Bewerbertipp

Die erfolgreiche Jobrecherche

19.08.2012
Informierte Bewerber sind im Vorteil, ob bei Jobsuche oder Gehaltsverhandlung. Karrierecoach Jürgen Hesse zeigt, wie man sich über Arbeitgeber schlau machen sollte.

Die Informationssuche sollte schon vor der Bewerbung beginnen. Nicht nur Unternehmen testen Bewerber, sondern Bewerber sollten auch Firmen intensiver prüfen. Passen Arbeitgeber und Firmenkultur wirklich zu mir? Wie sieht die wirtschaftliche Prognose für das Unternehmen aus?

Ob über Zeitung oder Intenet, Bewerber sollten die Wirtschaftsnachrichten verfolgen und sich über Arbeitgeber informieren.
Ob über Zeitung oder Intenet, Bewerber sollten die Wirtschaftsnachrichten verfolgen und sich über Arbeitgeber informieren.
Foto: Fotolia.com/Robert Kneschke

Über das Internet kann man sich durchaus ein realitätsnahes Bild des künftigen Arbeitgebers machen. Neben der Firmen-Homepage sind Nachrichtenportale wie auch virtuelle Business-Netzwerke wie Xing oder Linkedin empfehlenswert. Hier wäre es möglich, ehemalige oder aktuelle Firmenmitarbeiter zu konkreten Themen zu befragen. Ein weiterer Mosaikstein für ein aussagefähiges Gesamtbild können Arbeitgeber-Bewertungsportale wie kununu.de sein, wobei zu negative oder auch zu euphorische Bewertungen stets mit der notwendigen kritischen Distanz betrachtet werden sollten. Zudem können Bewerber auf Recruiting- oder Branchenmessen unmittelbar direkten Kontakt zu den Firmenvertretern aufnehmen und sehr individuelle Fragen stellen. Interessant kann auch die Recherche bei einem Tag der offenen Tür sein. Konkreter Vorteil: Man hat die Firma bereits einmal von innen gesehen.

Informationssuche für die Bewerbungsunterlagen

In welcher Tonlage sollte das Anschreiben formuliert werden? Auf diese Frage geben beispielsweise der Sprachstil der Stellenanzeige sowie die Sprachwahl auf der Firmenhomepage gewisse Hinweise. Die generelle Gestaltung der Bewerbungsunterlagen hinsichtlich Layout, Schriftart und Farbwahl gelingt übrigens einfacher, wenn man sich die Gestaltungsrichtlinien auf der Firmenhomepage und in Firmenpublikationen wie Broschüren oder Flyer anschaut. Werden bestimmte Farben bevorzugt? Wird eine Schriftart konsequent verwendet? Als Bewerber sollte man nun auf keinen Fall alles 1:1 kopieren, sich jedoch bei der Gestaltung der Unterlagen etwas inspirieren lassen. Für die Ausarbeitung einer professionellen, individuellen Bewerbungsstrategie kann auch eine Bewerbungsberatung empfehlenswert sein.

Recherchen vor dem Vorstellungsgespräch

Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch sind bereits viele wichtige Hürden übersprungen. Nützliche Informationen wären jetzt noch: Was sind eigentlich die häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch? Hierzu gibt es beispielsweise viele kompetente Bücher.

Die Frage nach dem richtigen Outfit kann ein Blick auf die Mitarbeiterfotos in Firmenbroschüren sowie natürlich auf der Internet-Seite des Unternehmens beantworten. Im Gespräch vor Ort sollte man sich gut informiert zu relevanten Firmenprodukten, Werbekampagnen oder auch öffentlichen Aktivitäten des Unternehmens zeigen. All dies kann durchaus angesprochen werden. Schlussendlich gilt es bei der Gehaltsverhandlung, nicht nur das eigene Profil als besonders wertvoll präsentieren zu können, sondern auch die Firmenseite zu kennen. Wozu ist die Firma finanziell wahrscheinlich überhaupt in der Lage? Welche anderen Vorteile abseits von konkreten Gehaltssummen, etwa Mitarbeiter-Rabatte, könnten interessant sein?

Gut informiert in die Probezeit

Im Vorstellungsgespräch sollte auch die baldige Probezeit durch kluge Recherche vorbereitet werden: Was wären die ersten Arbeitsaufgaben? Welcher Abteilung und welchen Führungskräften wäre man zugeordnet? In welcher Weise und welchen zeitlichen Intervallen finden Leistungsbeurteilungen statt? Fragen dieser Art helfen den Einstieg möglichst erfolgreich zu gestalten.