Die 8 größten Fehler bei der Whatsapp-Nutzung

13.07.2024
Von 
Steffen Zellfelder ist freier Diplom-Journalist (FH) aus Bonn. Als Experte für Trends und Themen aus den Bereichen Software, Internet und Zukunftstechnologie konzentriert er sich auf die Schnittstelle zwischen Mensch und IT.
Vermeidbare Fehler mit Whatsapp: Was Millionen Nutzer immer noch falsch machen.
Foto: Monkey Business Images - shutterstock.com

Mit rund zwei Milliarden aktiven Accounts zählt Whatsapp nach wie vor zu den beliebtesten Messenger-Apps überhaupt. Trotzdem passieren Nutzern des grünen Chat-Gurus immer noch jede Menge Patzer - mitunter sind die nicht ungefährlich. Hier finden Sie die acht größten Whatsapp-Fettnäpfchen:

1. Fehler: Fotos und Selfies direkt mit Whatsapp machen

Um Bandbreite zu sparen, werden manche Fotos und Videos von Whatsapp vor dem Versenden komprimiert. Das betrifft aber nur Medien, die man direkt in der App über das kleine Kamera-Symbol erstellt.

Um Bilder oder Videos in bester Qualität zu versenden, sollten Sie solche Aufnahmen deswegen besser nicht mit Whatsapp machen, sondern mit der normalen Kamera-App. Anschließend fügen Sie das Bild als Anhang (Klammer-Symbol) direkt im Chat-Fenster ein, so muss man keinen Qualitätsverlust dulden.

2. Fehler: Texten wie ein Maschinengewehr / wie eine Nervensäge

Schlimmer Bruch der guten Chat-Etiquette: Statt Gedanken als ausformulierte (oder wenigstens zusammenhängende!) Nachrichten zu versenden, schicken manche Nutzer nur noch Textbrocken - von denen aber jede Menge. Der Empfänger erhält dann nicht nur einen dezenten Signalton für eine einzelne Nachricht. Er wird mit Piep- und Klingeltönen geradezu bombardiert - bis man die verursachende Nervensäge zum Schutz der geistigen Gesundheit stummschalten muss. Mal ein Beispiel solcher Aufdringlichkeit:

Hi! (Ding!)
bin in der Stadt (Ding!)
wo bist du? (Ding!)
heute Abend treffen? (Ding!)
wäre cool! (Ding!)
hallo? (Ding!)

hast du mich geblockt?? (kein Ding mehr)

Bonuspunkte bekommen solche Chat-Terroristen, wenn sie mit ihrem Verhalten in Gruppenchats gleich mehrere Nutzer gleichzeitig in den Wahnsinn treiben.

3. Fehler: Auf Betrüger hereinfallen

Selbst vorsichtige Nutzer sind schon in die Falle getappt: Wer Whatsapp zu gutgläubig oder naiv nutzt, kann schnell ins Visier von Scammern und Betrügern geraten. Das geschieht mit scheinbar harmlosen Links (Phishing) oder dem berüchtigten Enkeltrick. Dabei geben sich Gangster als vermeintliche Familienangehörige aus und behaupten beispielsweise, ein neues Handy mit einer neuen Nummer zu haben, die man doch bitte abspeichern solle.

Beispielnachricht "Enkeltrick":

"Hallo Mama/Papa! Leider habe ich mein Handy verloren und nutze jetzt erstmal diese neue Nummer. Bitte abspeichern und die alte Nummer am besten gleich löschen!"

Kurze Zeit später wird dann mit Nachdruck um Geld gebettelt. Obwohl es solche Scams schon seit Jahren gibt, fallen immer noch viele hilfsbereite Nutzer darauf herein - und nicht nur Großeltern.

4. Fehler: Keine Desktop-App nutzen

Kein Oktopus der Welt kann am Touchscreen so schnell und sauber tippen, wie man das mit etwas Übung an einer Tastatur schafft. Wer deshalb viel am PC sitzt, ist mit Whatsapp Desktop immer gut beraten (Hier geht's zum Download für Windows und Mac).

Der Client zeigt Vorschaunachrichten als Desktopmeldungen, bietet reichlich Platz zum Schauen von Videos oder Bildern und macht das Chatten via Keyboard so flink und einfach, wie es nur geht. Nachrichten kann man dort übrigens auch empfangen, wenn das Smartphone offline ist.

5. Fehler: Nachrichten im Sperrbildschirm anzeigen - für alle sichtbar

Ist praktisch, kann aber peinlich werden: Wer es in den Android-Systembenachrichtigungen zulässt, dass Whatsapp Nachrichten auch auf dem Sperrbildschirm anzeigen darf, riskiert neugierige und vielleicht auch unliebsame Blicke.

Gerade weil das geschriebene Wort ohne Kontext leicht missverstanden wird, kann Ärger drohen, wenn Kollegen, Freunde oder der Chef im falschen Moment einen Blick aufs Smartphone erhaschen. Daher: Für besseren Datenschutz die entsprechende Funktion in den Geräteeinstellungen besser deaktivieren.

6. Fehler: Online-Status gedankenlos teilen

Standardmäßig zeigt Whatsapp für Kontakte im Einzelchatfenster an, wann sie zuletzt online waren oder ob sie gerade online sind. Mitunter will man solche Infos aber gar nicht teilen: Es muss ja nicht jeder wissen, dass man nachts nicht schlafen konnte oder noch keine Lust hatte, auf gewisse Nachrichten zu antworten.

Macher fühlt sich auch unter Druck gesetzt, wenn Whatsapp verrät, dass man sich gerade einen Chat ansieht, aber noch keine Antwort parat hat. In der Vergangenheit sind auch schon Spionage-Apps aufgetaucht, die sich solche Daten zunutze gemacht haben, um Whatsapp-Usern hinterher zu schnüffeln.

Die Lösung: Solche Anzeigen einfach anpassen oder abschalten. Die entsprechende Einstellung finden Sie in Whatsapp unter Einstellungen -> Datenschutz -> zuletzt online.

7. Fehler: Gruppenchats erstellen und Link-Einladungen nutzen

Die Gruppenfunktion ist bei Whatsapp besonders beliebt. Admins können neue Nutzer hier direkt per App hinzufügen oder Zugangs-Links mit dem Messenger verschicken - die bergen aber ein Risiko. Mit solchen Links kann nämlich jeder beliebige Nutzer in die Gruppe schlüpfen, der an einen Link herankommt. Auch solche, die man vielleicht gar nicht dabei haben möchte.

Wer im Gruppenchat deswegen die Kontrolle über die Teilnahme behalten möchte, der sollte andere nur direkt einladen. Nämlich im Gruppenchat-Fenster: Menü (drei Punkte) -> Gruppeninfo -> Mitglieder hinzufügen.

8. Fehler: Sich dem Medien-Spam ergeben

Wer kennt (und bereut) das nicht: Endlich hat man Tante Erna dazu überredet, mit auf den Whatsapp-Zug aufzuspringen - jetzt schickt uns die Gute aber jeden Tag acht Katzenvideos, vier mitgefilmte Clips ihrer liebsten Kochsendung und jedes einzelne Gag-Gif aus dem Seniorentreff. Mensch, Erna!

Telefonspeicher und die eigenen Nerven lassen sich zum Glück schützen: In den Whatsapp-Einstellungen unter "Speicher und Daten" einfach den automatischen Mediendownload regulieren und zumindest Videos davon ausnehmen.

(PC-Welt)