicht mehr aus. Unternehmen müssen ihre Sicherheitskonzepte deshalb anpassen und sich stärker mit der Kontrolle von Identitäten und den Prozessen befassen." - Matthias Ochs, Geschäftsführer genua GmbH
"Die Cloud mit allen ihren Vorteilen setzt sich durch und die Security genießt dabei hohe Priorität - dies ist aus Sicht eines IT-Sicherheitsherstellers ein gutes Ergebnis. Denn wer nachhaltig von den Vorteilen profitieren möchte, muss die Risiken in den Griff kriegen.<br /><br />Anbieter sollten ihre Produkte regelmäßig und umfassend von externen Experten prüfen und zertifizieren lassen. Denn nur der ständige kritische Review von mehreren Seiten führt zu einem hohen Sicherheitsniveau, das angesichts der rasch zunehmenden Komplexität bei der IT dringend erforderlich ist." - Fabian Guter, Sales Director Europe, SecurEnvoy GmbH
"Erfreulicherweise haben die befragten Firmen den gesicherten Zurgriff als das wichtigste Auswahlkriterium identifiziert. Das bestätigt unsere Aktivitäten, das Bewusstsein für die Notwendigkeit starker Authentifizierung gerade bei Cloud-Anwendungen zu stärken.<br /><br /> Bei den technischen Vorkehrungen ist Zugangs- und Rechtekontrolle ebenfalls als eine der meist umgesetzten Maßnahmen. Dennoch sehen wir hier auch noch Nachholbedarf: Immerhin findet Datendiebstahl, der von den Teilnehmern als eines der größten Risiken empfunden wird, sehr häufig durch den Missbrauch von Zugangsdaten statt. Und eine starke Authentifizierung gehört zu den kostengünstig umsetzbaren Maßnahmen mit hohem Sicherheitsgewinn. Das für alle Cloud-Services zum Standard-Sicherheitspaket gehören sollte."
Die Cloud ist auf dem Vormarsch
Cisco prognostiziert, dass 94 Prozent aller Daten bis 2021 in der Cloud gehostet werden. Das Marktforschungsunternehmen Gartner prognostiziert, dass bis Ende 2019 mehr als 30 Prozent der neuen Softwareinvestitionen von Technologieanbietern von Cloud First auf Cloud Only umgestellt werden.
Dennoch werden On-Premise-Rechenzentren bisher nicht aufgegeben. Der Trend geht dahin, Inhouse-Cloud-Services mit eigenen Rechenzentren abzudecken. Hybridmodelle bieten sich an, um Workloads zu verteilen, Effizienz zu maximieren und Risiken zu minimieren.
Dezentralisierung von Cloudspeicherplatz
Ein dezentralisierter Cloud-Speicher ist eine technische Neuheit am Markt. Hier erweist sich die Blockchain-Technologie als Möglichkeit, viele Technologien einschließlich Storage zu transformieren - wenn nicht sogar zu revolutionieren. Ziel ist dabei, ein Peer-to-Peer-Netzwerk mit Blockchain-Technologie bereitzustellen, um eine dezentrale Speicherplattform zu etablieren. Der Cloud-Storage-Anbieter Sia hat sich in dieser Hinsicht ambitionierte Ziele gesetzt und möchte langfristig zur Backbone-Speicherschicht im Internet werden.
Blockchain-Datenspeicherung zur Verwaltung von Datenmengen
Die neueste Cloud-Speicher-Technologie verbindet dezentrale Cloud-Speicherplattformen mit sogenannten Farmern, die überschüssige Festplattenkapazität im Austausch für eine Kryptowährung oder ein Token zur Verfügung stellen. Mit diesen Blockchain-Marktplätzen kann Big Data ohne Zwischenhändler ausgeführt werden. Speichertransaktionen werden mit sicheren, transparenten und intelligenten Verträgen abgeschlossen und schaffen im Vergleich zu herkömmlichen Cloud-Anbietern einen zuverlässigeren und erschwinglicheren Dienst. Als dezentrale Speichertechnologie, die auf mehrere Knoten verteilt ist, verspricht Blockchain eine bessere Speicherlösung, die für das gesamte Ökosystem stärker, sicherer, effizienter und kostengünstiger ist.
Woher kommt die Datenflut?
Die Cloud ist eine schnelle und skalierbare Lösung. Aufgrund ihrer Flexibilität kann sie schnell an schwankende Nachfrage angepasst werden - zum Beispiel für das Hosten des Konfigurators bei einem Automobilhersteller, nachdem ein neues Fahrzeugmodell veröffentlich wurde.
Weitere datenhungrige Anwendungen:
AI: Machine Learning / Deep Learning sind datengesteuerte Technologien. Die Anwendungen haben den Bedarf an Infrastrukturunterstützung erhöht.
IoT: Einer der am schnellsten wachsenden Bereiche, der Informationen über jeden Aspekt des Lebens sammelt und an vernetzte Geräte weitersendet.
Apps: ERP-Daten erfordern höhere Netzwerkgeschwindigkeit, ein hohes Volumen und eine rasante Geschwindigkeit von Daten.
Kryptowährung: Mining ist zentraler Bestandteil einer Vielzahl von Kryptowährungen und erfordert einen extremen Ressourceneinsatz für die aufwändigen Rechenprozesse. Die Kryptowährung Bitcoin benötigt für ihre Rechenoperationen jährlich rund 46 Terawattstunden Strom. Das entspricht dem Energieverbrauch eines kleinen Landes. Forscher des MIT und der TU München haben berechnet, dass Bitcoin mindestens 22 Millionen Tonnen CO2-Emission verursachen.