Das Magdeburger AV-Test Institut hat im November und Dezember 2021 Antiviruslösungen für Firmen-PCs unter Windows 10 Pro (64 Bit) ausgiebig geprüft. Für diesen Zertifizierungstest haben 17 Hersteller 19 Produkte eingereicht. Bitdefender und nun auch wieder Kaspersky nehmen mit zwei Lösungen teil. Mit Trellix und WithSecure tauchen zwei neue Namen auf, hinter denen sich jedoch alte Bekannte verbergen. Unter dem Namen Trellix hat die Symphony Technology Group (STG) McAfee und FireEye vereint. F-Secure hat seine Business-Sparte unter dem Namen WithSecure abgespalten. Sangfor ist diesmal nicht dabei. Ansonsten ist das Testfeld gegenüber dem vorherigen Test bis auf Versionsänderungen unverändert. AV-Test hat auch Schutzlösungen für private Rechner getestet.

Die Besten in der Kurzübersicht:

Von den 20 getesteten Produkten erzielten diese 12 Kandidaten die volle Punktzahl von 18 Punkten:

• AhnLab V3 Endpoint Security 9.0

• Avast Business Antivirus 21.11

• Bitdefender Endpoint Security 7.4

• Eset Endpoint Security 9.0

• G Data AntiVirus Business 15.1

• Kaspersky Endpoint Security 11.7

• Kaspersky Small Office Security 21.3

• Microsoft Defender Antivirus 4.18

• Symantec Endpoint Security Complete 14.3

• Trellix Endpoint Security 10.7

• Trend Micro Apex One 14.0

• WithSecure Elements Endpoint Protection 21 & 22

Die Testergebnisse

Die Mindestanforderungen für ein Zertifikat haben alle Probanden ohne Probleme erfüllt. Den ersten Platz teilen sich diesmal 12 Schutzlösungen mit voller Punktzahl. Dahinter folgen fünf Programme, denen nur ein halber Punkt fehlt. Diesen 17 Produkten verleiht AV-Test das Prädikat "Top Product", also fast allen.

Das Niveau der Schutzlösungen in diesem Testfeld ist fast durchweg sehr hoch. Die Streuung der Resultate ist recht gering. Bei der Malware-Erkennung haben 16 Produkte die volle Punktzahl erreicht. VMware Carbon Black und Seqrite haben bei den Real-World-Tests zu viele Schädlinge durchgelassen.

Wie stark bremsen die Schutzprogramme?

Deutliche Einbußen bei der Arbeitsgeschwindigkeit gibt es einmal mehr vor allem bei VMware Carbon Black. Das Cloud-Produkt bremst sowohl bei der Installation gängiger Anwendungs-Software als auch bei deren Start merklich: Das dauert zwischen 33 und 45 Prozent länger als ohne Schutz. Während der Software-Installation steht auch Check Point merklich auf der Bremse, ebenso beim Kopieren vieler Dateien. Bei Downloads bleiben alle Produkte unauffällig.

Welche Programme schlagen oft falschen Alarm?

Bei den Fehlalarmen ergibt sich ein recht erfreuliches Bild. Elf Kandidaten sind ganz ohne falsch positive Befunde durch alle Prüfungen gekommen: Avast, Comodo, ESET, G Data, Kaspersky (beide), Microsoft, Sophos, Symantec, Trellix und Trend Micro. Die beiden Bitdefender-Produkte haben ebenso wie WithSecure je dreimal falsch gelegen, Malwarebytes zweimal. Meist traten die Fehlalarme beim System-Scan (vollständige Prüfung eines sauberen Systems) auf. Immerhin galt es hierbei knapp 1,2 Millionen virenfreie Programmdateien zu prüfen. Beim Surfen im Web hat auch diesmal wieder kein einziges Programm Fehlalarme produziert. Bei der Installation und Benutzung gängiger Anwendungsprogramme blieb es ebenfalls meist ruhig.

Fazit

Einen klaren Sieger gibt es in diesem Test nicht. Die oberen zwei Drittel der Tabelle liegen gleichauf - die Entscheidung für ein Produkt kann also nach anderen Kriterien fallen, die nicht Gegenstand dieses Tests sind. VMware Carbon Black erkauft sich seine noch gute Malware-Erkennung und die niedrige Fehlalarmrate mit recht deutlichen Bremsspuren.

Die Ergebnistabelle ist nach der letzten Spalte sortiert. Darin haben wir mehr Gewicht auf die Schutzwirkung gelegt (60 Prozent), während AV-Test alle drei Kategorien gleichrangig wertet (vorletzte Spalte). Das hat bei diesem Test keine Auswirkungen auf die Reihenfolge, die jedoch wie immer nur eine Momentaufnahme ist.

Die ausführlichen Ergebnisse dieses und früherer Tests finden Sie auf der Website des AV-Test Instituts.

(PC-Welt)