Der Ton macht die Musik! Das gilt zuallererst für die Rockband oder das Sinfonieorchester. Beim Auftritt am Rednerpult oder den Smalltalk oder in der Kaffeeküche kommt aber noch viel mehr dazu. Wie Sie bei Ihrem Publikum tatsächlich wahrgenommen werden, entscheiden nicht (nur) die Worte, die Sie wählen, sondern die nonverbale Untermalung durch Gesten, Mimik und Blicke ("Fenster in die Seele").
"Die Augen sind eines unserer wichtigsten Kommunikationsmittel" verraten die Autorinnen Gabriele Cerwinka und Gabriele Schranz in ihrem gemeinsamen Buch "Die Macht der versteckten Signale". Darin demaskieren die beiden Trainerinnen unsere heimliche Körpersprache vom Scheitel bis zu den Füßen. Die beiden erklären, wie Sie bei Ihrem Gegenüber unausgesprochene Widerstände an der Haltung erkennen und gegebenenfalls auch mal eigene Emotionen überspielen, wenn Ihnen der Chef mächtig auf die Füße steigt.
Hätten Sie es gewusst? Allein im Gesicht "gibt es an die 20 Muskeln, die ausschließlich dazu da sind, unsere Gefühle auszudrücken." Mit Namen kennen muss man sie nicht. Denn unser Unterbewusstsein registriert ohnehin, ob ein Lächeln echt oder aufgemalt ist, ob die Fältchen um die Augen "mitlachen" oder sich in Wirklichkeit "sorgen". Cerwinka und Schranz bespielen in ihrem Buch die gesamte Klaviatur der Körpersprache im Büro – vom ersten Händedruck ("Wer Ihren Handrücken dabei nach unten dreht, symbolisiert Dominanz") bis zur Sitzposition ("Wer Hände und Beine nach vorne verschiebt, steckt sein Revier ab, will Distanz").
Praxistipps für selbstbewusstes Auftreten
Vor allem möchten die Autorinnen Sie mit vielen praxisnahen Tipps davor bewahren, unvorteilhafte Signale auszusenden. Das können Sie üben. Nicht pantomimisch, sondern über ein offenes und selbstbewusstes Auftreten: Wer keine Angst hat, muss diese erst gar nicht kaschieren.
Um für ein optimales Gesprächsklima zu sorgen, sollten Sie neben den möglichen emotionalen Blockaden immer auch die räumlichen Barrieren aus dem Weg räumen. Zum Beispiel beim Krisendialog die Sitzposition von der "Konfrontationsstellung" (gegenüber) in die "Konstruktive Sitzordnung" ändern. Das schafft ein besseres Klima.
Und wenn man Sie dennoch abblitzen lässt? Dann kontern Sie – selbstverständlich nonverbal mit dem "Krawatten-Blick": "Schauen Sie ein paar Sekunden lang intensiv auf einen Punkt im oberen Krawattenbereich. Das verunsichert. Ihr Gegenüber wird kurz über diese Stelle streichen und seine Position in der Folge verändern."
Fazit: Ein sehr gutes, anschauliches Buch (nicht nur) für Frauen, die sich nicht mehr von dem Dominanzgehabe der Kollegen beeindrucken lassen und selber gerne ein Spur selbstbewusster rüberkommen möchten.
Gabriele Cerwinka, Gabriele Schranz: "Die Macht der versteckten Signale", Linde, ISBN: 3709305446
- Das Geheimnis des Small Talk
Wir verraten Ihnen die wichtigsten Regeln für einen erfolgreichen Small Talk, damit sie mühelos kommunizieren. - Nur Mut!
Small Talk findet in der Regel nur unter Fremden statt. Aber auch wenn Sie Angst davor haben: ein bißchen Plaudern ist viel leichter als Sie denken! - Der erste Eindruck
Stellen Sie sich sympathisch dar, der erste Eindruck zählt. Aber sehen Sie Small Talk auch als Aufwärmphase. Gerade bei Geschäftspartnern aus anderen Kulturen kommt es nicht gut an, wenn Sie gleich mit der Tür ins Haus fallen. - Nehmen Sie sich selbst zurück
Damit geben Sie Ihrem Gegenüber Raum zum Reden und Sie erhalten oft wertvolle erste Informationen. - Finden Sie Gemeinsamkeiten
Das geht am besten, indem Sie offene Fragen stellen, mit denen Sie Interesse am Gegenüber bekunden. - Potenzielle Themen
Falls Sie sich schwertun, passende Fragen zu finden, beziehen Sie sich einfach auf das Umfeld oder den Anlass der Begegnung. "Wie haben Sie von dieser Veranstaltung gehört?" oder "Über welchen Kontakt sind Sie heute hier?" können der Auftakt zu einem netten Small Talk sein. - Achtung, Tabu-Zone!
Gefährlich wird es bei Gesprächsthemen, die polarisierend wirken wie z.B. Politik oder Religion. Falls Ihr Gegenüber da eine andere Meinung haben sollte als Sie, sind Sie schnell in die Falle getappt. Und hüten Sie sich vor negativen Themen wie verspätete Flüge! Gemeinsam jammern verbindet in den seltensten Fällen. - Halten Sie keine Monologe!
Die Wirkung auf Ihre Zuhörer dürfte absehbar sein. - Hören Sie aktiv und aufmerksam zu.
Ein gelegentliches Nicken oder "ja, ja" zeigt wenig Interesse und Wertschätzung. Hören Sie statt dessen wirklich zu und greifen Sie Informationen erinnernd wieder auf, die Ihr Gesprächspartner erwähnt hat: "Sie sagten vorhin, dass Sie..." - Halten Sie Blickkontakt.
Gerade auf einer größeren Veranstaltung ist die Versuchung groß, die Blicke schweifen zu lassen, um möglichst wenig zu verpassen. Das ist unhöflich gegenüber Ihrem aktuellen Gesprächspartner! Halten Sie deshalb Blickkontakt. - Viele Gesprächspartner
Das Wort 'SMALL Talk' beschreibt es perfekt: Auf größeren Veranstaltungen geht es um kurze Gespräche, um ein erstes Kennenlernen. Nutzen Sie die Möglichkeiten, indem Sie mit vielen verschiedenen Menschen in's Gespräch kommen. - Beenden Sie das Gespräch positiv.
Wie schon gesagt, verbinden negative Themen nur selten und hinterlassen oft einen faden Beigeschmack. Setzen Sie stattdessen einen positiven Schlußpunkt. "Unser Gespräch hat mir viel Spaß gemacht, ich hoffe, wir können es später fortsetzen." kann ein schöner Abschluss sein, wenn Sie es ehrlich meinen. - Small Talk ist zum Netzwerken da.
Beobachten macht Spaß, aber nutzen Sie auch die Chance, Beziehungen zu knüpfen, indem Sie sich aktiv auf die Suche nach neuen Gesprächspartnern machen. Halten Sie deshalb Ausschau nach Gruppen, die offen beieinander stehen oder Menschen, die Ihnen einen längeren Blickkontakt gewähren. - Vorbereitung ist nützlich
Gespräche kommen oft leichter zustande, wenn Sie sich im Vorfeld ein bißchen über Ihren Gastgeber/Ihre Kunden informiert haben.