Industrie 4.0 kann nur erfolgreich sein, wenn die Beschäftigten von Beginn an in den Entwicklungsprozess eingebunden werden. Sie spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Innovationen in ihren Arbeitsalltag zu integrieren und auch zu nutzen.
Aufgaben und auch Prozesse werden sich durch die Interaktion mit intelligenten Maschinen und die zunehmende Automation deutlich verändern.
Grundsätzlich ist ein ausgeprägtes Verständnis für das Geschäftsmodell des Unternehmens unabkömmlich. Kenntnisse über Branchentrends, Wettbewerbsfaktoren sowie die eigene Unternehmensstrategie sollten vorhanden sein, um einen Beitrag zum Business Modell und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit leisten zu können.
'Nicht alles, was zählt, ist zählbar, und nicht alles, was zählbar ist, zählt' (Albert Einstein)
Das, was bereits Albert Einstein in einem Satz beschrieben hat, ist auch in Teilen auf Industrie 4.0 übertragbar. Nicht alles muss oder kann vernetzt werden. Bei der Umsetzung hin zu Industrie 4.0 sollte der konkrete praktische Nutzen gut analysiert und die Vernetzung auch kreativ umgesetzt werden, damit die Profitabilität des Unternehmens verbessert werden kann.
Die wichtigsten Schlüsselkompetenzen für den Mitarbeiter 4.0 sind:
Ausgeprägtes Verständnis der Geschäftsmodelle des Unternehmens (Trends, Wettbewerbsfaktoren, Unternehmensstrategien)
Gute Mischung aus Analysefähigkeit und Kreativität
Interdisziplinäre Fähigkeiten
IT-Kenntnisse
Fertigungswissen
Tiefe Erfahrungen im Bereich der jeweiligen Herstellungsindustrie
- Die Cloud - Arbeitsplatz der Zukunft
Dem Cloud Worker gehört die Zukunft. Unter dem Begriff "Workspace-as-a-Service" werden dem Marktforschungsunternehmen IDC zufolge künftig ein Großteil der Beschäftigten ihren Arbeitsplatz in der Cloud haben. Dazu sind aber folgende Technologie- und Denkstrukturen erforderlich. - Effizienter Informationsfluss
Der Arbeitsplatz der Zukunft wird vor allem durch Flexibilität gekennzeichnet sein: Informationen, Dateien und Dokumente müssen in Sekundenschnelle auffindbar und verfügbar sein – und zwar unabhängig vom Aufenthaltsort, der genutzten Hardware und der Anzahl der Mitarbeiter, wenn diese zum Beispiel in virtuellen Teams zusammenarbeiten. - Automatisiertes Dokumenten-Management
Der Wissensarbeiter von heute, der Inhalte schafft und Informationen teilt, ist auf eine effiziente Recherche angewiesen. Dies gelingt noch besser durch selbstlernende Systeme und automatisierte Abläufe wie die digitale Erfassung von Dokumenten, deren automatische Konvertierung, Indexierung, Datenextrahierung, Verteilung und Archivierung. - Cloud Working
Unter dem Motto „Workspace-as-a-Service" werden in Zukunft ganze IT-Arbeitsplätze in die Cloud verlegt. - Work-Life-Integration
Die Work-Life-Balance, die Arbeiten und Privatleben als voneinander getrennte Pole betrachtet, gehört der Vergangenheit an und wird zur Work-Life-Integration: die Arbeitszeit wird der individuellen Lebensphase angepasst, um auf diese Weise zum Beispiel Karriere und Familie besser miteinander vereinbaren zu können.
Interdisziplinäre Kompetenzen sind mitunter stark gefragt
Für die Organisation der Arbeit bedeutet dies neue Chancen, zum Beispiel Flexibilisierung oder neue Arbeitszeitregelungen. Die Beschäftigten werden stärker gefragt, Abläufe zu koordinieren, die Kommunikation zu steuern und eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Durch das Zusammenwachsen von Informationstechnologien, Automatisierungstechniken undSoftware werden die Tätigkeiten sowohl in technologischer als auch in organisatorischer Perspektive anspruchsvoller.
Die Anforderung 'lebenslanges Lernen'erhöht sich
Auf dem Weg zur Industrie 4.0 gilt es für Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter fit zu machen. Es bedarf vielfältiger Weiterbildungsmöglichkeiten und einer Arbeitsorganisation, die das Lernen fördert. Die berufliche sowie auch akademische Aus- und Weiterbildung muss sich im Dialog mit der Industrie weiterentwickeln. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Anforderungen in der neuen Arbeitswelt auch realisiert werden können und auch im Bildungswesen angesiedelt werden.
Reines IT-Wissen ist nicht ausreichend
IT-Fachwissen ist weiterhin sehr wichtig, genügt aber nicht allein, um die geforderten Kompetenzen. abzudecken. Nicht zu vernachlässigen sind die Soft Skills wie eine hohe Flexibilität und gute Teamfähigkeit. Der Produktionsmitarbeiter wird in der Industrie 4.0 der Dirigent der Wertschöpfungskette sein. (bw)