Den Traumjob zu finden steht nach wie vor ganz oben auf der Agenda vieler Arbeitnehmer. Den eigenen Willen für die oft lange und beschwerliche Suche nach einer neuen Stelle zu stärken ist sicherlich der erste wichtige Schritt - aber trotzdem sollten eine Reihe von wichtigen Strategien nicht vergessen werden. Dabei ist auch ratsam, diese so früh wie möglich umzusetzen, selbst, wenn Sie gerade keinen neuen Job suchen.
Ein eigenes Netzwerk aufbauen
So ist es kein Geheimnis, dass viele offene Positionen erst gar nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern intern oder über Empfehlungen besetzt werden. Das bedeutet, dass Sie niemals früh genug damit beginnen können, sich ein eigenes Netzwerk aufzubauen und es zu pflegen. Treten Sie Gruppen von Absolventen oder Firmenangehörigen (Alumni) im Internet bei, halten Sie den Kontakt zu ehemaligen Kollegen und Kommilitonen. Ein Netzwerk erhöht die Chance darauf, einmal einen Tipp für eine offene Position zu bekommen.
Wenn Sie auf Jobportalen nach Angeboten suchen, versuchen Sie, so spezifisch wie möglich zu bleiben. Bleiben Sie möglichst exakt bei einer Positionsbezeichnung und schränken Sie die Suche auch geografisch ein. Lesen Sie in der Online-Hilfe nach, ob Sie Begriffe von der Suche ausschließen können. Damit filtern Sie als Berufserfahrener etwa die Angebote für Praktikanten heraus.
Der erste Eindruck zählt
Bringen Sie Ihr (Online-)Profil auf den neuesten Stand. Ist das Foto noch aktuell? Haben Sie alle Karrierestationen lückenlos aufgeführt? Geht bereits aus der ersten Beschreibung hervor, warum ein Unternehmen gerade Sie einstellen sollte? Vergessen Sie nicht, besondere Erfolge oder Auszeichnungen herauszustellen. Wer Fortbildungen erfolgreich absolviert hat, sollte diese unbedingt auch im Lebenslauf aufführen. Wie oft im Leben ist es auch hier der erste Eindruck, der zählt.
Erliegen Sie während der Suche im Internet nicht der Versuchung, zu stöbern oder Kompromisse zu machen. Schnell sind einige Stunden ohne konkrete Ergebnisse vergangen. Nur die wenigsten Kandidaten passen zu allen Anforderungen des Stellenprofils. Aber wenn Sie bereits beim Lesen des Gesuchs Zweifel daran haben, der richtige Kandidat zu sein oder eher im Konjunktiv denken ("Das könnte vielleicht auch zu mir passen"), bewerben Sie sich nur dann, wenn Sie keinen Druck verspüren, eine neue Stelle zu finden.
Informieren Sie sich über das Unternehmen
Bevor Sie sich auf eine Stelle bewerben, lesen Sie die Selbstbeschreibung des Unternehmens und die Einleitung des Gesuchs genau. Daraus lassen sich einige wichtige Informationen gewinnen. Was macht das Unternehmen genau und wie beschreibt es seine Marktposition? Hier wirbt die Firma als Arbeitgeber und stellt sich selbst positiv dar. Natürlich ist es leicht, Marktführer zu sein, wenn das eigene Segment so klein definiert wurde, dass es kaum Mitbewerber gibt. Aber wird Sie ein solches Unternehmen auf die Dauer auch nachhaltig fordern, um dort eine längere Zeit zu arbeiten? Auf der anderen Seite bedeutet das Arbeiten bei einem tatsächlichen Weltmarktführer in einer boomenden Branche nicht automatisch Arbeitszufriedenheit, wenn die Ausrichtung des Unternehmens nicht optimal zu Ihrer Ausbildung oder Ihrem geplanten Karriereweg passt. Sie werden dort 40 Stunden und mehr pro Woche verbringen. Da genügt eine überzeugende Reputation der Firma auf die Dauer nicht als Motivation. Versuchen Sie, die gewonnenen Infos durch eigene Recherchen abzurunden. Wie wird die Firma etwa von Mitarbeitern und ehemaligen Angestellten bewertet?
Seien Sie kritisch bei blumigen Anglizismen
Lesen Sie anschließend aufmerksam die Berufsbezeichnung und die Stellenbeschreibung. Ist unmittelbar ersichtlich, was das Unternehmen sucht? Ein blumiger Anglizismus, den Sie sich selbst erst erklären müssen, wird meist von einer eher nebulösen Vorstellung der Position im Unternehmen begleitet. Hier lauert die Gefahr, dass es keine konkrete Vorstellung über das Aufgabengebiet gibt, der Stelleninhaber dann aber dafür gerade steht, wenn die diffusen Erwartungen nicht erfüllt worden sind.
Lesen Sie in einem solchen Fall die Stellenbeschreibung besonders kritisch. Wenigstens diese sollte möglichst konkret werden. Wenn hier nur große Gestaltungsspielräume ausgelobt werden, ist die gesamte Ausschreibung eher mit Vorsicht zu genießen.
Lässt der Text des Gesuches keine Fragen offen, dann steigen Sie in den Bewerbungsprozess ein. Die klassische Bewerbung in Papierform ist eindeutig auf dem Rückmarsch. Häufig fehlt bei Online-Verfahren eine eigene Rubrik für das Anschreiben. Das sollte nicht dazu verleiten, hier weniger sorgfältig zu sein. Gehen Sie möglichst auf alle Punkte des Stellenangebots ein. Beziehen Sie sich auf die vom Arbeitgeber geforderten Kenntnisse und Qualifikationen. Welche davon bringen Sie in welcher Qualität mit? Nutzen Sie ruhig auch Formulierungen, die in der Stellenbeschreibung verwendet worden sind. Verdeutlichen Sie, warum Sie gern die in der Beschreibung angebotene Verantwortung übernehmen würden und warum Sie der Meinung sind, das Unternehmen beim Erreichen seiner Ziele durch Ihre Arbeit unterstützen zu können.
Lesen Sie sich alle Texte zum Abschluss noch einmal kritisch durch, bevor Sie die Unterlagen auf die Reise schicken.
Auch wenn einige dieser Schritte vielleicht "selbstverständlich" sein mögen, so kommt es doch immer wieder vor, dass einzelne Aspekte übersehen oder vernachlässigt werden. Wichtig ist: nehmen Sie sich Zeit. Ein Traumjob fällt leider nicht einfach so vom Himmel sondern muss gefunden werden. Wenn Sie die oben genannten Hinweise sorgfältig und ausführlich beachten, sind Sie Ihrem Ziel allerdings schon einen gewaltigen Schritt näher.
- Schwanger?
So ist zum Beispiel die Frage nach einer Schwangerschaft unzulässig. Eine Ausnahme wäre es nur dann, wenn die Tätigkeit das Ungeborene schädigen könnte. - Fragen nach der Familienplanung
Auch die Frage nach der persönlichen Familienplanung ist unzulässig. - Sind Sie religiös?
Auch hier darf man lügen. Ausnahme: Man bewirbt sich bei einem kirchlichen Arbeitgeber. - Wenn morgen Wahl wäre
Auch hier muss nur geantwortet werden, wenn der Arbeitgeber ein Tendenzbetrieb ist, etwa eine Partei. - Lohnpfändungen und Vermögensverhältnisse
Fragen zu diesen Themen sind ebenfalls unzulässig. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn der Bewerber sich auf eine Position mit umfangreichem Geldverkehr bewirbt. - Vorbestraft?
Die Frage ist unzulässig, außer die Vorstrafe ist von direkter Bedeutung für die Tätigkeit. - Fragen nach Aids-Erkrankung
Fragen nach einer Aids-Infektion müssen dann beantwortet werden, wenn die Tätigkeit andere Menschen gefährden kann. Die Frage nach einer Aids-Erkrankung muss wahrheitsgemäß beantwortet werden. - Gewerkschaftsmitglied
Hier gilt das gleiche wie bei der Konfession und der Parteizugehörigkeit. Wer sich nicht bei einem Tendenzbetrieb bewirbt, darf lügen. - Souverän antworten
Auf unzulässige Fragen lieber nicht "Das dürfen Sie nicht!" sagen. Besser gelassen und souverän reagieren, bei der Wahrheit muss man nicht bleiben.