Sourcing Day 2016

Die besten Sourcing-Strategien im Zeichen bi-modaler IT

23.05.2016
Von 
Yvonne Göpfert ist als freie Journalistin in München tätig.
Die Digitalisierung stellt die IT in punkto Sicherheit, Agilität und Flexibilität vor neue Herausforderungen. Front-End und Back-Office verlangen dabei unterschiedliche Strategien.

Die IT-Infrastruktur eines Unternehmens muss heute daher zweigleisig fahren, um Agilität einerseits und Zuverlässigkeit und Datenschutz andrerseits zu gewährleisten. Praktikable Lösungen auf ihr Für und Wider abzuklopfen ist Ziel des Workshops "Anpassung von Sourcing-Strategien an die Herausforderungen der bi-modalen IT" auf dem Sourcing Day der COMPUTERWOCHE am 1. Juni 2016.

"Der Begriff der IT der zwei Geschwindigkeiten beschreibt die unterschiedlichen Anforderungen an den IT-Betrieb, an die Weiterentwicklung und an die Integration neuer Lösungen in der klassischen IT sowie in der digital transformierten IT", erklärt Joachim Hackmann von PAC, der als Moderator durch die Diskussion führen wird. Im Klartext heißt das: Die klassische Back-Office-IT muss vor allem zuverlässig, sicher und effizient arbeiten. Sie muss mit Augenmaß weiterentwickelt, standardisiert und harmonisiert werden. Sie sollte zudem abgeschottet sein gegen feindliches Eindringen, aber auch offen für die Integration digitaler Services mittels Schnittstellen.

Die Frontend IT, die internen wie externen Kunden Services bereit stellt oder Datenquellen in einem Internet der Dinge anspricht, muss vor allem schnell, agil und flexibel sein. Ihr Sicherheitsstandard muss der jeweiligen Anwendung angepasst werden. Er kann bisweilen niedrig sein, wie das beispielsweise bei der Kundenkommunikation der Fall ist. Die Anforderungen an die Sicherheit können aber auch sehr kritisch und hoch sein - wie zum Beispiel beim Connected Car oder bei Industrie 4.0. Hier kommen häufiger Standardlösungen aus der Cloud zum Einsatz, die mit möglichst geringen Mitteln und zumeist mit agilen Entwicklungsmethoden zügig angepasst werden.

Joachim Hackmann vom Analystenhaus PAC moderiert den Workshop.
Joachim Hackmann vom Analystenhaus PAC moderiert den Workshop.
Foto: PAC

Dabei gibt es drei grundsätzliche Schwierigkeiten zu überwinden, verrät Jörg Tischler von Hewlett Packard Enterprise, Sponsor des Sourcing Day 2016: "Erstens: Die IT in Unternehmen ist generell eher klassisch aufgestellt, Agilität wird nicht gelebt. Erschwert wird das zweitens dadurch, dass die Unternehmen nicht auf die digitale Transformation vorbereitet sind - weder mit Prozessen noch mit Personal. Und drittens schließlich braucht die Umstellung Management-Support von höchster Ebene - eventuell müssen die neuen Ansätze mit Macht durchgedrückt werden - mit voller Unterstützung für den CIO durch die Business Bereiche und das Unternehmens-Management."

Das Sourcing von klassischer IT-Leistung in der Backend IT ist bekannt, hier gibt sehr viele Erfahrungen und Best Practices. In agilen und flexiblen Umgebungen fehlen sie noch weitgehend. Auch eine Sourcing-Organisation muss unterschiedliche Geschwindigkeiten beherrschen. Die größte Herausforderung besteht dabei sicherlich darin, die Fachbereiche in Sourcing-Prozesse zu integrieren.

Eine Lösung könnte sein, die IT-Abteilung in zwei Organisationen aufzuteilen, verbunden nur durch klare organisatorische und IT-basierende Schnittstellen. Es kann aber auch sinnvoll sein, eine vollkommen neue, externe IT für den Support disruptiver Geschäftsmodelle zu etablieren, die vollkommen losgelöst von vorhandenen Installationen agiert. Ziel des Workshops soll es sein, Unterschiede in den Sourcing Konzepten herauszuarbeiten und Lösungen beziehungsweise Muster für das Sourcing in der Backend- und Frontend IT zu finden.