Im Januar 2017 berief die Signal Iduna Gruppe Johannes Rath zu ihrem ersten Chief Digital Officer. Der neue CDO stellte für seine CDO-Einheit seinerseits zehn interne und externe Mitarbeiter zusammen. Mit der Digitalisierungdes Versicherungskonzerns geht es seither Schlag auf Schlag. Im November 2017 ging die Ökosystem-Initiative "signals" an den Start. Zugleich öffneten in Berlin die "signals Open Studios" ihre Tore, zudem wurde "signals Venture Capital" gegründet.
Die Initiative signals soll durch innovative Arten der Zusammenarbeit dazu beitragen, die Signal Iduna Gruppe schneller zu machen. Das Hauptaugenmerk liegt auf neuen Geschäftsideen, Auswirkungen auf das traditionelle Kerngeschäft sind jedoch gewollt.Die signals Open Studiossind als eine Art Submarke von signals zu verstehen. Sie sind zugleich ein Ort - auf mehr als 500 Quadratmetern können Startups, Innovatoren und Entrepreneure digitale Plattformen aufbauen und nach neuen Märkten suchen - und ein Konzept der zukunftsträchtigen Zusammenarbeit.
signals Venture Capital, ebenfalls eine signals Submarke, investiert branchenübergreifend in technologiegetriebene Unternehmen. Diese jungen Unternehmen können Hilfe bei strategischen Entscheidungen und Personalleistungen sowie Zugang zu Co-Investoren und neuen Vertriebskanälen bekommen. Zudem kümmert sich signals um die Bereiche Company Building und Partnerschaften – ein Beispiel ist der volldigitale Versicherer Element, mit dem die Signal Iduna im vergangenen Jahr eine Partnerschaft eingegangen ist.
Transformation trotz Etablierung
Ziel bei alledem ist, das etablierte Geschäft gut weiterzuführen und zugleich die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, also nach neuen Geschäftsideen und -modellen zu suchen. Auch große, etablierte Versicherer wie die Signal Iduna Gruppe haben keine andere Wahl: Neue Techniken, verändertes Kundenverhalten und neue Wettbewerber wie die Insurtechs zwingen sie zur Transformation. Mehr oder weniger bewusst forcieren die Kunden diesen Wandel: Sie erwarten digitalen Komfort und Flexibilität, die sie aus anderen Branchen kennen, oft auch von Versicherungen.
Signal Idunas CDO-Einheit ist in diesem Szenario die Schnittstelle zur Tech-Szene, deren Fertigkeiten in das Unternehmen hereingeholt werden sollen, und der "Leuchtturm für digitale Transformation". Damit das ganze Unternehmen die Digitalisierung zu seiner Sache macht, bleibt die Verantwortung für viele Maßnahmen in den Fachressorts, und die CDO-Einheit wirkt als Beschleuniger. Sie ist interdisziplinär besetzt und arbeitet teils mit flachen, teils ohne Hierarchien, um schnell sein zu können. Immer wieder werden externe Fachleute hinzugezogen. Sie sollen helfen, den Themen verborgene Erkenntnisse abzugewinnen.
Transformation als Kommunikationsaufgabe
Die Digitalisierung ändert an der Arbeit aller Mitarbeiter viel. Das weckt Ängste, deshalb ist die Transformation auch eine große Kommunikationsaufgabe. CDO Rath und seine Einheit wollen deutlich machen, dass Digitalisierung in der Signal Iduna Gruppe nicht als Mittel gesehen wird, mit dem man Personal einsparen kann.
Mitarbeiter, die die Chancen der Digitalisierung erkennen und sie nutzen, indem sie in kleinen Teams an innovativen Produkten arbeiten, sind die besten Botschafter für einen Kulturwandel, ist Rath überzeugt. Sie merken, dass sie etwas Wichtiges und Zukunftsträchtiges gestalten, und sind zufriedener. Die Produkte und Prozesse, die auf diese Weise geschaffen werden, binden Kunden auch in volatilen Zeiten an ein Unternehmen.